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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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ihnen, unter die sich der Duft von Zwiebeln, Knoblauch und den Chilischoten mischte, die sie extra aus New Mexico einfliegen ließ. Sie quittierte seinen Zornausbruch mit gespielter
Verachtung, wandte sich dem Herd zu und gab den Knoblauch in die Pfanne. Ihr Nacken fühlte sich glühend heiß an, während tiefe Befriedigung, Besorgnis und Sehnsucht in ihr kämpften. Über den Geruch der Lebensmittel hinweg stieg ihr sein Duft in die Nase, eine schwere Mischung aus Schweiß und Gewürzen, aus Zigaretten und Sex, den er nicht mit ihr gehabt hatte. Unter ihrer Rüstung vergoss ihr Körper bittere Tränen.
    »Das war pure Rache, Elena.«
    Bedächtig rührte sie den Knoblauch in die Butter, dann legte sie den Kochlöffel beiseite. Sah ihm in die Augen.
    Sowie die Reporterin mit der Erzfeministinnenfrisur – meliertes Haar mit ungebändigter Naturkrause – zur Tür hereingekommen war, hatte Elena gewusst, dass dies ihre Chance war, Dmitri zurückzugewinnen.
    Und die hatte sie verdient. Er hatte nicht nur den Ruhm ihrer gemeinsamen Bemühungen um die Speisekarte und das Ambiente des Blue Turtle geerntet, sondern war vor zwei Monaten aus ihrem gemeinsamen Apartment ausgezogen. Seither teilte er sein Leben mit einem Mädchen mit Brüsten wie Spiegeleiern und der unschuldigen Heldenverehrung, wie sie nur eine dreiundzwanzigjährige CIA-Absolventin an den Tag legen konnte.
    Des Culinary Institute of America, wohlgemerkt, nicht der Central Intelligence Agency.
    Sie durfte den Knoblauch nicht anbrennen lassen. Elena gab die Chilischoten dazu und ließ sie langsam erhitzen. Ein würziges, appetitanregendes Aroma stieg aus der Pfanne auf. Nicht einmal Dmitri konnte ihm widerstehen, sondern beugte sich vor und sog ihn tief ein. Sie betrachtete sein dichtes Haar.
    Wandte den Blick ab.
    Dieses Interview mochte zu Beginn ein Racheakt gewesen
sein, hatte sich aber zu etwas anderem entwickelt, als Elena sich dem scharfen Blick und dem Mitgefühl der Reporterin geöffnet hatte. »Sie ist Feministin, Dmitri«, sagte sie mit diesem ruhigen Tonfall, den sie sich angewöhnt hatte. »Eine Frau, die eine Story über eine Frau schreiben wollte, die sich in der Männerwelt behauptet.« Sie drehte die Flamme am Herd eine Idee herunter. »Ich habe sie ihr geliefert. Und es hat funktioniert – das Restaurant steht auf der ersten Seite im Lifestyle-Teil.«
    »Du bist gefeuert«, sagte er und fuchtelte mit dem Zeigefinger in der Luft herum.
    Sie verdrehte die Augen. »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Oh, das tue ich nicht, sei ganz unbesorgt. Wenn ich in einer Stunde zurückkomme, bist du weg. Und zwar mit Sack und Pack.«
    »Dmitri!«
    Zackig wie ein Kosake fuhr er herum und stapfte aus der Küche.
    Mit einer automatischen Bewegung zog Elena die Pfanne vom Herd und starrte ihm mit geschürzten Lippen nach. Er hatte sie auch schon früher gefeuert, im Zuge einer ihrer legendären Auseinandersetzungen, nur um eine Stunde oder einen Tag später anzurufen und sie um Verzeihung zu bitten. Er brauchte sie. Das wusste Elena. Mehr als ihm selber bewusst war.
    Und auch diesmal würde er sich wieder beruhigen. Er würde später anrufen und sie bitten, zurückzukommen.
    Luis, der so getan hatte, als hätte er von dem Streit nichts mitbekommen, schnalzte mit der Zunge.
    Verlegen schüttelte Elena den Kopf. »Er wird sich schon wieder einkriegen.«
    » Sí. «
    Aber mit einem Mal verspürte sie eine tiefe Erschöpfung.
Zu viele Streitereien, zu viele Nächte, in denen sie zu kitten versucht hatten, was längst nicht mehr zu reparieren war. Sie spürte die Erschöpfung im Nacken, in den Augenhöhlen. Sie brachte einfach nicht die Energie für einen weiteren Kampf auf. Sosehr sie die Vorstellung verabscheute, wieder von vorn anfangen zu müssen – wieder einmal! -, es war vorbei. Und höchste Zeit, dieser Tatsache ins Auge zu blicken.
    Sie hätte sich gar nicht darauf einlassen dürfen. Vom ersten Moment an, als sie einander begegnet waren, hatte sie gewusst, dass er gefährlich für sie war. Sie hatte ihm widerstanden, hatte sich an die eiserne Regel gehalten, niemals mit einem Mann zu schlafen, von dem sie beruflich abhängig war. Und Dmitri war noch gefährlicher als alle seine Vorgänger – ein Meisterkoch mit russischem Akzent, dem Mund eines Rockstars und diesem intelligenten, leicht unmoralischen Funkeln in den Augen.
    Aber er hatte um sie geworben, unermüdlich, und am Ende hatte Elena nachgegeben. Sie war seiner Genialität ebenso verfallen wie

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