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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Schritt zurück, und Jack schaute zu seinen beiden Kindern. »Okay, Jungs, ihr werdet schneller wieder hier sein, als ihr pieps sagen könnt.«
    Cory nickte, doch er weinte noch immer. Jackie schaute zu Cory und brach nun ebenfalls in Tränen aus. Jack umarmte seine beiden Söhne. »Alles wird wieder gut«, sagte er. »Wir sind eine Familie. Und wir werden immer eine Familie sein, nicht wahr?« Die Jungs nickten. »Wir holen jetzt eure Taschen. Liam, du holst Mikki. Du willst dich sicher von ihr verabschieden. Sie müssen los, bevor der Sturm noch schlimmer wird.«
    Sammy und Jack trugen die Taschen zum Auto. Jack schnallte Jackie an, während Cory sich neben seinen kleinen Bruder setzte. Als Jack zur Veranda zurückblickte, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte, denn Liam stand dort. Er war kreidebleich und hatte die Augen weit aufgerissen.
    Bonnie hatte es ebenfalls gesehen. Trotz Regen und Sturm stieg sie wieder aus.
    »Was ist?«, fragte Jack und eilte zu Liam.
    »Ich kann Mikki nicht finden.«
    Jack und die anderen liefen ins Haus. Es dauerte nur zehn Minuten, um alles abzusuchen.
    Mikki war verschwunden.
    * * *
    Eine viertel Meile den Strand hinunter stolperte Mikki durch den Sand und heulte sich die Augen aus. Wind und Regen droschen auf sie ein, doch sie kämpfte sich voran, während der Sturm vom Meer her toste. Immer wieder drängte er sie vom Wasser weg, das unablässig stieg. Mikki war dermaßen aufgewühlt, dass sie die umstürzende Palme erst sah, als es fast schon zu spät war. Im letzten Augenblick sprang sie zur Seite, kam dadurch aber der Brandung gefährlich nahe. Sekunden später brach eine Welle über sie herein und erfasste sie. Mikki hatte nicht einmal Zeit zu schreien, bevor die zurücklaufende Brandung sie hinaus auf den Atlantik trug.

KAPITEL 65
    Jack starrte aus dem Flur des Palasts in den finsteren Himmel. Es regnete noch heftiger als zuvor. Liam war rasch nach Hause gefahren, um nachzusehen, ob Mikki vielleicht dort war, hatte aber gerade eben angerufen und berichtet, dass er keine Spur von ihr gefunden habe.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Bonnie. »Was sollen wir nur tun?« Sie klang hysterisch.
    Jack drehte sich zu ihr um und sagte schroff: »Zunächst einmal dürfen wir nicht in Panik verfallen.«
    Einer der Mitarbeiter des Jugendamts schlug vor: »Wir sollten die Polizei anrufen.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Es gibt hier nur den Sheriff und einen Deputy, und die werden bei dem Sturm genug zu tun haben. Wir können sie zwar anrufen, aber wir können nicht einfach hier herumsitzen und auf sie warten. Wir müssen die Gegend absuchen, und zwar möglichst schnell und gründlich. Wir werden uns aufteilen und jede Straße und den Strand abgehen.« Er deutete auf Fred. »Fred, du und Bonnie, ihr fahrt mit dem Auto Richtung Westen. Fahrt langsam, und haltet in jeder Richtung nach Mikki Ausschau.« Er wandte sich an die Mitarbeiter des Jugendamts. »Sie fahren nach Osten und machen es genauso. Lassen Sie uns die Handynummern tauschen. Wer Mikki findet, ruft die anderen an. Sammy und ich werden in entgegengesetzten Richtungen den Strand absuchen.« Er wandte sich an Cory. »Cory, du musst jetzt ein Mann sein und auf Jackie aufpassen. Schaffst du das?«
    Cory schluckte und schaute seinen Dad verängstigt an. »Mikki kommt doch wieder zurück, oder?«
    »Natürlich kommt sie zurück. Ich wette, sie ist jede Minute wieder hier. Und wenn sie kommt, muss jemand hier sein, okay?«
    »Okay, Dad.«
    Jack ging nach Süden den Strand hinunter, Sammy nach Norden. Der Regen wurde vom heulenden Sturm über das Land gepeitscht, und der Sand lag größtenteils unter Wasser. Jack schwenkte die Taschenlampe in weitem Bogen, doch das Licht durchdrang kaum die Dunkelheit. Dann aber riss es einen Gegenstand aus dem trüben Zwielicht. Als Jack sah, um was es sich handelte, schlug ihm das Herz bis zum Hals, und eine düstere Vorahnung überkam ihn.
    Es war einer von Mikkis Sneakers, der im flachen Wasser trieb. Jack suchte in sämtlichen Richtungen nach seiner Tochter, entdeckte aber nichts. Er rief ihren Namen, doch außer dem Kreischen des Windes war nichts zu hören. Es wurde immer dunkler, und der Sturm nahm weiter an Heftigkeit zu.
    »Ich kann nichts sehen, verdammt!«, fluchte Jack vor sich hin. Er starrte auf das wütende Meer hinaus. Aufgepeitscht von der Wucht des Sturms, wurde es von Minute zu Minute gefährlicher. Schließlich drehte Jack sich um und lief zurück in Richtung Norden, den

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