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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aufgefallen. Eine große Vase mit Blumen würde ihn verstecken. Noch eine von deinen verrückten Kreationen – genau das, was wir brauchen.«
    »Hm, dann muss ich zuerst einen Tisch finden, auf den ich die Vase stellen kann. Oh, ich weiß! Oben steht noch ein stabiler Karton. Dann brauche ich nur noch ein bisschen Stoff. Überlass das mir, Mum.«
    »Danke, Liebling«, sagte ihre Mutter, schob sich eine Strähne ihres lockigen Haares hinter das Ohr und ging wieder nach oben, vermutlich um sich wieder ihrem Schönheitsprogramm zu widmen.
    Sophie machte sich auf die Suche nach der Gartenschere.
    Nachdem sie den größten Raum im Dachgeschoss für die Kinder hergerichtet hatte – womit alle unter fünfundzwanzig gemeint waren –, musste Sophie eine kleine Krise (keine sauberen Handtücher) nach der anderen (kein Toilettenpapier) bewältigen, sodass ihr selbst nur wenig Zeit blieb, sich für die Party zurechtzumachen. Sie zog einfach eine weiße Bluse an, die sauber war, und einen kurzen schwarzen Rock, weil der ihrer Mutter besser gefallen würde als eine Jeans. Dann lief sie runter, um ihren Eltern und ihrem Bruder dabei zu helfen, den Gästen Getränke anzubieten. Nicht, dass ihr Bruder sich tatsächlich nützlich machte. Sobald jemand kam, mit dem er sich unterhalten wollte, stellte er seine Aktivitäten als Gastgeber ein; er sorgte noch dafür, dass er und sein »Opfer« volle Gläser hatten, dann führte er es in sein Arbeitszimmer, um dort in Frieden das Gespräch zu führen.
    Bald kam die Party in Gang; das Essen wurde serviert, die Leute standen auf der Terrasse, und Sophie wünschte sich, sie wäre oben bei den Kindern.
    Sie war es leid zu erklären, dass sie, ja, sehr viel jünger war als ihre klugen älteren Geschwister und dass sie, nein, nicht studierte und auch kein Studium beginnen würde; sie war zufrieden mit dem, was sie machte, dank der Nachfrage. (Sie war sehr höflich.)
    Manchmal hätte sie ihren Gesprächspartnern gern erklärt, dass sie eigentlich am liebsten Schneiderin geworden wäre, aber dass ihre Eltern das nicht für einen angemessenen Beruf hielten und außerdem meinten, das Schneidern würde ihr »bald langweilig werden«, und sie deshalb keine entsprechende Ausbildung begonnen hatte. Langsam kochte sie jedoch innerlich, etwas, über das sich Milly und Amanda sehr gefreut hätten, hätten sie es gewusst.
    Sophie fragte sich gerade, ob sie nicht eine ganze Schüssel Mousse au Chocolat stibitzen und mit nach oben nehmen sollte, als eine Bekannte ihrer Mutter – sie hatten denselben Malkurs besucht – ihr auf die Schulter klopfte.
    »Bringen Sie mir ein sauberes Glas! Dieses hier ist schmutzig.«
    Die Frau fügte ihrer Bitte kein Lächeln hinzu, ganz zu schweigen von einem »Bitte« oder einem »Danke«, und Sophie, die persönlich alle Gläser poliert hatte und sich nicht vorstellen konnte, in welchem dunklen Schrank dieses gelauert haben konnte, war beleidigt. Die Frau merkte davon jedoch nichts, weil Sophie nur kurz lächelte und das fleckige Glas entgegennahm. Sie ging in die Küche, spülte es, trocknete es ab und brachte es dann der Bekannten ihrer Mutter zurück.
    »Oh, und Weißwein bitte. Keinen Chardonnay«, meinte die Frau. »Irgendetwas Anständiges.«
    Erst als die Gute den Wein in der Hand hielt, den sie wollte, und sich dazu herabgelassen hatte, Sophies Hilfsbereitschaft mit einem Kopfnicken zu quittieren, beschloss Sophie, dass sie es leid war, die unbezahlte Kellnerin zu sein, und floh.
    Sie nahm eine Schüssel Mousse au Chocolat und ein Dutzend Löffel mit, weil sie wusste, dass es im Kinderzimmer Pappteller gab. Sie würde die Schokoladencreme an alle verteilen, die sich da oben aufhielten, die Kleinen mit einem Spiel beschäftigen und dann Milly in New York anrufen.
    »Und dann«, fuhr Sophie fort, das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während sie Spielkarten mischte, »hat mich so eine bösartige alte Schachtel auch noch für die Kellnerin gehalten! Auf der Party meiner Eltern! Dabei bin ich ihr schon ganz oft begegnet! Das wurde mir zu viel, deshalb bin ich nach oben geflohen. Hier ist es viel lustiger.«
    »Das ist ja furchtbar.« Auf der anderen Seite des Atlantiks klang die Stimme ihrer Freundin heiser.
    »Oh, tut mir leid, Milly! Habe ich dich geweckt? Ich wollte dich schon seit einer Ewigkeit anrufen und habe nicht an den Zeitunterschied gedacht.«
    »Schon gut, jetzt bin ich wach. Ich wollte mal ausschlafen, aber egal.« Es entstand eine kurze Pause,

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