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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zurück an Land geschafft, aber er war bereit, mit seiner Tochter zu sterben.
    »Jack!«
    Jack blickte zum Strand, erstaunt, dass er schon so nahe am Ufer war. Liam und Sammy standen dort mit langen Seilen und riefen nach ihm. Eine rote Boje war an das Seil gebunden. Jack nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Sammy warf das Seil, doch der Wurf war viel zu kurz. Er zog das Seil wieder zurück und versuchte es erneut. Diesmal kam er näher heran, aber längst noch nicht nah genug.
    »Sammy!«, rief Jack ihm zu. »Warte, bis die Wellen uns ein Stück näher an den Strand tragen, dann wirf noch mal!«
    Sammy nickte und stimmte seinen nächsten Wurf entsprechend ab. Diesmal kam er bis auf knapp einen Meter an Jack heran. Noch einmal warf er. Jack sprang nach der Boje und packte sie.
    Im selben Augenblick brach eine Monsterwelle über ihn herein und riss Mikki von ihm los. Jack schluckte Wasser und spie es wieder aus. Als er nach unten schaute, spürte er, wie Mikki an ihm vorbeiglitt, weg vom Ufer und wieder aufs Meer hinaus. Alles lief wie in Zeitlupe ab.
    »Nein!«, brüllte Jack.
    Eine Sekunde bevor Mikki ihm für immer entglitten wäre, griff er ihr ins Haar. Sammy und Liam zogen mit aller Kraft am Seil. Langsam wurden Vater und Tochter ans Ufer gebracht.
    Kaum hatte Jack festen Boden unter den Füßen, trug er Mikki fort von den alles verschlingenden Wellen. Doch sie rührte sich nicht mehr, und ihre Augen waren geschlossen.
    Als Jack sich vorbeugte, sah er zu seinem Entsetzen, dass das Mädchen nicht mehr atmete. Sofort begann er mit Mund-zu-Mund-Beatmung, hielt Mikki die Nase zu und blies ihr Luft in die Lunge. Dann drehte er sie um und drückte auf ihren Rücken, um die Lunge zu erweitern und das Wasser herauszuquetschen.
    Sammy rief den Notruf an, während Jack fieberhaft versuchte, seine Tochter wiederzubeleben.
    Zwei Minuten später setzte Jack sich auf, zu Tode erschöpft. Er atmete stoßweise, als er auf Mikki hinunterschaute. Sie rührte sich noch immer nicht; stattdessen verfärbte ihre Haut sich blau.
    Mikki war tot.
    Er hatte sie verloren.
    Er hatte versagt.
    Ein Blitz zuckte über den Nachthimmel. Jack hob den Blick – vielleicht zu der einen Stelle, die Lizzie in all den Jahren nie gefunden hatte. Er schluchzte und schrie: »Hilf mir, Lizzie! Bitte!«
    Wieder schaute er auf Mikki. Doch es war kein Wunder mehr übrig. Er, Jack, hatte das einzige Wunder aufgebraucht.
    Liam kniete sich neben Mikki. Tränen rannen ihm übers Gesicht. Er berührte das Haar des Mädchens, schlug die Hände vor die Augen und schluchzte.
    Plötzlich spürte Jack eine seltsame Kraft im Nacken. Zuerst glaubte er, es wäre Sammy, der versuchte, ihn von seiner toten Tochter wegzuziehen. Doch die Kraft zog ihn nicht zurück, sondern schob ihn zu Mikki hin. Jack beugte sich vor, holte Luft, so tief er konnte, hielt den Atem an, drückte die Lippen auf Mikkis Mund und blies mit aller Kraft, die ihm geblieben war.
    Als die Luft in Mikkis Lunge strömte, kam alles zum Stillstand. Selbst der Sturm war verschwunden. Eine unglaubliche Stille breitete sich aus. So hatte Jack sich immer den Tod vorgestellt. Still, friedlich, ohne Schmerz. Gleichzeitig sah er noch einmal alles vor seinem geistigen Auge, was im vergangenen Jahr geschehen war.
    Und jetzt das.
    Mikki.
    Tot.
    Jack ließ sich fallen. Er spürte, wie er langsam davongetragen wurde an einen anderen Ort, wo immer dieser Ort sein mochte. Aber er war allein. Lizzie und Mikki waren von ihm gegangen. Er wollte nicht mehr leben. Alles war egal …
    Das Wasser, das ihn im Gesicht traf, brachte ihn zurück. Die Gedanken an die Vergangenheit verflogen, und mit einem Mal war er wieder in der Gegenwart. Es regnete noch immer. Doch der Regen war es nicht, der ihn im Gesicht getroffen hatte.
    Jack schaute nach unten. Mikkis Körper erschauderte noch einmal, und sie hustete das Wasser aus, das tief in ihrer Lunge gewesen war. Ihre Lider flatterten. Dann öffnete sie die Augen und sah ihren Dad über sich. Sie streckte die Arme aus und klammerte sich an seinen Hals.
    »Daddy?«
    Jack sank zu Boden und hielt sie ganz fest. »Ich bin hier, Baby. Ich bin hier.«

KAPITEL 67
    Der Rettungswagen brachte Mikki und Jack zur Untersuchung ins Krankenhaus. Sammy folgte ihnen in seinem Pick-up mit Liam, während Jenna bei den Jungs im Palast blieb. Jenna hatte Bonnie, die Jacks mutigen Rettungseinsatz vom Leuchtturm aus beobachtet hatte, einen heißen Tee gemacht. Jetzt saß Bonnie zusammengekauert

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