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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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ohnmächtig in sich zusammen. Henry sprang mit einem Satz auf sie zu und fing Leandras Körper auf, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    »Leandra, kannst du uns hören? Bitte wach auf!«
    Nach einer nur sekundenlangen Ohnmacht wurde Leandra von Henrys Stimme wieder ins Reich der Lebenden zurückgerufen. Sie setzte sich unter einem lauten Ächzen auf und lehnte sich gegen die Wand. Auf ihrer Stirn standen Schweißperlen und ihre Augen waren blutunterlaufen.
    »Was ist passiert?«, fragte Luca mit Sorgenfalten auf der Stirn.
    »Ich weiß es nicht. Mir wurde plötzlich flau im Magen. Jemand riss meinen Kopf mit solch einer Brutalität herum, dass ich auf das Gefängnis der Terronen blicken musste. Ir gendjemand zwang mich, dorthin zu schauen, obwohl ich das nicht wollte! Immer wieder kreischten sie meinen Namen! Es war schrecklich! Habt ihr beide nichts davon bemerkt?«, fragte Leandra verwundert.
    » Nein , glaub uns doch. Wir entdeckten ebenfalls das Schloss von Horros und machten noch Scherze darüber, welcher Vollidiot sich wohl freiwillig in diese schauderliche Nähe begeben würde. Wir haben nicht einmal gemerkt, dass du nicht mehr zwischen uns standest«, antwortete Henry.
    Langsam erholte sich das Mädchen von dem Schrecken und seine Augen gewannen erneut den gewohnten Glanz. Luca stemmte beide Arme in seine Taille.
    »Sei mir nicht böse, Leandra, aber irgendwer will dir nichts Gutes. Zuerst wirst du mit einem Stein beworfen und nun jagt dir jemand einen gewaltigen Schrecken ein. Solltest du uns nicht endlich in dein Geheimnis einweihen?«
    Auch Henry hatte sich neben Luca gestellt und beide blickten Leandra argwöhnisch an.
    »Ihr habt sie doch nicht alle!«, schrie das Mädchen aufgebracht und schnellte in die Höhe. »Ich weiß doch auch nicht, was das alles zu bedeuten hat und wer mir schaden will!«
    Mit Tränen in den Augen drehte es sich von den Jungen weg, die jetzt auch bemerkten, dass sie den Bogen überspannt hatten.
    »Es tut uns Leid, Leandra. Bitte verzeih uns.«
    Luca trat an sie heran und legte ihr leicht seine Hand auf die Schulter. Er hatte dies so ehrlich ausgesprochen, dass Leandra tief durchatmete und an die Tür des Aufzuges trat. Schließlich war sie es gewohnt, Verletzungen zu überspielen.
    »Ist schon gut. Wir sind sowieso da.«
    Nachdem sich die Tür geöffnet hatte, betrat Leandra, gefolgt von den beiden Jungen, die geknickt die Köpfe hängen ließen, die weißen Marmortreppen des Schlosses und riss energisch an der Leine, die über der Türe baumelte.
    »Aua! Welches gefühllose Geschöpf bist du denn?«, schrie ihr das Seil entgegen, während es sich unter lautem Stöhnen zusammenrollte.
    Jetzt erst erkannte Leandra, dass sie nicht an der Klingelleine, sondern am Schwanz einer braunen, kleinen Schlange gezogen hatte. Sie war wohl wegen der angenehmen Wärme an der Mauer über die Tür des Schlosses gekrochen.
    »Du bist ein echter Grobian! Lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten, sondern benutze deinen klaren Verstand!«
    Mit dieser Warnung kroch sie gekrümmt an der Schlossmauer nach unten und verzog sich in ein großes Loch, das in den Granitfelsen geschlagen war.
    »Sie hat Recht«, dachte Leandra laut.
    Ihr tat es Leid, dass sie ihre aufgestauten Aggressionen an diesem wehrlosen Tier ausgelassen hatte. Schließlich war es nicht dafür verantwortlich, dass sie sich so gekränkt fühlte.
    Henry deutete verlegen auf eine goldene Klingel und sagte: »Versuchs mal damit.«
    Luca konnte sein breites Grinsen nicht verstecken. Unbeirrt drückte Leandra auf den Knopf und fragte sich, ob sie dieses Mal Glück hatte, denn es war kein Klingelton zu hören. Nach einer kurzen Weile wurde ihnen die große Eichentüre geöffnet und eine kleine Fee im weißen Kleidchen steckte ihren Kopf heraus.
    »Gebrochen, geschnitten oder verstaucht?«, fragte sie mit piepsiger Stimme und musterte die Drei mit geschultem Blick von oben bis unten.
    »Weder-noch, liebe Elfe. Wir wollen die kleine Jenny besuchen und ihr diese Bücher bringen.«
    Leandra hielt ihr die schweren Papierwälzer unter die Nase.
    »Dann seid ihr Mitbewohner von Tamina und Rotfe dern?«, wollte die Fee neugierig wissen.
    Nach einem kurzen Nicken der drei Freunde schlug sie die Türe wieder mit einem lauten Knall zu.
    »Was habe ich nun wieder falsch gemacht?«, fragte Leandra genervt, doch bevor die Jungen antworten konnten, riss die kleine Fee die Türe weit auf und hielt jedem einen Mundschutz unter die Nase.
    »Wie ihr

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