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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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und sah Lou an. „Wenn du fahren kannst, würde ich dir raten, Cameron mal diesen Riss in der Lippe zu zeigen. Vielleicht wäre es gut, den mal mit zwei Stichen zu nähen.“
    „Ach was, ich muss nicht genäht werden“, erwiderte Lou.
    Jack grinste ihn an. „Ja, hast recht, viel hässlicher kannst du kaum werden, schätze ich mal.“
    „Du hättest mich einfach da unten hängen lassen können, Jack. Ich meine, den Truck … und ich hätte auf einen Abschleppwagen warten müssen.“
    Jack zuckte mit den Schultern. „Du hättest mich auch nicht da unten hängen lassen, selbst wenn es dir nicht gefällt, wie ich das Geld für den Ort verwalte. Aber bevor wir jetzt hier abhauen, müssen wir diesen Randstreifen noch mit ein paar Blinklichtern oder so sichern. Paul, hast du so etwas dabei?“
    „Sehe ich etwa aus, als wäre ich nur ein weiteres hübsches Gesicht?“, fragte Paul grinsend zurück. Dann machte er sich daran, den unsicheren Randstreifen mit Straßenbaublinkern von der Fahrbahn abzutrennen.
    Nachdenklich schüttelte Jack den Kopf. „Wir müssen dafür sorgen, dass das endlich einmal geregelt wird.“

17. KAPITEL
    L illy ritt mit Blue Rhapsody auf einem schmalen Pfad in die Gebirgsausläufer, bis sie ein Plateau erreichten, von wo aus man das ganze Tal überschauen konnte. Sie war glücklich, wieder auf ihrem Pferd zu sitzen, und fühlte sich so erleichtert, weil sie nun wusste, dass sie es schaffen konnte, mit Blue eine Zukunft zu haben, selbst wenn es mit Clay für sie keine geben würde. Es war mit das Beste in ihrem Leben, dass ihr dieses Pferd in die Hände gefallen war. Und wenn sie sich nicht sehr irrte, war auch Blue begeistert, wieder mit ihr zusammen zu sein.
    Mehr als eine Stunde waren sie unterwegs, als die Sonne über den Bergen im Westen zu sinken begann. Es war atemberaubend schön. Die Luft war kühl, die Blätter zeigten sich in ihrer vollen Herbstpracht und der Himmel war klar, mit Ausnahme von ein paar Schäfchenwolken unten an der Küste, die die untergehende Sonne rosa färbte.
    Nachdem sie sich mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte, mit Clay reden und ihn anhören zu können, sah alles besser aus. Aus dieser neuen Perspektive stellte sich die Situation ziemlich einfach dar – entweder sie einigten sich und würden zusammen weitergehen, oder sie fanden heraus, dass sie nicht füreinander bestimmt waren. Sollte Letzteres der Fall sein, würde sie weinen? Sich verletzt fühlen? – Auf jeden Fall! Würde es sie umbringen? Sie von ihrem Pferd fernhalten? – Nie und nimmer! Lilly war nervös und hatte Angst vor der Konfrontation, aber sie war entschlossen. Sie hatte aufgehört, ein bedauernswertes kleines Mädchen zu sein.
    Sie lenkte Blue zurück zur Klinik; sicherlich war nun Clay auch wieder da. Den Abstieg vom Plateau und den schmalen Pfad wollte sie hinter sich bringen, bevor es dunkel wurde.
    Das Pferd begann, unter ihr ein wenig zu tänzeln. „Ruhig, meine Liebe“, sagte sie leise, nahm die Zügel ein wenig fester in die Hand und legte die Knie an. Blue entspannte, aber einen Moment später trippelte sie schon wieder. Direkt vor ihnenerhob sich plötzlich ein kleiner Vogelschwarm aus einem Busch und Blue scheute. „Das sind Vögel, Baby. Nichts weiter als Vögel.“
    Das Pferd war verängstigt; es warf den Kopf hoch, wehrte sich gegen das Gebiss und machte Anstalten zu steigen. So hatte Blue sich noch nie verhalten! Sie war das ruhigste Pferd im Stall. „Brr, brr, brr“, versuchte Lilly sie zu besänftigen, während sie sich zugleich umsah, ob sie entdecken konnte, was Blue so erschreckte, etwas, das sie selbst noch nicht gesehen hatte, eine Schlange oder ein kleines Tier vielleicht. Aber sie sah nichts. Diese nervösen Reaktionen wiederholten sich alle paar Augenblicke. „Ist ja gut, ganz ruhig. Wir reiten nach Hause. Kein Grund, rumzuspinnen … Schsch. Schsch.“
    Lilly fuhr fort, besänftigend auf die Stute einzureden, während sie dem Pfad nach unten folgte. Der war nicht allzu schmal und schlängelte sich in Serpentinen hinab, sodass sie es auch dann noch schaffen würde, falls Blue durchging. Kaum hatten sie den Abstieg begonnen, als sie eine weiße Einkaufstüte aus Plastik sah, die an einem Busch festhing und direkt vor ihnen im Wind flatterte. „Ruhig, ganz ruhig“, wiederholte sie leise, benutzte die Beine und hielt die Zügel ruhig, aber fest in der Hand.
    Und dann geschah alles auf einmal. Lilly spürte, wie ein Schütteln sie durch die Beine ihres

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