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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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Spitzenrestaurant mit Blick über die English Bay, schlägt einem eine Testosteronwoge entgegen, die nicht minder intensiv ist als das Aroma der Gewürze.
    Männer sämtlicher Altersklassen und Nationalitäten füllen die schmalen Gänge zwischen Öfen und Herden. Jungs, die sich noch nicht einmal rasieren müssen, zerlegen Hühnchen und schälen Zwiebeln. Daneben brüllt der stämmige Mittsechziger mit Schmerbauch und plattfüßigem Watschelgang Anweisungen auf Spanisch. Der Küchenchef selbst, Dmitri Nadirov, ist der russische Mick Jagger der Gastronomie. Männer, Männer, Männer – so weit das Auge reicht.
    Und inmitten unter ihnen – Elena Alvarez, Kontrastprogramm par excellence. Eine Frau in einer Männerwelt, eine blauäugige Blondine, die dem Saucier Befehle in altertümlichem Spanisch zuruft, wobei ihre zierliche Gestalt und das leichte Hinken die Kraft in ihren Armen, mit der sie mühelos schwerste Pfannen wuchtet, Lügen strafen. Auf ihren Befehl hin schälen Jungköche noch mehr Kartoffeln, sie beantwortet
die Fachfrage eines Kellners und greift einem Kollegen unter die Arme, während sie eine Pfanne mit aromatisch duftendem Fleisch schwenkt und nachdenklich die Fragen der Reporterin beantwortet.
    In Hinblick auf ihre Herkunft hält Alvarez sich sehr bedeckt, nur dass sie in El Paso und Española aufgewachsen ist, lässt sie sich entlocken: beides in der Nähe von Santa Fé, wo sie ihre Laufbahn nach einem Unfall begann, bei dem sie sich mit siebzehn einen schweren Wirbelsäulenbruch zugezogen hatte – auch dies nichts, worüber die talentierte Köchin gern spricht.
    Alvarez, die bereits in jungen Jahren den typischen Santa-Fé-Stil für sich entdeckt hat, wurde unter tausenden Bewerbern für eine Ausbildung in Paris bei Starkoch Alexander Moreau ausgewählt. Vier Jahre brachte sie in Europa zu, drei davon in Paris und eines in London, ehe sie in die USA zurückkehrte, um dort in den besten Küchen in New York und San Francisco zu arbeiten …

ZWEI
    T rotz Elenas Hoffnung, Julian könnte ihr einen Job anbieten, war es ein echter Schock, als er es tatsächlich tat. »Küchenchefin.«
    »Ja.« Er aß weiter. Wartete geduldig. Nippte an seinem Kaffee.
    »Für eine eigene Küche würde ich einen Mord begehen.« Nun musterte Elena ihn forschend. »Und wonach suchen Sie genau?«
    »Ich möchte, dass Sie eine Karte zusammenstellen, das Restaurant zum Laufen bringen. Sehen, ob Sie es aus der Versenkung holen können.«
    »Wie viel Zeit habe ich?«
    »Ein Jahr.«
    »Klingt vernünftig.« Sie schnitt einen weiteren Bissen ab. »An welche Art Karte haben Sie gedacht?«
    »Elenas Karte. Wir reden von Aspen. Die Leute haben Geld. Sie sind wählerisch, aber durchaus abenteuerlustig. Vor diesem Hintergrund stelle ich mir eine Karte mit Westküsten- oder Südwestküche vor, aber definitiv hochkarätig und mit Gourmetanspruch.«
    Sie betrachtete den Bissen Omelett auf ihrer Gabel. »Und wenn es innerhalb dieses einen Jahres nicht funktioniert?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Dann lasse ich Sie einfach etwas anderes ausprobieren.«
    Sie atmete erleichtert auf. Aus seinem Mund klang es so
lässig – die Herausforderung, das Versprechen und die Konsequenzen. Für ihn war es eine geschäftliche Spielerei, für Elena stand ihre Karriere auf dem Spiel. Ihr Lebensziel.
    Aber hatte sie in den letzten zwanzig Jahren nicht genau auf eine Chance wie diese hingearbeitet? »Ab wann würden Sie mich brauchen?«
    »So schnell wie möglich. Ich ziehe mit meiner Tochter nach Aspen, um sie eine Weile aus Los Angeles wegzuholen, und wir haben den ersten August ins Auge gefasst. Ich würde gern gleich danach anfangen. Die neue Karte einführen und alles zum Laufen bringen, bevor die Lifte in Betrieb genommen werden.«
    »Gibt es ein bestimmtes Datum für die Eröffnung der Skilifte, oder hängt es von der Schneelage ab?«
    »Der neunte Dezember ist der Stichtag in Aspen.« Er kniff die Augen zusammen und blickte in die Ferne. »Deshalb steuern wir die Voreröffnung für Ende Oktober, Anfang November und die offizielle für Mitte Dezember an.«
    »Und Sie werden vor Ort sein?«, fragte sie bestürzt.
    »Ja. Stört Sie das?«
    Ja , hätte sie am liebsten gesagt. Seine Anwesenheit würde sie ablenken. In mehrfacher Hinsicht. Diese urbane Intelligenz. Der gelassene Blick. Die sinnlichen Locken. »Wenn Sie mir nicht in die Quere kommen, nicht. Wenn Sie sagen, es ist meine Küche, werde ich das wortwörtlich nehmen.«
    »Klar.« Inzwischen

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