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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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sehr schön war, etwa aus der leichten Grazie ihrer Bewegungen … Sie trug einen Kopfhelm, sonst aber wenig. Bernisty spürte, wie Berel sich versteifte. Eifersucht? Sie war nicht eifersüchtig, wenn er sich mit anderen Spielmädchen amüsierte.
    »Sie ist eine Spionin von Kay«, sagte Berel mit kehliger Stimme. »Schick sie weg!« Bernisty setzte sich schon seinen Helm ab. Wenig später ging er über die staubige Ebene der jungen Frau entgegen, die sich in den Wind stemmte.
    Bernisty blieb stehen und musterte sie. Was ihre Gestalt betraf, war sie zierlicher gebaut als die meisten Frauen vom Blauen Stern. Sie hatte sehr dichtes, schwarzes Lockenhaar, eine blasse Haut mit der leichten Transparenz von altem Pergament und große dunkle Augen.
    Bernisty steckte ein Klumpen in der Kehle; ein Gefühl ehrfürchtigen Staunens und des Beschützenwollens ergriff von ihm Besitz, wie es Berel oder irgendeine andere Frau noch nie in ihm wachgerufen hatte. Er spürte auch Berels Feindseligkeit; er und die fremde Frau ebenso.
    »Sie ist eindeutig eine Spionin! Schick sie weg, Bernisty!« forderte Berel.
    »Frag sie, was sie will«, bat Bernisty.
    »Ich spreche die Sprache vom Blauen Stern«, sagte die Frau. »Du kannst mich also selbst fragen, Bernisty.«
    »Schön. Wer bist du? Was willst du hier?«
    »Ich heiße Kathryn. Ich bin eine Verbrecherin und meiner Strafe entkommen. Ich floh in diese Richtung.«
    »Sie ist eine Kay«, beharrte Berel.
    »Komm«, forderte Bernisty sie auf. »Ich will dich genauer sehen.«
    Im Wachraum der Beaudry erzählte sie ihre Geschichte. Die ganze Besatzung fast drängte sich im Raum zusammen. Sie sagte, sie sei die Tochter eines kirkassischen Freihalters.
    »Was ist das?« fragte Berel skeptisch.
    »Einige der Kirkassen haben noch ihre Festungen in den Keviot-Bergen; das ist ein Stamm, der von alten Briganten abstammt.«
    »Dann bist du also eine Briganten-Tochter?«
    »Mehr. Ich bin Verbrecherin aus eigenem Recht«, erklärte sie sanft.
    Bernisty vermochte seine Neugier nicht mehr zu zähmen. »Mädchen, was hast du getan?«
    »Ich beging eine …« Sie sagte ein Wort, das Bernisty nicht verstand, und Berel sah drein, als wisse sie damit auch nichts anzufangen. »Danach schlug ich einem Priester einen Weihrauchkessel auf den Kopf. Wäre ich reuig gewesen, hätte ich meine Strafe abgesessen. Da ich es nicht war, floh ich hierher.«
    »Unglaublich!« bemerkte Berel angewidert.
    »Man hält dich offensichtlich für eine Kay-Spionin«, sagte Bernisty amüsiert. »Was meinst du dazu?«
    »Ob ich es bin oder nicht – ich leugne es jedenfalls ab.«
    »Gut. Du leugnest es ab.«
    Kathryns Gesicht verzog sich, sie brach in fröhliches Gelächter aus. »Nein, ich gebe es zu. Ich bin eine Kay-Spionin.«
    »Ich wußte es doch! Ich …«
    »Schweig, Frau«, fuhr Bernisty Berel an. Er wandte sich wieder Kathryn zu. »Du gibst also zu, eine Spionin zu sein?«
    »Glaubst du mir?«
    »Bei den Bullen von Bashan – ich weiß nicht, was ich glaube!«
    »Sie ist gerissen und voll Schläue!« rief Berel. »Sie zieht dir Spinnweben vor die Augen.«
    »Ruhig!« donnerte Bernisty. »Ich bin doch selbst nicht ganz dumm …« Er sagte zu Kathryn: »Nur eine Irre gibt zu, eine Spionin zu sein.«
    »Vielleicht bin ich eine Irre«, antwortete sie ruhig.
    Bernisty streckte die Hände aus. »Schön, wo liegt schon der Unterschied? Geheimnisse gibt es hier sowieso nicht. Wenn du spionieren willst, dann tu es so offen oder heimlich, wie du willst. Suchst du Zuflucht, dann hast du sie schon, denn du stehst hier auf dem Territorium des Blauen Sternes.«
    »Bernisty, meinen Dank.«
     

 
3.
     
    Bernisty machte Flüge mit Broderick, dem Karthographen; sie nahmen die Neue Erde auf, photographierten, forschten und inspizierten sie ganz allein. Die Landschaft war überall gleich – eine öde, narbige Oberfläche wie die Innenseite eines ausgebrannten Trockenofens. Überall windverblasene Lößebenen und schroffe Felsen.
    Broderick stieß Bernisty an. »Schau mal.«
    Bernisty schaute und sah unten auf der Wüste drei noch schwach erkennbare, aber unmißverständliche Vierecke, große Gebiete zerfallender Steine, die über den Sand verstreut waren.
    »Das sind entweder die riesigsten Kristalle, die das Universum jemals produzierte, oder wir sind nicht die erste intelligente Rasse, die ihren Fuß auf diesen Planeten setzt«, bemerkte Bernisty.
    »Wollen wir landen?«
    Bernisty musterte die Vierecke durch das Teleskop. »Es ist so wenig

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