Das Gestirn der Ahnen
Taschenlampe verlor.
„Thrayn!“ klang ihre Stimme aus der Dunkelheit.
Dann war nichts mehr zu hören, und Fairlie stand allein in der uferlosen Finsternis.
„Ich könnte Sie umbringen!“ brüllte ihn DeWitt an. „Sie haben sie einfach laufen lassen!“
„Das habe ich“, antwortete Fairlie ruhig. „Ich habe Ihnen doch bereits einmal gesagt, daß ich sie nicht gefangennehmen wollte.
Christensen hat uns ganz klar befohlen, wie wir uns verhalten sollten, wenn wir Vanryn begegnen.“
„Christensen soll der Teufel holen!“ rief DeWitt zornig. Er war vor Wut bleich geworden und Fairlie dachte, er wolle ihn zu Boden schlagen. In diesem Augenblick kamen zum Glück Smith und Thomason zurückgerannt.
„Ich habe sie gesehen“, sagte Smith aufgeregt. „Sie ist dort drüben gelaufen. Neben ihr lief noch jemand. Ein Mann, glaube ich.“
„In der Dunkelheit werden wir sie nie erwischen“, warf Thomason ein. „Was war denn los?“
DeWitt gab keine Antwort, aber er schien sich wieder beruhigt zu haben. „Fangen Sie wieder mit der Arbeit an“, befahl er Thomason. „Ich gehe zum Raumschiff zurück.“
„Ich gehe mit Ihnen“, sagte Fairlie.
„Ja, natürlich“, erwiderte DeWitt.
Smith hob die Taschenlampe auf, die DeWitt verloren hatte. „Aber schön war sie doch“, bemerkte er lächelnd.
„Los, kommen Sie schon!“ schnauzte ihn DeWitt an und ging auf das Raumschiff zu.
Fairlie ging hinter ihm her. Smith sah Thomason mit einem verwunderten Kopfschütteln an, zuckte mit den Schultern und folgte ihnen.
Christensen wartete zusammen mit Raab und Winstedt im Aufenthaltsraum auf sie. Er warf einen kurzen Blick auf DeWitt, dann einen auf Fairlie, und schließlich sah er wieder DeWitt an.
„Was war los?“
„Fragen Sie lieber unseren edlen Ritter“, stieß DeWitt wütend hervor. „Wir hatten jemand erwischt, aber sie war eine Frau und hübsch dazu, deshalb ließ Fairlie sie wieder laufen. Wir haben kaum ein Dutzend Worte aus ihr herausbekommen – lauter Lügen.“
„Ich bin gegen DeWitts Methoden“, verteidigte sich Fairlie, als Christensen ihn fragend ansah. „Ich bin dagegen, daß man diese Leute gefangennimmt und ihnen droht, um sie zum Sprechen zu zwingen.“
Er sah DeWitt an. „Wenn Sie nicht dagewesen wären, dann hätte ich ihr vielleicht beibringen können, daß wir keine bösen Absichten haben. Als sie Sie sah, erkannte sie sofort, daß Sie ihr nicht freundlich gesinnt waren!“
„Wovor sollte sie denn Angst gehabt haben, wenn sie nicht log?“ fragte DeWitt verächtlich.
„Einen Augenblick!“ unterbrach ihn Christensen. „Ich habe doch deutlich genug gesagt, was ich von Ihnen erwarte, DeWitt! Ich bin froh, daß Fairlie vernünftig genug war und sie freigelassen hat.“
Er wandte sich wieder an Fairlie. „Sie haben mit ihr gesprochen. Was hat sie gesagt? Was hat sie Ihnen erzählt?“
„Daß ihr Volk nichts von Maschinen oder gar Raumschiffen weiß. Dann wurde DeWitt grob, und sie hielt den Mund.“
„Sie log“, widersprach DeWitt. „Sie hat doch zugegeben, daß sie wußte, was ein Raumschiff ist. Ihr Volk besteht bestimmt nicht aus primitiven Wilden, dazu sah sie viel zu zivilisiert aus!“
Er wandte sich an Raab und Winstedt.
„Irgendwo müssen doch ihre Städte sein! Dort könnten wir eine Menge lernen. Und dazu sind wir doch hier, oder etwa nicht? Sollen wir mit leeren Händen nach Hause fliegen – nur weil wir zu höflich waren, um den Vanryn ein paar Fragen zu stellen? Oder weil jemand Angst davor hat, sie könnten sie beantworten?“
Er sprach schnell, bevor Christensen ihn unterbrechen konnte.
„Dort draußen waren mindestens zwei Vanryn. Ich glaube nicht, daß sie ein Fahrzeug oder ein Flugzeug hatten, denn wir haben nichts gehört, und unser Radar hat nichts dergleichen geortet. Vielleicht hatten sie ein Reittier, aber meiner Meinung nach sind sie zu Fuß gekommen. Sie können also noch nicht sehr weit sein, deshalb finde ich, daß wir uns alle auf die Suche nach ihnen machen sollten.“
„Und was wollen Sie mit ihnen anfangen, wenn wir sie tatsächlich finden?“ fragte Winstedt. „Nehmen wir einmal an, sie wollen nicht zurück?“
„Wahrscheinlich könnten wir sie dann doch überreden, uns zu der nächsten Siedlung zu führen.“
„Vielleicht haben Sie recht, DeWitt“, meinte Christensen. „Glauben Sie wirklich, daß das klug wäre?“
DeWitt sah ihn scharf an. „Ich finde, daß Sie sich zu viele Sorgen machen.“
„Sie machen sich nicht
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