Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
und unsicher und ging in dem Brausen des Windes unter.
    „Verdammter Kerl“, sagte DeWitt wütend. „So kann Sie kein Mensch hören, nicht einmal, wenn er neben Ihnen stände. Los, gehen Sie weiter!“ Er fluchte laut. „Wovor haben Sie eigentlich Angst? Soll ich mitgehen?“
    „Ich habe eben Angst“, gab Fairlie heftig zurück. „Wissen Sie, was Sie …? Sie können …“ Diesmal fluchte er. Dann drehte er sich um und ging weiter. DeWitt folgte ihm hastig. Smith, den niemand zum Zurückbleiben aufgefordert hatte, folgte ihnen, und Thomason ging mit ihm hinter Fairlie und DeWitt her.
    Fairlie rief nochmals.
    „Wir kommen als Freunde. Bitte, sprecht mit uns.“ Nur langsam und mühsam formte seine Zunge die fremden Laute. Es war schwer, sich an die Worte zu erinnern, die er so oft von den silbernen Kugeln gehört hatte.
    „Vor langen Zeiten verließen einige der Vanryn diese Welt und gründeten eine Kolonie auf einem anderen Planeten im All. Wir sind die Nachkommen dieser Vanryn. Versteht ihr das?“
    Der Wind narrte ihn. Er trieb den Regen über die Ruinen und bewegte die Büsche, bis sie zu flüstern schienen. Die Nacht war voller Geräusche und Bewegungen.
    Da.
    Hastige Schritte.
    Da.
    Eine Gestalt, die durch die Büsche rannte.
    Da …!
    Nein. Nichts.
    Der Nieselregen hörte auf. Die Wolkendecke riß auf, und purpurnes Mondlicht ergoß sich über die Ebene. Es war zwar noch nicht viel heller geworden, aber trotzdem starrten sie angestrengt um sich.
    Eine dunkle Ebene. Schwarze Ruinen, Büsche, Gras.
    Nichts.
    „Versuchen Sie es noch einmal“, zischte DeWitt und stieß Fairlie vorwärts. „Los, versuchen Sie es noch einmal!“
    „Bitte“, rief Fairlie in den Wind, „wir müssen mit euch sprechen, es ist für uns alle wichtig. Bitte, kommt zu uns! Wir sind Freunde.“
    DeWitt hielt ihn am Arm fest. „Was war das?“
    Sie standen regungslos und lauschten. Fairlie fühlte, daß dort jemand war, der sie aus einem Versteck heraus belauschte – er wußte es so sicher, als sähe er sie vor sich.
    „Bitte, versteht doch!“ rief er wieder. „Wir sind wie ihr! Wir sind ein Teil eurer Geschichte, der zurückkommt …“
    Diesmal konnte es keinen Zweifel mehr geben. Aus der Dunkelheit drang ein leises Gelächter zu ihnen.
    Fairlie vergaß seine Angst und rannte darauf zu.
    „Wo seid ihr? Bitte, kommt doch!“
    Wieder das Lachen. Eine Stimme, zwei Stimmen – beide völlig menschenähnlich. Der Wind zerriß das Geräusch, trieb es hin und her. Fairlie irrte zwischen den Steinen umher, immer wieder in anderen Richtungen, rief und bat vergeblich.
    Dann sah er eine Bewegung. Etwas rannte gebückt von einem Steinhaufen zum anderen.
    Fairlie rannte hinterher.
    Er rannte mit aller Kraft. Das Lachen war wieder vernehmbar. Jetzt war er zornig und eilte erst recht auf den Steinhaufen zu, den er sich gemerkt hatte. Ringsherum gab es keine andere Deckung, und wenn jemand weglaufen wollte, mußte er ihn unbedingt sehen.
    Keine Bewegung. Fairlie rannte weiter und streckte die Arme aus.
    Er stolperte über eine Wurzel und stürzte zu Boden.
    Neben sich hörte er ein Geräusch. „Lauft nicht weg!“ rief er verzweifelt und richtete sich auf den Knien auf.
    Dann blieb er unbeweglich knien.
    Er sah in ein Gesicht. Das düstere Mondlicht ließ ihn nur die Umrisse ahnen, aber trotzdem hatte er den Eindruck, daß es schön sei.
    Er wußte, daß es das Gesicht einer Frau war.
     

16.
     
    Fairlie streckte unwillkürlich die Hände aus und versuchte die Frau festzuhalten, bevor sie an ihm vorbeilaufen konnte. Er machte diese Bewegung aus einem Impuls heraus, ohne dabei zu überlegen, was er tat.
    Verzweifelt war er lange Zeit durch das Dunkel geirrt, hatte gerufen und gefleht, aber seine Anstrengungen waren immer nur mit Gelächter belohnt worden. Jetzt hatte er jemand vor sich und wollte nicht wieder grausam enttäuscht werden. Seine Hand schloß sich um einen schlanken Frauenarm.
    Sie sträubte sich gegen seinen Griff und versuchte sich loszureißen. Er hielt sie eisern fest und kam in dem Augenblick wieder auf die Beine, als Smiths Lampe aufleuchtete und ihr ins Gesicht schien.
    Ein junges Gesicht, mit weißer Haut, klaren Formen, sehr dunklen blauen Augen, dunklem Haar, in dem noch die Regentropfen hingen und einem Mund, der nur Lachen und Fröhlichkeit zu kennen schien.
    Bevor Fairlie sie genauer betrachten konnte, verschwand das Licht wieder, tanzte auf und ab, als Smith auf sie zurannte und dabei rief: „Da sind

Weitere Kostenlose Bücher