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Das Geheimnis von Vennhues

Das Geheimnis von Vennhues

Titel: Das Geheimnis von Vennhues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holtkoetter Stefan
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härter. Peter stieß ihn von sich, auf dem matschigen Untergrund verlor er jedoch das Gleichgewicht. Er fiel auf den federnden, torfigen Boden, spürte kalten Schlamm im Gesicht und schmeckte faules Laub.
    »Du bist wahnsinnig«, rief er. »Ich werde zur Polizei gehen.«
    Manfred war über ihm. Er stürzte sich auf ihn und riss ihn hoch. Seine Bewegungen waren schnell und entschlossen. Peter konnte dem nichts mehr entgegensetzen. Im Mondlicht sah er den Hass in Manfreds Augen funkeln.
    »Du bist es nicht wert!«, rief er.
    »Manfred …«
    »Du hast es gar nicht verdient!«
    Manfred holte zum Schlag aus, und in einem letzten Befreiungsversuch stolperte Peter zurück. Eine Wolke schob sich vor den Mond. Augenblicklich herrschte absolute Finsternis. Peter trat lautlos einen Schritt zur Seite. Manfred schlug ins Leere.
    »Peter! Wo bist du?«
    Manfred stand keine drei Meter von ihm entfernt. Peter hörte seinen Atem und seine Schritte auf dem matschigen Weg. Er schlich weiter und vergrößerte die Distanz zwischen ihnen.
    »Peter!«
    Manfreds Stimme entfernte sich. Peter wagte es dennoch kaum zu atmen. Es gelang ihm auch in der Dunkelheit, sich zu orientieren. Prüfend trat er auf den Boden vor seinen Füßen, damit er nicht vom Weg abkam. Dann ging er langsam weiter. Er konnte sich auf seine Ortskenntnisse verlassen. Manfred würde er problemlos abhängen. Er musste vorangehen, es war jetzt nicht mehr weit bis zum offenen Moor. Keinesfalls durfte er zögern.

30
    Wie lange war es schon dunkel? Wie viel Zeit war vergangen? Manfred konnte es nicht sagen. Er tastete sich weiter durch die Finsternis. Irgendwo in der Nähe musste Peter sein. Oder war er vielleicht inzwischen ganz woanders? Manfred wusste es nicht. Dennoch musste er ihn finden. Darauf kam es nun an.
    Er musste mit ihm reden. Manfred wusste, dass er alles kaputt gemacht hatte. Er war so wütend gewesen auf Peter, dass er nicht mehr nachgedacht hatte. Er hatte keinen klaren Kopf mehr gehabt. Ausgerechnet Peter hatte er schlagen wollen. Wie konnte ihm das nur passieren?
    Er musste sich entschuldigen. Er musste alles wieder in Ordnung bringen. Schließlich war er so glücklich gewesen, als Peter zurückgekommen war nach Vennhues. Das durfte nicht kaputt gemacht werden. Wenn er nur etwas mehr Zeit hätte, dann würde er ihm alles erklären können. Bestimmt würde Peter ihn dann verstehen. Sie würden die Polizei auf eine falsche Spur lenken, und alles käme in Ordnung. Peter würde in Vennhues bleiben können, und vielleicht wäre dann alles wieder wie früher.
    Doch wohin sollte er nur gehen? Um ihn herum war nichts als Dunkelheit. Er wusste nicht, woran er sich orientieren sollte.
    Vor einer Weile hatte er den Pfad verloren. Er war ins Moor gelaufen, ohne es zu bemerken. Plötzlich hatte der Boden begonnen nachzugeben. Die Grasdecke war ein Stück ins Sumpfwasser eingetaucht, und er hatte sich nasse Füße geholt. Er hatte versucht umzukehren, doch er fand den Weg einfach nicht wieder. Alles war schwarz, und nichts deutete darauf hin, in welche Richtung er gehen musste.
    Unter seinen Füßen begann es erneut zu gluckern. Ängstlich trat er einen Schritt zurück. Was sollte er tun? Er durfte doch nicht stehen bleiben.
    Wieder sah er sich in der Dunkelheit um.
    Da war ein Licht.
    Es leuchtete im Moor, nicht weit von ihm entfernt. Ein kleines, helles Licht, mal wurde es stärker, dann wieder schwächer.
    Peter hat eine Taschenlampe!, dachte Manfred aufgeregt. Er rief seinen Namen, doch er antwortete nicht. Er will nicht mit mir reden, dachte er. Natürlich, deshalb schweigt er.
    Manfred zögerte keine Sekunde. Wenn er Peter erst erreicht hätte, käme alles wieder in Ordnung. Mit vorsichtigen Schritten ging er dem Licht entgegen. Nicht mehr lange, dann hätte er es erreicht.
    Die Vogelwarte hatte Peter längst hinter sich gelassen. Er kam in der Dunkelheit gut voran. Manfred musste ihn abgehängt haben. Doch das überraschte ihn nicht, schließlich musste man sich im Moor gut auskennen, um nicht die Orientierung zu verlieren.
    In der Dunkelheit geriet er immer wieder vom Weg ab, und manchmal musste er sich sogar bücken und mit den Händen den torfigen Grund abtasten, um den Pfad nicht zu verlieren. Nach einer Weile spürte er unter seinen Füßen die Holzplanken eines Bohlenwegs. Er war nun an der Stelle angelangt, an der Willem und Timo aufgefunden worden waren. Links und rechts lagen große Wasserlachen, durchsetzt von Grasbülten und verkrüppelten

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