Das geheimnisvolle Tuch
gehört.“
„Auf alle Fälle müssen wir wieder auf das Schloss, um in den Sumpf zu gelangen.“ Vanessas Stimme verbarg nicht die Sorge, die ihr dieser Gedanke bereitete.
Die Kobolde wurden herzlichst verabschiedet mit dem Versprechen, einander nicht zu vergessen, um sich wieder einmal auf Arganon wieder zu sehen.
Zum Abschied erinnerte Drialin Vanessa: „Denke an deinen Ring.“
Vinc öffnete das Fenster, um den Kleinen die Gelegenheit zu geben, sich zu entfernen. Doch er schloss es rasch wieder aus Furcht, es könnte ein ungebetener Gast hereinschweben.
Tom lag auf Vinc Liege und starrte zur Decke, Vanessa saß am Rand und sah zu Vinc, der sich neben sie setzte. Sie schwiegen eine Weile. Nicht nur der Abschied von den kleinen Freunden schmerzte sie, sondern sie überlegten, wie man weiter vorgehen sollte.
„Wir werden einmal die Anzüge anziehen“, sagte Vinc um wenigstens etwas von der Ratlosigkeit abzulenken. Sie fanden die Idee gut und so schlüpften sie in die Kleidung mit den Sternen und dem Mond. Sie betrachteten sich gegenseitig.
„Eigenartig“, meinte Vinc, als er Tom und Vanessa nebeneinander sah. „Bleibt mal so stehen.“
Verwundert taten sie, was Vinc verlangte.
Er schaute noch intensiver hin: „Das habe ich noch gar nicht bemerkt. Na ja, wir hatten nur einmal die Kleidung an.“
„Was denn? Mensch, sprich nicht so rätselhaft sondern so, dass es auch jeder versteht“, erklang Toms ungeduldige ärgerliche Stimme.
„Also gut, für jeden, der schwer von Begriff ist, noch einmal“, grinste Vinc „Auf den Kleidungsstücken ist doch der Mond. Aber was ich jetzt erst bemerke ist, dass er in verschiedenen Phasen erscheint. Bei Vanessa ist die Sichel klein, bei Tom ist er ein Halbmond und bei mir ...“
Vinc trat an einen Spiegel, den er an der Wand hängen hatte und auf dem etliche Aufkleber den eigentlichen Sinn des Spiegels verbargen Aber er fand eine Lücke, um seine Brust betrachten zu können. „Bei mir ist der Mond voll“, ergänzte er seinen unterbrochenen Satz. „Wir müssen uns einmal alle drei nebeneinander stellen. Ich habe da so eine Ahnung.“
Aber der Spiegel reichte nicht aus, um sich zu dritt darin zu sehen. Selbst als sie den breiten im Schlafzimmer der Eltern benutzten, sahen sie sich nicht.
„Ich habe eine Idee“, sagte plötzlich Vinc und eilte, gefolgt von Tom und Vanessa, in sein Zimmer zurück. Er holte seine Digitalkamera, schraubte sie auf ein kleines Stativ.
Er befahl Vanessa und Tom, sich nebeneinander zustellen. Er richtete die Kamera so ein, dass er auch mit auf das Foto kommen musste. Dann stellte er den Selbstauslöser ein. Nachdem er sich neben die beiden postiert hatte, machte es Klick und sie waren verewigt. Vinc schaute auf das kleine Display, aber das Foto war zu klein, um genaueres darauf zu sehen. Er schaltete den PC ein und schloss die Kamera an. Ein Fotoprogramm vergrößerte das Bild und da sahen sie etwas, was sie doch sehr überraschte. Ein breiter Streifen, den sie anfänglich als Verzierung auf den Zaubergewänder hielten, entpuppte sich insgesamt gesehen als ein bunter Regenbogen.
„Das ist der Mondregenbogen“, sagte Vanessa überrascht.
Tom ergänzte: „Deshalb sollten wir unbedingt diese Kleidung holen.“
„Ja, aber was sollen wir damit anfangen? Wir sehen einen Vollmond und einen Bogen und dann?“, fragte Vinc und vergrößerte das Bild noch mehr.
Vanessa sah angestrengt auf das Display. „Kannst du den Bogen noch größer machen? Mehr Details?“
„Ja, aber dann verliert er die Gesamtheit. Dann sehen wir nur noch einzelne Ausschnitte“, wendete Vinc ein und zoomte die Einzelheiten noch mehr heran.
„Mensch, da ist ja eine Inschrift“, stellte Tom fest und verdrängte Vinc Kopf, so dass er fast mit der Nase am Monitor saß.
Vinc schob Toms Kopf zur Seite. „Meinst du, da siehst du mehr?“
Vinc konnte das Bild mit den Buchstaben von links nach rechts bewegen und sie lasen: „Du hast den Bogen gefunden. Benutzt den Zauberstab. Ihn kann aber nur die Person benutzen, die dich nicht begleiten wird. Suche diese Person sorgfältig aus, denn eine falsche Entscheidung kostet euer Leben. Lege aber vorher die Sachen an die du bekommen hast. Eine Person wird dir den Weg bereiten, den restlichen musst du selbst beschreiten.“
„Wieder mal so ein Rätsel. Warum nicht einmal eine klare Botschaft?!“ Es war Tom anzumerken, dass seine Nerven im Moment nicht gerade die besten waren. Konnte aber auch sein, dass sein
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