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Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Geschichte seines Volkes. Er stieg in Gallup wieder aus. Der Ort war als Indianerhauptstadt der Welt bekannt, weil sich dort verschiedene Stämme – darunter die Hopi, Zuni und Acoma – zu ihren regelmäßigen Versammlungen einfanden.
    Nach dem Abendessen begaben viele Leute sich in den Salonwagen und sahen sich das Video von der Hochzeit an, das Kristobal und Max produziert hatten. Steve und Julie waren ebenfalls zugegen; beide lachten vor Freude und weinten Tränen der Rührung, als einer der Höhepunkte ihres Lebens noch einmal auf dem Bildschirm ablief. Steve sah ziemlich erschöpft aus, doch Tom bemerkte mit einem Lächeln, dass Julie seine Hand ergriff, als der Film zu Ende war, und ihn hinter sich her zur Hochzeitssuite zog.
    Am späten Abend fuhren sie über die Grenze nach Arizona. Tom konnte nicht einschlafen. Er zog sich an und spazierte durch die Gänge an den Abteilen entlang. Er schaute bei Eleanor herein; sie schlief tief und fest, und er wollte sie nicht wecken.
    Als Tom an Max’ Abteil vorbeiging, hätte er schwören können, dass es nach Weihrauch duftete, aber das hatte er beinahe erwartet. Was Lelias Abteil betraf, befürchtete Tom, aus dem Innern Geräusche zu hören, die nicht für fremde Ohren bestimmt waren. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass die Frau, die den Kinderlieblingen Cuppy, Sassy und Petey Leben einhauchte, privat sehr ungezügelt zur Sache ging. Der arme Kristobal ahnte nicht, was ihn erwartete.
    Während Tom umherschlenderte, wurde der Zug langsamer und hielt schließlich. Tom schaute aus dem Fenster und sah, dass sie in einem Bahnhof gehalten hatten. Er war ein wenig verwundert; er hatte angenommen, dass es bis Los Angeles keinen Zwischenstopp mehr gab. Schließlich zuckte er die Achseln und ging weiter, bis er vor Agnes Joes Abteil stand. Ihr Grammophon spielte noch immer Weihnachtslieder. Das Abteil war dunkel; Tom schloss daraus, dass Agnes Joe über der Musik eingeschlafen war. Dann blieb die Nadel hängen und wiederholte unaufhörlich die gleiche Textzeile, bis das Lied verstummte und ein nervtötendes Kratzen erklang. Offensichtlich schlief die Frau so fest, dass sie es nicht hörte. Tom klopfte an die Glastür. »Agnes Joe? He, Agnes Joe, Ihr Plattenspieler dreht durch.« Er erhielt keine Antwort und klopfte abermals, diesmal lauter. Das Kratzen wurde schlimmer. Er schaute sich um und schob die Tür auf. »Agnes Joe?« Seine Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit. Er sah jetzt, dass das Abteil leer war. Auch im Bad brannte kein Licht; trotzdem klopfte er an. Wieder keine Antwort. Tom entdeckte die Reisetasche in der Ecke und gab der Versuchung nach, einen Blick hineinzuwerfen. Er öffnete den Reißverschluss und schob die Hand in die Tasche. Die Zeitungen waren verschwunden, doch es waren verschiedene Gegenstände darin: eine Armbanduhr, ein Paar Ohrringe und eine offenbar teure Sonnenbrille. Vielleicht war es die Brille, die Kristobal vermisste …?
    Tom überlegte, was er tun sollte, als er plötzlich Schritte hörte, die sich dem Abteil näherten. Hastig verstaute er die Gegenstände wieder in der Tasche, zog den Reißverschluss zu, schloss die Tür des Abteils und schlüpfte ins Bad. Er hoffte, dass es nicht Agnes Joe war, doch seine Gebete wurden nicht erhört, denn die Abteiltür glitt auf und wurde wieder geschlossen. Dann flammte die Beleuchtung auf, und Tom konnte Schritte hören. Er hatte die Tür zum Bad einen Spalt offen gelassen und lugte durch die schmale Öffnung.
    Es war Agnes Joe, bekleidet mit einer dunkelblauen Hose und Pullover. Sie hielt ein Stück Papier in der Hand, und auf ihrem Gesicht lag ein ernster Ausdruck. Tom hoffte, dass sie nicht die Toilette benutzen musste. Aber wie sollte er überhaupt aus dem Abteil verschwinden? Warten, bis Agnes Joe schlief? Sie erweckte nicht den Anschein, als wollte sie bald zu Bett gehen – doch welche Wahl blieb Tom? Er schaute sich um und wollte sich vorsichtig zurückziehen, um sich auf die Toilette zu setzen, als der Zug plötzlich anrollte. Das Rucken reichte aus, Tom das Gleichgewicht verlieren zu lassen. Er prallte gegen die Wand. Seine Hand schoss vor, um sich abzustützen, und legte sich um den Duschknopf. Ungewollt drehte Tom die Dusche auf. Der Wasserstrahl traf ihn mit eisiger Kälte. Tom stieß einen Fluch aus, den er umgehend Father Kelly hätte beichten müssen, wäre er katholisch gewesen. Als Buße wären Tom mindestens ein halbes Dutzend Ave Maria aufgebrummt worden.
    Es gelang

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