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Das Geheimnis von Vennhues

Das Geheimnis von Vennhues

Titel: Das Geheimnis von Vennhues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holtkoetter Stefan
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riskieren, wenn er nicht felsenfest davon überzeugt wäre.«
    »Glaub mir, ich weiß es nicht«, sagte Kemper.
    Das Martinshorn wurde lauter, und der Streifenwagen näherte sich dem Friedhof. Hambrock stellte sich auf die Straße und machte sich mit erhobenen Armen bemerkbar. Der Polizeiwagen hielt, und ein junger Streifenbeamter kurbelte die Scheibe herunter.
    »Wir haben hier eine veränderte Lage«, erklärte Hambrock. »Der Verdächtige ist flüchtig.«
    »Wir sind bereits über Funk informiert worden«, sagte der junge Kollege. »Wir haben den Auftrag, das Moor abzusperren. Es sind weitere Wagen unterwegs, sie müssten jeden Moment eintreffen.«
    »Fahren Sie zum Parkplatz vor«, sagte Hambrock und deutete hinter den Friedhof. »Ich komme sofort nach.«
    Er wandte sich an Kemper.
    »Am besten bleibst du in der Nähe. Mit etwas Glück haben wir Peter innerhalb der nächsten Stunden gefasst. Wir werden diesmal gründlich ermitteln, das verspreche ich dir.«
    Dann fuhr er vor bis zum Parkplatz. Ein zweiter Streifenwagen traf ein, und auf der Schnellstraße näherte sich bereits vom Horizont ein weiteres Blaulicht. Mitten auf dem Parkplatz stand Manfreds Wagen. Der Motor lief und die Türen standen weit offen. Manfred musste Peter ins Moor gefolgt sein. Wahrscheinlich wollte er ihn mit dem Wagen über die Grenze bringen. Hambrock stieg aus und ging auf die Beamten zu. Vielleicht kamen die beiden ja zurück, und dann müssten die Kollegen sie nur noch einsammeln.
    Sein Blick schweifte zum Ortsausgang. Was er dort entdeckte, ließ ihn zusammenfahren. Im Lichtkegel der letzten Dorflaterne stand ein dunkler Wagen: ein Golf, ein schwarzer Golf. Dass er nicht hierher gehörte, erkannte Hambrock sofort. Er hatte ein niederländisches Kennzeichen.
    Ihm wurde heiß und kalt. Der Renault des Vogelkundlers war nicht der einzige Wagen gewesen. Es hatte einen zweiten Wagen in Vennhues gegeben. Einen Golf. Die Zeugenaussagen waren genauer gewesen, als er gedacht hatte.
    Die Windschutzscheibe reflektierte das Licht der Laterne. Hambrock trat einen Schritt darauf zu, doch dann erkannte er, dass der Wagen verlassen war. Wem immer das Auto gehörte, er musste sich irgendwo im Dorf aufhalten.
    Oder im Moor, dachte er.
    »Herr Hambrock!«, rief einer der Streifenbeamten. »Die Holländer sind bereits dabei, das Moor auf ihrer Seite abzusperren. Außerdem ist ein Hubschrauber unterwegs.«
    Doch Hambrock hörte gar nicht hin. Er wandte sich von dem Wagen ab und ging auf die Kollegen zu.
    »Wir müssen ins Moor!«, sagte er entschieden.
    Die Männer sahen überrascht auf. »Wie bitte?«
    »Gefahr im Verzug«, sagte er. »Wir haben keine Zeit.«
    Der Halter dieses fremden Golfs musste irgendwie mit den Morden in Zusammenhang stehen. Wenn er nicht sogar selbst der Mörder war.
    »Ich möchte, dass mich zwei Beamte begleiten«, wies er an. »Achten Sie auf die Eigensicherung. Ich hoffe, Sie haben Ihre Schusswesten dabei.«
    Die Polizisten blickten sich ratlos an. Zögernd traten zwei von ihnen vor und holten ihre kugelsicheren Westen aus dem Wagen.
    Die Wolken, die sich vor den Mond geschoben hatten, gaben ihn nun wieder frei. Silbriges Licht erhellte den Birkenhain und die Kopfweiden des Prozessionswegs. Dahinter führte der Pfad in den Bruchwald.
    Wenigstens werden wir so etwas sehen können, dachte Hambrock.
    Er wollte hoffen, dass es ihnen etwas nützen würde.
    Endlich brach der Mond wieder hervor und warf ein schwaches Licht über das Moor. Der Weg durch den Bruchwald zeichnete sich deutlich ab. Peter atmete durch. Er musste sich nun nicht mehr Meter für Meter durch die Finsternis tasten. Links und rechts des Weges schimmerte das stauende Wasser. Der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche, ebenso die dünnen Wolken und der Sternenhimmel.
    Er beschleunigte seinen Schritt. Er musste es schaffen, über die Grenze zu gelangen und von dort aus weiter ins Landesinnere. Es ging jetzt nur noch darum, sich zu retten.
    Er spürte die Anspannung in seinem Körper. Immer wieder erfasste ihn leichter Schwindel, und die Konturen der silbrig leuchtenden Umgebung begannen sich zu verschieben. Er musste sich zusammenreißen. Wenn er jetzt einen Anfall bekäme, wäre er verloren. Seine Chancen waren auch so denkbar schlecht. Die Polizei war bestimmt informiert worden und versuchte seine Spur aufzunehmen. Es blieb ihm nicht viel Zeit. Er musste weiter, schnellstmöglich.
    »Peter! Warte!« Der Ruf hallte durchs Moor.
    Er blickte sich um. Es war

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