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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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dir der Stein der Terronen zur Befreiung verhalf.«
    Leandra wollte sich die schöne Versöhnung mit Erlas nicht verderben lassen und antwortete schnell: »Es ist alles gut. Ich bin jetzt erst einmal erleichtert, dass Erlas wieder gesund wird. Was haltet ihr davon, etwas zu essen?«
    Sie blickte sich um und musste feststellen , dass ihre Freunde anstatt ihr zu antworten, bereits mit hechelnden Zungen im Aufzug auf sie warteten. Schon von Weitem sahen sie die Fahne mit dem goldenen Kochtopf im Wind flattern. Wie vor dem Schloss des Relaxus hatte sich auch hier eine lange Reihe mit Kindern vor dem Aufzug gebildet. Der Sicherheit gewiss, schnell am gewünschten Ort zu sein, reihten sich die Drei in die Schlange ein. Unsanft schlug Leandra plötzlich jemand gegen ihren Rücken und als sie sich umdrehte, blickte sie in stechende, blaue Augen, die ihr leider allzu bekannt vorkamen.
    »Hey, Dummkopf. Hast du dich verlaufen?« Ein gemeines Lachen drang dem Mädchen durch Mark und Bein.
    Leandras Beine wurden weich wie Butter und ihr Herz begann schneller zu klopfen. Gregor Mikowsky! Was in aller Welt hatte er an solch einem schönen Ort zu suchen?! Breitbeinig stand er riesengroß vor Leandra. Er hatte seine Arme über der Brust verschränkt und sah sie mit einem hämischen Grinsen herausfordernd an. Wie in der Schule wusste er auch hier eine Gruppe von Jungen hinter sich. Henry spürte als Erster, dass etwas nicht stimmte. Er stellte sich hinter Leandra und sah Gregor angriffslustig in die Augen. Dabei zuckte sein rechtes L id . Luca hatte sich trotz seiner Riesen angst vor Leandra gestellt, doch er war wegen seiner Größe fast nicht zu sehen. Mikowsky überragte ihn um Längen. Henry und Gregor, die beide gleich groß waren, sahen sich sekundenlang schweigend an.
    Dann knurrte Henry: »Gibt es ein Problem?«
    Jetzt erst wandte Mikowsky seinen Blick ab und fixierte Leandra.
    »Wie ich sehe, hast du eineinhalb Beschützer.« Dabei blickte er abfällig auf Luca. »Ich erinnere dich daran: Wir haben noch eine Rechnung offen!«
    Dann gab er seiner Bande ein Zeichen und sie drängten sich an den wartenden Kindern vorbei zum Aufzug. Obwohl viele Zeugen dieses Kraftmessens gewesen waren, wagte keiner, ein Wort zu sagen. Eingeschüchtert und verlegen gaben sie der Gruppe den Weg zum Lift frei. Leandra torkelte aus der Reihe und setzte sich auf einen Stein, der aus einem mächtigen Granitfelsen herausragte. Luca kniete sich besorgt vor sie hin und sah sie mit großen Augen an.
    »Wer war denn dieser Angeber? Woher kennst du ihn und was meinte er damit, dass ihr noch eine Rechnung offen hättet?«
    »Jetzt hör auf, sie zu quälen«, unterbrach ihn Henry. »Du siehst ja, dass Leandra voll durch den Wind ist!«
    Das Mädchen starrte auf die Spitze seines Turnschuhes und flüsterte: »Das ist der personifizierte Albtraum! Gregor Mikowsky geht in meine Klasse. Er ist der gemeinste Junge der ganzen Schule. Er ist so fies, dass keiner den Mut hat, sich gegen ihn zu wehren. Unterstützt wird er dabei von seiner Bande. Allein der Gedanke an ihn jagt mir schon eine Gänsehaut ein, und nun ist er auch noch hier auf Mikosma! Ich fasse es nicht!«
    Mit Tränen in den Augen blickte Leandra Henry und Luca an.
    »Danke, dass ihr beide den Kopf für mich riskiert habt! Das hätte niemand aus meiner Klasse getan.«
    Henry antwortete verlegen: »Das haben wir dir doch versprochen. Mikowsky ist aber nicht grundlos hier. Auch er muss irgendein Problem haben. Das erklärt vielleicht auch, dass er mit Gewalt den Respekt anderer einfordert.«
    »Ich wundere mich nur, dass Terratus dieses Ekelpaket einreisen ließ!«, murmelte Luca leise und spuckte dabei auf den Boden.
    »Mikosma ist für jedes Kind da, das hat Terratus gesagt. Ich verstehe nur nicht, dass es ihm hier gelungen ist, sich unter Beobachtung der Magier eine Bande aufzubauen«, sagte Henry und kratzte sich am Kopf. »Was meinte er mit der offenen Rechnung, Leandra?«
    Das Mädchen räusperte sich und antwortete zögernd: »Eigentlich ist es eine Kleinigkeit. Meine Lehrerin mag mich nicht besonders. Ein dummer Kommentar von mir hatte zur Folge, dass sie die komplette Klasse am letzten Schultag für einige Minuten nachsitzen ließ. Ich spüre immer noch die Fausthiebe in meinem Rücken, die ich von einigen Mitschülern deswegen einstecken musste.«
    »Hat Mikowsky dich auch geschlagen?«, fragte Henry mitfühlend.
    »Nein, er rächt sich subtiler. Er würde sich nie selbst die Hände schmutzig

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