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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
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Bescheid wissen.
    Sein Gesicht und sein Hemd waren blutverschmiert. „Haytham, ich brauche ein sauberes Hemd!“ Haytham war der Ehemann ihrer Freundin Malika und ungefähr genauso groß wie der Fremde. Sie zog dem Verletzten das Hemd aus und warf es in die Flammen ihres Herdfeuers. Sofort fielen ihr die Brandnarben auf seinem linken Oberkörper auf. Sie würde sie später behandeln. Erst musste sie ihm das Leben retten.
    Hana warf einen Blick auf ihre Uhr. Aus Erfahrung wusste sie, dass sie fünf Minuten brauchte. Schnell reinigte sie sein Gesicht und bereitete alles vor, um die Wunde zu nähen. Die Haare würde sie ihm später waschen.
    So schnell sie konnte, nähte sie die Wunde, die sich zum Glück am Haaransatz befand. Trotzdem würde sie sie mit Make-up kaschieren müssen, denn einen Verband anzulegen wäre zu riskant.
    Damit die Wunde sich nicht infizierte, spritzte sie dem Bewusstlosen vorsorglich ein Antibiotikum, und zwar zwischen die Zehen. Dies war eine Stelle, an der Sh’ellahs Männer nicht suchen würden. „Hier, versteck das ganz schnell“, wies sie Malika an, die daraufhin die restlichen Medikamente an sich nahm und losrannte.
    Nachdem Hana sein Gesicht mit einem nassen Waschlappen gereinigt hatte, desinfizierte sie die Wunde mit einem ihrer wertvollen Öle und kaschierte sie mit etwas Make-up. Dann rollte sie ihn vom Laken herunter, knüllte es zusammen und warf es ebenfalls ins Feuer. Als sie ihm das saubere Hemd anzog, fiel ihr auf, dass man ihn offenbar einige Male operiert hatte. Schließlich sah sie wieder auf ihre Armbanduhr. Sie hatte knapp fünf Minuten gebraucht. Nicht schlecht. Prüfend blickte sie sich dann in der Hütte um. Nichts deutete darauf hin, dass sie gerade einen Verletzten versorgt hatte.
    Erleichtert atmete sie auf, bevor sie sich gestattete, ihren Patienten näher zu betrachten.
    â€žO nein“ , flüsterte sie entsetzt.
    Als sie losfuhr, um ihm das Leben zu retten, hatte sie gewusst, dass dieser Mann heute das Unmögliche geschafft hatte. Aber wenn er der war, für den sie ihn hielt, erschien es nicht mehr so abwegig.
    Insgeheim flehte sie, dass er jenem Mann nur ähnelte. Denn wenn es sich tatsächlich um diesen handelte, hatte er das Dorf durch seine Anwesenheit mehr in Gefahr gebracht als durch seine Lieferung.
    Sh’ellahs Anhänger würden ihn erkennen. Früher hatte er zu dem erfolgreichsten Rennteam der Welt gehört. Er war zweimal Weltmeister gewesen und hatte seinem Land dadurch einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung beschert. Als studierter Chemiker hatte er Öl- und Gasvorkommen an Orten entdeckt, an denen niemand diese vermutet hätte.
    â€žLa“, murmelte er nun. „La, la, akh! Fadi, la!“
    Nein, nein, Bruder! Fadi, nein!
    Er flehte seinen Bruder Fadi an, nicht zu sterben. Es brach ihr das Herz, denn sie wusste, wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Und dann lauschte sie entsetzt seinen Worten, als er wie im Fieberwahn schilderte, wie er Sh’ellahs Männer abgeschüttelt hatte.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn – die feinen Narben in seinem attraktiven Gesicht, die Wunden auf seinem Oberkörper, ja, selbst seine wundersame Flucht.
    â€žDas hat mir gerade noch gefehlt“, sagte Hana leise zu Alim El-Kanar, dem verschollenen Scheich von Abbas al-Din. „Warum müssen Sie ausgerechnet hier auftauchen?“
    Alim redete weiter und beschrieb die Bombe, die er aus einer Leuchtrakete gebastelt hatte.
    Im nächsten Moment drang lautes Motorengeräusch von mehreren Geländewagen, die sich dem Dorf näherten, an ihr Ohr. Sh’ellahs Männer würden ihn sofort identifizieren, ihn mitnehmen, um ein hohes Lösegeld zu erpressen … und ihn dann töten.
    â€žFadi … Fadi, bitte, bleib bei mir, Bruder! Geh nicht!“
    Sie musste es tun. Schnell erhitzte sie ein feuchtes Tuch über dem Feuer und legte es ihm aufs Gesicht. Dann rieb sie ihm Arme und Beine mit einem trockenen Tuch ab, damit das Fieber stieg. Ihre einzige Chance war es, den Eindringlingen Angst einzujagen, damit sie sich von ihm fernhielten.
    Er musste träumen, aber es war ein wunderschöner Traum von engelsgleichen Augen.
    Alim spürte den pochenden Schmerz an seiner Schläfe und das Fieber, das seine Glieder schwer machte … Doch als er die Augen öffnete, war er noch verwirrter. Er befand sich noch immer in Afrika,

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