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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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Mutter schaute ein-, zweimal zum Helfen vorbei, doch ich kam mit ihrer Anwesenheit emotional nicht zurecht. Ich versteckte mich bei geschlossener Tür im Schlafzimmer und ließ sie allein die Wäsche und den Abwasch erledigen, ohne zu helfen oder darauf zu reagieren. Auch meine Schwiegermutter besuchte uns, doch in ihrer Nähe konnte ich nicht ich selbst sein, also verbarg ich mich in meinem Zimmer. Es war mir alles so egal, dass ich nicht mal um Hilfe bat. Nicht, dass irgendwas geholfen hätte – schließlich haben Melkmaschinen aus Edelstahl keine Seele.

    Zwei Wochen nach meiner Heimkehr aus dem Krankenhaus kam Betsy zu Besuch, obwohl es mir eigentlich egal war. Sie kümmerte sich um das Haus, erledigte die Wäsche und hielt in den zweiminütigen Zeitfenstern zwischen dem ständigen Stillen sogar mal das Baby. Ohne jegliche Hilfe oder Unterweisung von mir kochte meine kleine Schwester Hühnersuppe mit Nudeln, Tacos und die leckere Lasagne unserer Mutter. Sie lernte sogar, wie man verirrte Kühe aus unserem Garten vertrieb. Eines Morgens watschelte ich in die Küche, um mir Wasser zu holen, und sah, wie sie mit einem Besen im Hof herumfuchtelte. Sie könnte doch einfach hier einziehen und meine Stelle einnehmen , überlegte ich. Ihr würde es hier draußen gefallen. Sie ist niedlich, lustig und dünn … Marlboro Man und sie würden sich ganz wunderbar verstehen …
    In den Fängen meiner Wochenbettdepression wollte ich nichts mehr mit alldem zu tun haben. Keine Kühe, kein Garten, keine Wäsche. Nicht einmal der Cowboy, der dazugehörte und der sich tagein, tagaus die Finger wund arbeitete, der verzweifelt versuchte, auf den wechselhaften Märkten zurechtzukommen und die beste Taktik zu finden, um seine Ranch, das Baby und seine junge Frau unter einen Hut zu bringen, die von einer jungen, lebensfrohen Person zu einem Wesen geworden war, das kaum noch existierte.
    Nach zweiundsiebzig Stunden bei uns hatte Betsy das alles begriffen. Sie wartete, bis Marlboro Man am Morgen zu den Tieren gegangen war, dann redete sie Klartext mit mir.
    »Du siehst so richtig scheiße aus«, sagte sie mit einem liebevoll-ironischen Unterton.
    »Halt den Mund!«, fuhr ich sie an. »Du kannst so was ja mal selbst ausprobieren!«
    »Ich meine, ich weiß, dass es schwer ist und so …«, begann sie.
    Ich hob die Hand. »Sag besser nichts«, blaffte ich sie an. »Du hast wirklich keine Vorstellung.« Meine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Na gut«, sagte sie und legte eine Jeans zusammen. »Aber du musst wenigstens mal duschen und dir was Nettes anziehen. Dann wird es dir schon etwas bessergehen.«
    »Mit anderen Klamotten fühle ich mich auch nicht besser!«, kreischte ich und drückte die Kleine an mich.
    »Doch, das verspreche ich dir«, beharrte sie. »Ich weiß genau, dass du einfach nicht glücklich sein kannst, wenn du diesen Bademantel noch eine Minute länger anhast.«
    Ich widersetzte mich ihren Vorschlägen und blieb im Bett. Betsy ging in die Küche und machte ein paar Sandwiches. Ich aß sie, aber nur um meine Milchproduktion in Gang zu halten.
    Aus demselben Grund vertilgte ich vier Kekse mit Schokoflocken, dann drehte ich mich wieder um, immer noch schmuddelig und ungepflegt.
    Marlboro Man kam spät am Nachmittag nach Hause und schaute ins Schlafzimmer. Auf dem Weg nahm auch er sich einen Schokoladenkeks. Die Kleine und ich waren gerade von einem zweistündigen Nickerchen erwacht, und er ließ sich neben uns aufs Bett fallen. Ohne etwas zu sagen, streichelte er ihren kleinen Kopf mit dem Zeigefinger. Ich beobachtete ihn dabei; er wandte den Blick nicht von ihr ab. Es war still im Zimmer, im ganzen Haus. Betsy musste hinausgegangen sein in den Waschraum, um die Wäsche aufzuhängen. Unwillkürlich tastete sich mein Arm zu meinem Mann vor und legte sich auf seinen Rücken. Es war das erste Mal, dass ich ihn überhaupt berührte, seit ich aus dem Krankenhaus zurück war. Er warf mir einen Blick zu, lächelte zaghaft und schlang seinen Arm um meine Taille … und wunderbarerweise, gnädigerweise schliefen wir drei wieder ein: Marlboro Man in seinen verdreckten Klamotten, ich in meinem Schlafanzug mit den Milchflecken und unsere perfekte kleine Tochter, die friedlich zwischen uns nuckelte.

    Als ich eine Stunde später erwachte, spürte ich, dass etwas anders war. Vielleicht lag es am Schlaf … vielleicht an dem zärtlichen Moment mit Marlboro Man … vielleicht an den aufrüttelnden Worten meiner Schwester oder an

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