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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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habe einen Teil meines kostbaren Urlaubs bei Bestattungen zugebracht – bei einer in Rußland, einer in Frankreich, einer auf Kuba und einer in Israel. Ich sah Sie bei keiner. Ich frage mich, wieso nicht.«
    »Conrad, diese Besprechung ist beendet! Ich nehme zu Ihren Gunsten an, daß Sie getrunken haben. Ich erwarte von Ihnen eine schriftliche Entschuldigung für Ihr Benehmen mir gegenüber, oder Ihr Kündigungsschreiben. Ansonsten sehe ich mich gezwungen, Sie aus dem Dienst zu entlassen.«
    »O nein, Direktor, diese Besprechung ist keineswegs beendet! Yuri Litvinov kannte ich nicht sehr gut, wir sind uns nur ein paarmal begegnet. Aber die anderen waren meine Freunde. Chantana Le Gros und Fidel Batista waren mit mir auf Kratos, und Ruth Zonis auf Tantalus. Sie waren meine Leute, Direktor. Als ich von ihrem Tod erfuhr, wollte ich wissen, wie und warum sie sterben mußten. Und ich habe es herausgefunden!«
    Der Direktor brüllte in sein Sprechgerät: »Miß Angstrom, Commander Conrad ist unzurechnungsfähig. Schicken Sie sofort zwei Wachen herein, die ihn in die psychiatrische Abteilung bringen.«
    Fast gleichzeitig stürmten zwei Uniformierte mit entsicherten Lasergewehren ins Büro. Sie rissen die Augen weit auf, als sie Conrad erkannten.
    »Bringen Sie Commander Conrad in die Psychabteilung. Er ist gegenwärtig unzurechnungsfähig«, wandte der Direktor sich an sie.
    »Meine Herren«, sagte Conrad ruhig zu ihnen. »Sehe ich aus, als wäre ich unzurechnungsfähig? Ich muß dem Direktor nur ein paar Dinge sagen, die er nicht hören möchte. Dann verlasse ich ohne Widerstand sein Büro.«
    »Sir, wir haben Befehl, Sie wegzubringen.«
    Conrad stand auf. »Das weiß ich und bedaure es Ihretwegen. Aber ich gehe noch nicht. Doch ich verspreche Ihnen, in fünf Minuten freiwillig dieses Büro zu verlassen.«
    »Hinaus mit ihm, sofort!« kreischte der Direktor. »Das ist ein Befehl.«
    Die Wachen blickten betreten drein. Einer der beiden Männer sagte: »Sir, verzeihen Sie, aber könnten Sie dem Commander nicht noch fünf Minuten Ihrer Zeit opfern. Das würde die Sache für alle einfacher machen.«
    »Hinaus mit ihm! Und ich werde ein Disziplinarverfahren gegen Sie einleiten! Ich dulde nicht, daß meine Befehle in Frage gestellt werden!«
    Der Uniformierte zuckte die Schultern. »Tut mir leid, Commander. Kommen Sie jetzt lieber mit.«
    Conrad schüttelte den Kopf. »Meine Herren, ich bedaure, Sie in diese Lage zu bringen, aber es ist wichtig, daß ich noch etwas zu dem Direktor sage.« Er deutete auf die auf ihn gerichteten Gewehre. »Wenn Sie mich lasern wollen, müssen Sie es schnell tun.«
    Einer der beiden hängte sich die Waffe wieder um. »Ah, Commander, Sie wissen genau, daß wir das nie tun würden. Also bleibt uns nichts übrig, als Sie zu überwältigen.«
    »Schade«, murmelte Conrad. »Ich hoffe, Sie tragen mir nichts nach.«
    »Keinesfalls, Sir.« Auch der andere hängte sich das Gewehr wieder um, und beide näherten sich Conrad vorsichtig.
    Er wartete, bis sie nahe genug waren, um sich auf ihn zu werfen, dann schlug er blitzartig zu. Die Prothesenhand hatte sich zur Faust geballt. In einer Bewegung schien sie das Kinn der zwei Männer nur zu streifen, aber beide sanken zu Boden. Conrad wirbelte herum und sah, daß der Direktor nach Verstärkung rufen wollte. Die Prothesenhand setzte ihren Schwung fort und zerschmetterte das Sprechgerät.
    Conrad entspannte sich. »So, Direktor, jetzt können wir reden.«
    »Das ist das Ende Ihrer Laufbahn, Conrad!« tobte der Direktor. »Ich werde dafür sorgen, daß Sie nie wieder ein Kommando bekommen.«
    Conrad ignorierte ihn. »Yuri Litvinov fragte mich nach meiner Meinung über die SP-10-Roboter. Ich sagte ihm, daß ein Roboter, der ohne Zögern jeden rechtmäßigen Befehl ausführt, zuverlässiger ist als ein kompliziertes Stück Mechanik, das in einer Krisensituation eigene Entscheidungen treffen soll.« Er studierte den Direktor verkniffen, der ihn jetzt wie ein Kaninchen im Bann einer Schlange anstarrte. » Meine Roboter – Matthew und die restlichen SP-9 – funktionierten absolut zuverlässig, sowohl auf Kratos, Tantalus wie auch auf Zelos.«
    Der Direktor versuchte sich zu fassen. »Sie haben einige verloren, Conrad«, stammelte er.
    »Das lag nicht an ihnen, sondern an mir … Yuri sagte mir, daß er ebenfalls SP-9-Roboter mitnehmen würde. Aber dann haben Sie ihn dazu überredet oder erpreßt, Roboter der SP-10-Serie zum Janus mitzunehmen … Und was ist

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