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Das Gift der Schmetterlinge (German Edition)

Das Gift der Schmetterlinge (German Edition)

Titel: Das Gift der Schmetterlinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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Hector und sein Gefährte das Brüllen und Grunzen hören, das noch immer aus dem Speisesaal drang. Das Schwein war eingesperrt worden, und nun diskutierten die Jäger, wie sie ihm am besten zu Leibe rücken könnten. Die Nachricht von Bovriks Sturz hatte sich schnell verbreitet, und die, die dem Schwein unverletzt entkommen waren, rannten nun hinaus, um sich den zerschmetterten Körper anzusehen. So konnte das flüchtende Paar unbehelligt das Herrenhaus verlassen und zu den Ställen laufen.
    Am Waldrand zügelte Hector sein Pferd und sah seinen Begleiter an.
    »Wer bist du?«, fragte er schließlich. »Und warum folgst du mir?«
    »Ich heiße Ludlow Fitch«, antwortete der junge Mann.
    Hector blieb der Mund offen stehen. »Der Sohn von Lottie Fitch?«
    Ludlow nickte. »Und Pollys Freund. Sie hat sich große Sorgen um dich gemacht, da habe ich ihr versprochen, dir zu folgen und, falls es mir möglich wäre, auch zu helfen. Aber ich kann nicht leugnen, dass ich auch eigene Gründe dafür hatte. Du weißt nicht viel über mein Gewerbe, Hector, aber ich dachte mir, du könntest vielleicht mein Gehilfe werden.«
    Hector schüttelte beschämt den Kopf. »Du wirst mich bestimmt nicht wollen«, murmelte er. »Zumindest würdest du mich nicht wollen, wenn du wüsstest, was für eine schreckliche Tat ich beinahe begangen hätte.« Er ließ sein Pferd eine Wendung machen, um noch einmal die verhängnisvolle Silhouette von Withypitts Hall zu sehen. »Ich kann den Gedanken daran kaum ertragen. In diesem Haus war ich … war ich nicht mehr ich selbst.« Und er unterdrückte ein Schluchzen und duckte sich tiefer in den Pferdesattel.
    Ludlow legte ihm die Hand auf den Arm. »Ein Freund von mir hat immer gesagt: ›Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, aber jeder Augenblick ist eine Gelegenheit, deine Zukunft zu ändern.‹«
    Hector wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab. »Das hört sich nach einem guten Freund an.«
    »Er war wie ein Vater zu mir.«
    »Ich hatte einen Vater. Was ich getan habe, habe ich für ihn getan. Aber er wäre nicht stolz auf mich gewesen, nach dem, was ich beinahe geworden wäre.«
    »Eines Tages wirst du mir erzählen, was du getan hast«, sagte Ludlow leise. »Ich werde dein Geheimnis für mich behalten. Doch jetzt sollten wir erst mal zusehen, dass wir vorankommen.«
    Hector tastete vorsichtig über seine Schläfe. Die Wunde von dem Streifschuss brannte in der kalten Luft. »Ich muss in die Stadt zurück«, sagte er.
    »Komm mit mir«, drängte Ludlow. »Ich kenne einen Ort in den Bergen, wo wir in Sicherheit wären, Atrium Arcanorum.«
    »Stätte der Geheimnisse?«, sagte Hector überrascht.
    »Ja«, nickte Ludlow. »Ein wunderbarer Ort. So etwas hast du noch nicht gesehen. Ich habe eine Freundin dort, Juno. Sie kann deine Verwundung heilen; sie weiß alles über Kräuterheilkunde. Aber vielleicht willst du ja lieber deiner eigenen Wege gehen? Wie auch immer, deine Schuld ist beglichen.«
    Hector schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Was ist mit dem Rätsel von dem Wirt?«
    Ludlow lachte. »Sag mir die Lösung unterwegs«, sagte er und trabte davon.
    Hector warf einen letzten Blick auf Withypitts Hall, dann gab er seinem Pferd die Sporen. »Was für eine Art Gehilfe soll ich denn sein?«, rief er seinem neuen Gefährten zu.
    Ludlow blickte über die Schulter zurück. »Das ist eine ganz andere Geschichte«, sagte er.

Kapitel 35

    Brief an Polly
    Atrium Arcanorum
    Liebe Polly,
    eine Geschichte habe ich noch zu erzählen, vielleicht die schlimmste von allen. Wir kennen das Schicksal von Posset, die von einem Franzosen aufgegessen wurde; aber was ist mit ihrem Leidensgenossen? Der arme Percy musste einfach nur deshalb sterben, weil er über die Tasten des Cembalos spaziert war. Lady Mandible hat ihn (oder vielleicht hat es Gerulphus für sie getan) mit dem gleichen Giftpilz umgebracht, den ich im Wald gesammelt habe. Perigoe konnte kaum ahnen, welche Dienste ihr Buch über Flora und Fauna des alten Eichenwaldes leisten würde!
    Lady Mandible wusste, dass Lord Mandible auf dem Fest spielen wollte. Was für ein perfekter Schauplatz für ihr verhängnisvolles Drama! Er nahm das Gift erst über die Finger und dann durch den Mund auf, als er sich beim Festmahl vollstopfte. Auf diese Weise wird sie wohl auch Mandibles Vater getötet haben. Und was ist mit ihren früheren Ehegatten? Die Vorstellung ist kaum zu ertragen! Ihr Motiv war immer Geld und Macht, denke ich, aber wer weiß, vielleicht hat sie es

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