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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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MANHATTAN
    Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
    »The Fifth Elephant« 1999 by Transworld Publishers, London

    Umwelthinweis:
    Dieses Buches wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die
    Einschrumpffolie (zum Schutz vor Verschmutzung) besteht aus umwelt-
    schonender und recyclingfähiger PE-Folie.

    2. Auflage
    Copyright © 1999 by Terry und Lyn Pratchett
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2000
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Satz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin
    Druck: GGP Media, Pößneck
    Printed in Germany
    www.manhattan-verlag.de
    ebook by Monty P.

    ISBN 3-442-54509-9

    Ich danke Peter Bleackley
    für seine Hilfe bei der Zwergenoper
    Blutaxt und Eisenhammer.
    In seiner Version war sie vermutlich viel besser
    (und enthielt viel mehr Lieder über Gold).
    E s heißt, die Welt sei flach und werde von vier Elefanten getragen, die auf dem Panzer einer riesigen Schildkröte stehen.
    Es heißt, die Elefanten hätten aufgrund ihrer Größe Knochen aus Stein und Eisen, und Nerven aus Gold, weil diese über große Ent-fernungen hinweg besser leiten.*
    Es heißt, dass der fünfte Elefant vor langer Zeit heulend und trompetend durch die Luft der jungen Welt raste und hart genug
    landete, um Kontinente zu zerreißen und hohe Berge entstehen zu
    lassen.
    Niemand beobachtete die Landung, woraus sich eine interessante
    philosophische Frage ergibt: Wenn ein Millionen Tonnen schwerer
    zorniger Elefant vom Himmel fäl t, ohne dass jemand da ist, der
    ihn hört – verursacht er dann, philosophisch gesehen, irgendwel-
    che Geräusche?
    Und wenn ihn niemand sah – schlug er dann wirklich auf?
    Mit anderen Worten: War es nicht nur eine Geschichte für Kin-
    der, um einige interessante natürliche Ereignisse zu erklären?
    Was die Zwerge betrifft, von denen diese Legende stammt, und
    die tiefer graben als viele andere Leute: Sie meinen, die Geschichte enthalte ein Körnchen Wahrheit.

    A n einem klaren Tag konnte man von einem geeigneten Ort in
    den Spitzhornbergen aus weit über die Ebene sehen. Im Hoch-
    sommer war es möglich, die Staubwolken der Ochsengespanne zu
    zählen. Jedes Ochsenpaar bewegte sich mit einer Höchstgeschwin-
    digkeit von zwei Meilen in der Stunde und zog zwei Karren, je-
    weils mit vier Tonnen Fracht beladen. Die Fracht brauchte lange,
    um ihren Bestimmungsort zu erreichen, aber wenn sie dort ankam,

    * Nicht Stein und Eisen in der toten Form, so wie heute, sondern lebender Stein und lebendiges Eisen. In ihrer Mythologie der Mineralien sind Zwerge sehr einfal sreich.
    gab es viel davon. Den Städten am Runden Meer brachten die
    Karren Rohstoffe und manchmal auch Leute, die ihr Glück ver-
    suchten und sich eine Hand vol Diamanten erhofften.
    Den Bergen brachten sie Fertigwaren, seltene Dinge von jenseits
    des Meeres und Leute, die Weisheit gefunden und ein paar Narben
    davongetragen hatten.
    Für gewöhnlich betrug der Abstand zwischen den Gespannen
    eine Tagesreise, wodurch sich die Landschaft in eine ausgebreitete
    Zeitmaschine verwandelte. An einem klaren Tag konnte man den
    letzten Dienstag sehen.
    Heliographen blitzten in der Ferne, als die Staubwolken Mittei-
    lungen austauschten. Diese betrafen die Anwesenheit von Räu-
    bern, Ladungen und Lokale, wo man doppeltes Spiegelei, eine
    dreifache Portion Bratkartoffeln und Steaks bekam, die auf al en
    Seiten über den Tellerrand ragten.
    Viele Leute waren mit den Karren unterwegs. Die Reise kostete
    nicht viel und war bequemer als ein Fußmarsch. Außerdem er-
    reichte man sein Ziel, früher oder später.
    Manche Leute reisten sogar gratis.
    Der Kutscher eines Karrens hatte Probleme mit seinen beiden
    Ochsen. Sie waren unruhig. In den Bergen hätte er das erwartet, denn dort streiften Geschöpfe umher, die Ochsen für eine wandelnde Mahlzeit hielten. Aber hier gab es nichts Gefährlicheres als
    Kohl.
    Hinter ihm, in einer Lücke zwischen den Stapeln aus Bauholz
    schlief jemand.

    Ein ganz normaler Tag in Ankh-Morpork…
    Am einen Ende der Messingbrücke, einer der wichtigsten Durch-
    fahrtsstraßen von Ankh-Morpork, balancierte Feldwebel Colon auf
    einer wackligen Leiter. Mit der einen Hand klammerte er sich an
    der langen Stange mit dem Kasten darauf fest, mit der anderen
    hielt er ein selbst gefertigtes Bilderbuch vor die Öffnung im Kas-
    ten.
    »Und das ist eine andere Art von Karren«, sagte er. »Siehst du?«
    »Ja«, antwortete eine ganz leise Stimme aus dem Kasten.
    »Na

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