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Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Titel: Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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dem Schluss kam, dass uns endlich ein paar große Fische ins Netz gegangen waren.
    Doch als wir schließlich ihre Dienstausweise in den Händen hielten, musste ich meine Hoffnung wieder einmal begraben.
    » Ihr habt uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt«, sagte einer der LKA-Beamten, als sich die Mündungen unserer Maschinenpistolen in Richtung Boden senkten.
    » Habt ihr nichts Besseres zu tun, als hier herumzusitzen und alten Frauen eure Knarren zu zeigen?«, brummte Karl. » Durch eure Unvorsichtigkeit hätte die schlimmste Schießerei entstehen können.«
    » Entschuldige mal, Kollege, weißt du überhaupt, wen du vor dir hast? Ich bin…«
    » Das ist mir egal, wer du bist!«, schnitt Karl ihm das Wort ab. » Fakt ist, dass euch Helden eine ältere Dame beobachtete und dabei eure Waffen sah. Mehr ist zu diesem Thema wohl nicht zu sagen.« Danach warf Karl den Ausweis, den er in der Hand hatte, auf den Tisch und sagte zu uns: » Kommt Jungs, wir gehen.«
    Die drei schauten wie begossene Pudel drein, während sich die anderen Gäste langsam entspannten. Ohne uns auf ein weiteres Wortgefecht mit den LKA-Beamten einzulassen, verließen wir das Ringcafé.
    In der Folgezeit nahm ich im Rahmen der Terroristenfahndung noch an zahlreichen anderen Einsätzen teil, doch ich habe nie einen dieser Staatsfeinde, wie sie auch genannt wurden, zu Gesicht bekommen. Erst viel später, es war inzwischen 1983 und die meisten Terroristen saßen im Gefängnis, musste ich gelegentlich die sogenannte Besuchsüberwachung bei zwei RAF-Topterroristen in der Bruchsaler Vollzugsanstalt übernehmen.
    Den ersten Begegnungen mit den beiden Terroristen fieberte ich regelrecht entgegen, erschienen sie mir doch lange Zeit wie Phantome, die im Untergrund lebten und es immer wieder schafften, durch das engmaschige Netz der Polizei zu schlüpfen.
    Anfangs beeindruckte mich einer der beiden in besonderer Weise. Durch seinen Kopfschuss hatte er einen bleibenden Hirnschaden davongetragen. Er sprach wie in Zeitlupe und brauchte oft Sekunden, bis er auf eine Frage antworten konnte. Aber er hatte noch ein sehr gutes Gedächtnis und ein unglaubliches Detailwissen über politische Zusammenhänge, die er gern mit seinen Besuchern diskutierte.
    Politisch nicht ganz so versiert, erschien mir der andere. Doch auch er wusste viel über den Filz in der Politik und die damit einhergehende Korruption, deren Auswüchse sie als Terroristen zu bekämpfen versuchten.
    Bei den Gesprächen mit ihren Besuchern wurde aber insbesondere ihre erschreckende Intoleranz deutlich. Sie verloren sich oft in Phrasen, die sie ständig wiederholten. Ihre Verblendung machte sie für mich zu lächerlichen Figuren. Auch ihr äußerliches Erscheinungsbild war keineswegs beeindruckend. Einer der beiden war sehr blass und hager, und irgendwann konnte ich mich des Eindruckes nicht mehr erwehren, dass dieser Mann ein Feigling war, der nur mit einer Schusswaffe in der Hand stark sein konnte.
    Der andere hingegen stellte rein optisch etwas mehr dar. Doch im Grunde genommen war auch er im Knast ein erbärmlicher Verbrecher ohne Charisma, ja fast sogar ohne Würde.
    In den Augen dieser beiden Topterroristen suchte ich vergeblich das Feuer der Revolution. Wenn sie keine gemeinen Mörder gewesen wären, hätte ich fast Mitleid mit ihnen haben können. Das ständige Wiederholen von Phrasen erinnerte mich an einen gefangenen Vogel, der nicht müde wird, den ganzen Tag in seinem engen Käfig auf zwei dünnen Stäben hin und her zu hüpfen. Auch das Gefieder der beiden Vögel litt offensichtlich sehr unter der Gefangenschaft. Ihr Teint war sonderbar gelblich-weiß und die Muskulatur bis auf ein Minimum geschrumpft. An ihnen haftete der typische Knastgeruch.
    Ich habe schon mit vielen Häftlingen in Gefängnissen zu tun gehabt, und ich kann sagen, dass sich diese beiden Männer kaum von den üblichen Verbrechern abgehoben haben, wenn man einmal davon absieht, dass sie politisch überdurchschnittlich gebildet waren.
    Noch heute ist der Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seinen beiden Begleitern nicht gänzlich geklärt. Erst hieß es, Günter Sonnenberg und Knut Folkerts seien die Täter. Später sollte Christian Klar der Schütze gewesen sein. Ende August 2009 kam die ehemalige Terroristin Verena Becker in Untersuchungshaft, nachdem sie bereits im Jahr 1977 zu lebenslänglicher Haft verurteilt und nach zirka 13 Jahren entlassen worden war.
    In ihrer Wohnung fanden Ermittler des BKA

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