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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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passiert ist.«
    Leandra und Luca nickten mit den Köpfen. Dann stieg Leandra die Stufen hinauf und entdeckte unter einem Fenster ein kleines Bett, das unbenutzt war. Sie setzte sich erschöpft auf die Matratze. Das nächste Vorzeichen hatte sie nicht so schnell erwartet. Dann streifte sie die Schuhe von den Füßen und griff nach dem Sommerkleid, das auf der Zudecke lag.

12. Kapitel
    Wiedersehen mit Schrecken

    Luca und Henry warteten bereits vor der Haustüre auf Leandra. Als sie durch die Haustüre lief und die Treppenstufen mit Schwung hinunter sprang, musste Henry lächeln.
    »Ich gebe es ja ungern zu, aber in deinem Kleid siehst du aus wie ein Mädchen. Aber deinem Verhalten nach könnte man meinen, du bist ein Junge!«

    Luca stemmte seine Hände gegen die Taille und sprach: »Ansonsten würde ich nicht mit Leandra befreundet sein.«
    »Ich weiß, du magst keine Mädchen«, fügte Leandra lächelnd hinzu und stolzierte an beiden vorbei. »Na, was steht ihr so nutzlos hier herum? Wir wollten doch vor dem Essen auf der Krankenstation vorbeischauen und nach Erlas sehen. Wenn wir uns nicht beeilen, dann fällt mir der Magen vor Hunger heraus!«
    Leandra hörte, dass es nicht nur ihr so erging, denn Lucas′ Bauch hatte soeben erbärmlich laut geknurrt. Da die Drei den Weg zur Krankenstation bereits kannten, standen sie im Nu vor dem gläsernen Aufzug, der sie schnell nach oben beförderte. Als sich seine Türen öffneten, zögerte Leandra, auszusteigen. Luca war als Erster hinaus gelaufen und sprang bereits die Marmorstufen zum Schloss hinauf. Henry, der ihm gefolgt war, bemerkte, dass das Mädchen nicht mit ausgestiegen war und ging besorgt zum Aufzug zurück.
    »Was ist los?«, fragte er, als er Leandras trauriges Gesicht bemerkte.
    Sie atmete tief ein und sagte: »Findest du es nicht auch komisch, dass Erlas gerade dann so schwer verletzt wurde, als ich ihn dringend brauchte? Ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass er nur meinetwegen hier liegt!«
    Henry dachte einen kurzen Moment nach und nickte dann langsam.
    »Tamina hat gesagt, dass ein solches Verbrechen an einem Kobold schon ewig zurückliegt. Es muss eine Verbindung geben, davon bin auch ich überzeugt. Jetzt komm aber, wir sind spät dran!«
    Henry hielt Leandra seine Hand entgegen, die sie dankbar ergriff.
    Luca erwartete die Zwei schon ungeduldig. Er hatte bereits die Klingel betätigt und wartete auf Einlass. Im Nu wurde die Haustüre aufgerissen und die kleine Elfe steckte neugierig ihren Kopf heraus.
    Nachdem sie die Drei wiedererkannt hatte, sprach sie schnippisch: »Da ich bei euch Dreien wiederum keine Verletzungen feststellen kann, gehe ich davon aus, dass ihr wieder jemanden besuchen wollt, oder? Ihr seid wohl der Bund der drei Samariter?«
    Luca äffte sie lautlos nach und streckte ihr anschließend seine Zunge heraus.
    Leandra ließ sich von der Kleinen nicht beirren und sagte ruhig: »Wir wollen meinen Kobold Erlas besuchen. Er liegt schwer verletzt auf der Krankenstation.«
    Plötzlich wurde das Gesicht der Fee aschfahl und sie legte ihre kleinen Händchen auf den Bauch. Sie zwang sich zu einem Lächeln und entschuldigte sich für ihr vorlautes Benehmen.
    »Erlas liegt auf der Station für kranke Kobolde und Elfen im Turmzimmer. Da Verletzungen dieser Art auf Mikosma äußerst selten sind, haben wir dafür ein sehr kleines Krankenzimmer. Die Wendeltreppe dort«, dabei deutete sie auf Stufen, die im Inneren gleich neben der Haustüre nach oben führten, »wird euch zu deinem Kobold führen. Es ist so schrecklich, was passiert ist!«
    Dabei schüttelte die kleine Elfe den Kopf, dass ihre Lo cken wild durcheinander gewirbelt wurden. Leandra bedankte sich für die nette Auskunft und die drei Freunde schlichen neugierig die enge Wendeltreppe nach oben. Die Station glich im Wesentlichen der der Kinder, nur war hier alles viel, viel kleiner ausgelegt. Die Drei zwängten sich durch eine kleine, gläserne Türe hindurch und standen nun inmitten eines Krankenzimmers, in denen fünf kleine Puppenbetten in Reih und Glied unter einem hohen, bunten Glasfenster standen. In dem Raum humpelte ein kleiner Kobold unbe holfen mit einer Krücke auf und ab. Sein rechtes Bein war mit einem großen, blauen Verband eingebunden. Er grummelte leise in seinen weißen Bart hinein, weil es ihm so schwer fiel, mit diesem Stock zu laufen. Sofort kam ihm eine Krankenschwesterelfe zu Hilfe und bot ihre Schulter zur Stütze an. Auf einem kleinen Stühlchen saß mit

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