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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wandte sich aber noch einmal um und fügte hinzu: „Versuch heute Abend einmal produktiv zu sein, zum Beispiel, indem du unsere Freundin zurückgewinnst!“
    Sie war schon gegangen, als er antwortete: „Ich werde tun, was ich kann.“
    Gabe war beim Footballtraining und kam heute nicht zum Stall, daher vertrieb Clay sich die Zeit damit, die Boxen auszumisten, einen bereits ausgekehrten Stall noch einmal zu kehren und sogar die Sattelkammer aufzuräumen, während er wartete. Immer wieder sah er zur Hintertür hinaus auf den Weg, der um die Ostwiese führte. Jetzt, da der Herbst sich voll aufs Land gelegt hatte, ging die Sonne immer früher unter, und um halb sechs setzte bereits die Dämmerung ein.
    Er bemerkte, dass die Pferde in ihren Boxen unruhig wurden, und Streak fing an, in seinem Paddock herumzutanzen. Draußen auf der hinteren Weide schoss ein Vogelschwarm aus dem hohen Gras und flog davon. Clay hatte ein ungutes Gefühl im Bauch, das er von den Pferden empfing. Irgendetwas stimmte nicht.
    Dann spürte er ein Vibrieren, das in ein Rumpeln überging und sich unter seinen Füßen in eine Welle verwandelte, die ihn beinahe zu Boden geworfen hätte. Er stützte sich im Türrahmen der Sattelkammer ab, während er dabei zusah, wie Zaumzeug von den Haken an den Wänden fiel und Werkzeuge und kleinere Gerätschaften auf der Arbeitsplatte so lange herumtanzten, bis sie zu Boden purzelten. Die Lampe, die von der Decke hing, schaukelte hin und her. Er konnte hören, wie die Pferde, die im Stall waren, laut schrien und gegen ihre Boxen traten; zugleich empfing er Streaks Panik, der wie verrückt versuchte wegzulaufen, aber mit schwerem Gang und gespreizten Beinen kaum die Balance halten konnte.
    Hoppla! dachte Clay. Das ist nicht ohne. Er sah auf die Uhr und beobachtete, wie der zweite Zeiger sich bewegte. Ein ziemlich heftiges Beben, das ganz schön lange dauerte.
    Er war kein Experte, aber entweder war dieses Beben stärker als das letzte von 5,5 auf der Richterskala, oder das Epizentrum lag direkt unter ihnen. Es kam ihm sehr lange vor, bis die Dinge aufhörten, sich zu bewegen und zu fallen, und der Boden keine Wellen mehr schlug. Aber wie immer störte das Erdbeben den Gleichgewichtssinn so stark, dass er nur ungleichmäßig und schwankend gehen konnte, selbst nachdem es vorüber war.Clays erster Gedanke galt den Tieren. Wie mochten sie sich fühlen, wenn es den Menschen schon so ging, die immerhin die Fähigkeit besaßen zu verstehen, was da geschah?
    Und wo hatte Lilly währenddessen gesteckt?
    Nur wenige Sekunden später stürzte Annie in den Stall. „Clay! Alles in Ordnung hier draußen?“
    „Kaum ein Schaden, nur Sachen, die aufgeräumt werden müssen. Soweit ich sehen kann, keine baulichen Schäden.“ Er suchte die Stalldecke mit den Augen ab. „Das war kein kleines Beben. Wie sieht es im Haus aus?“
    „Ein bisschen Glasbruch, aber fast alles stand in Schränken, nicht der Rede wert. Was ist mit den Tieren?“
    „Aufgeregt. Das Beste wird es sein, sie auf die Weide zu lassen. Sie sind ein bisschen ausgeflippt in den Boxen, als sich der Boden unter ihren Füßen bewegt hat und alles.“
    „Clay …“, setzte Annie an.
    „Sie wird jetzt gleich zurückkommen“, sagte er beschwörend, als würde es dadurch wahr, dass er es aussprach.
    Eine Stunde und zwei deutlich schwächere Nachbeben später legte Clay Streak den Sattel auf, während er leise mit ihm redete: „Ich weiß, du bist ein bisschen aufgeregt, aber ich denke, wir sollten lieber mal nach deinem Mädchen suchen. Ich werde dich brauchen. Du scheinst von ihr angezogen zu sein, und wenn es jemand schafft …“
    „Clay, lass uns Streak auf die Weide bringen und die Quads nehmen“, sagte Nathaniel hinter ihm.
    „Quads sind auf den schmalen Pfaden, wo sie sein könnte, nicht zu gebrauchen. Dasselbe gilt für abschüssige und überwucherte Wege. Wenn ihr wollt, könnt ihr, du und Annie, ja mit den Quads nach ihr suchen. Es ist jetzt fast dunkel, und ich werde sie da draußen im Dunkeln nicht allein lassen.“
    „Ist Streak nicht etwas unruhig für die Aufgabe?“
    „Ja, das ist er, aber ich kann jetzt mit ihm umgehen. Und er liebt sie. Hast du ihn schon einmal mit Lilly erlebt? Er liebt sie über alles.“ Ich liebe sie, dachte Clay. Wenn es einen Gott gibt, werde ich sie finden. Dann reden wir über das ganze Chaos, indem wir stecken, und sorgen dafür, dass so etwas niemals wieder vorkommt!
    „Ich weiß nicht recht, ob das sicher ist“,

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