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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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antwortete sie ihm, und Jack schwamm mit aller Kraft auf ihre Stimme zu.
    Über ihnen tobte das Gewitter. Ein Blitz schlug so nahe bei Jack ein, dass sich ihm die Haare sträubten. Er schnappte nach Luft und tauchte wieder unter, als ein weiterer Brecher über ihn hinwegdonnerte. Dann kam er wieder hoch. »Mikki!«
    Diesmal bekam er keine Antwort.
    »Mikki!«
    Nichts.
    »Michelle!«
    Eine Sekunde später hörte er ein schwaches »Daddy«.
    Jack verdoppelte seine Anstrengungen. Mikki wurde immer schwächer. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte. Und dann sah er sie. Das goldene Licht des Leuchtturms riss das Mädchen aus der Finsternis. Sie klammerte sich an das Stück Treibholz, das sie irgendwie zu fassen bekommen hatte, doch lange würde sie nicht mehr durchhalten.
    Jack schwamm, so schnell er konnte, kämpfte sich durch die Wellen und fluchte, wann immer er vom Kurs abgetrieben wurde und wertvolle Sekunden verlor. Die ganze Zeit hielt er den Blick fest auf seine Tochter gerichtet.
    Und doch musste er erkennen, dass Mikki sich mit jeder Sekunde von ihm entfernte. Es war der Sturm, die Unterströmung, der Wind – alles schien sich gegen sie verschworen zu haben. Jack strengte sich noch mehr an. Bald war er nur noch zehn Meter von Mikki entfernt. Er atmete tief durch und tauchte unter. Vielleicht kam er auf diese Weise schneller voran. Doch unter Wasser war es pechschwarz, und die Strömung war zu stark.
    Als Jack wieder an die Oberfläche kam, konnte er Mikki nicht mehr sehen. Er verfluchte sich, das Mädchen aus den Augen gelassen zu haben. Seine Arme und Beine waren schwer wie Blei, und seine Lunge brannte. Er schaute zum Ufer und dann hinauf zum wütenden Himmel. Jetzt wurde auch Jack auf das offene Meer gezogen. Und er war sich nicht sicher, ob er noch genügend Kraft besaß, wieder zurückzuschwimmen.
    Aber das spielte keine Rolle.
    Ohne meine Tochter gehe ich nicht mehr zurück.
    Jack trat Wasser und schaute sich in sämtlichen Richtungen um, während der Sturm sich mit aller Kraft auf die Küste von South Carolina stürzte.
    Jack zitterte aus Angst vor dem Verlust.
    Es tut mir leid, Lizzie, es tut mir so unendlich leid.
    Dann kam ihm ein Gedanke.
    Was, wenn ich einfach zu schwimmen aufhöre?
    Er würde auf den Grund des Meeres sinken.
    Wieder blickte Jack zum Ufer. Er konnte die Lichter sehen. Seine Familie war dort – zumindest das, was davon übrig war. Bonnie würde die Jungs großziehen, und er und Mikki würden zu Lizzie gehen.
    Wieder hob Jack den Blick zum Himmel. Als ein weiterer Blitz zuckte und die Schwärze erhellte, glaubte er, Lizzies Gesicht zu sehen. Sie streckte ihm die Hand entgegen, winkte ihn zu sich. Jack könnte einfach aufhören zu schwimmen. Jetzt. Sofort.
    »Daddy!«
    Jack drehte sich um.
    Mikki war kaum fünf Meter von ihm entfernt. Diesmal hatte die Strömung ihn näher zu ihr getragen.
    Mit dem letzten Rest an Kraft explodierte Jack förmlich im Wasser. Das Meer schleuderte ihm eine Wasserwand nach der anderen entgegen, um ihn von seiner Tochter fernzuhalten, doch Jack schwamm und schwamm und schnitt mit seinen Armen durch den wütenden Angriff des Sturms. Seine Muskeln verkrampften sich, doch er kämpfte gegen den Schmerz an und kam Mikki langsam näher.
    »Daddy …« Mikki streckte ihm die Hand entgegen.
    Jack machte einen so kraftvollen Schwimmzug, dass es ihn beinahe aus dem Wasser hob. Dann schloss seine Hand sich wie ein Schraubstock um Mikkis Handgelenk, und er zog sie zu sich.
    Sie klammerte sich an ihn. »Es tut mir leid, Daddy! Es tut mir leid!«
    »Schon okay, Liebling. Ich hab dich. Dreh dich auf den Rücken.«
    Mikki gehorchte. Jack schob die Arme unter sie, trat mit den Beinen das Wasser und bewegte sich in Richtung Ufer.
    Jetzt muss ich uns noch zurückbringen , dachte er, dann ist es geschafft.
    Doch wieder ergab sich ein schier unlösbares Problem: Sobald Jack versuchte, eine Welle zu reiten, riss die Unterströmung ihn wieder zurück, bevor er Zug zum Ufer aufnehmen konnte. Dann zwang eine riesige Welle Vater und Tochter unter Wasser, und Jack musste alle verbliebene Kraft aufbieten, um sich und Mikki wieder prustend an die Oberfläche zu bringen. Jack war kräftig, und als Army Ranger war er unter schwierigsten Bedingungen meilenweit geschwommen, aber noch nie in einem Hurrikan der Stufe eins und mit einer lebenden Last in den Armen. Der Kampf wogte hin und her. Jack wusste, er würde nicht mehr lange durchhalten. Allein hätte er es vermutlich

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