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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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würde, wenn ich im Herbst zurückkäme. „Eines Tages wirst du mir in allen Einzelheiten von den Sachen erzählen müssen, die passiert sind, während ich nicht hingesehen hab.“
    Sie nickte, zu tränenerstickt, um einen vollständigen Satz herausbringen zu können, und mit einer letzten Umarmung verabschiedeten wir uns schließlich voneinander.
    Als Nächstes war meine Mutter an der Reihe. Voll heiterer Gelassenheit stand sie im Sonnenlicht. Sie sah aus, als würde sie von innen heraus leuchten, und einen Augenblick lang hatte ich Angst, sie zu berühren. Doch dann übernahm sie das für mich, zog mich fest an sich und gab mir einen dicken Kuss auf die Wange.
    „Viel Spaß“, wünschte sie mir herzlich, doch ein stählernes Aufblitzen in ihren Augen machte deutlich, dass sie fest von mir erwartete, mich an unsere Abmachung zu halten. Für sechs Monate würde ich fortbleiben, aber dies würde der einzige Sommer sein, in dem ich mich von ihr herumkommandieren ließ. „Genieß das sterbliche Leben, bevor es an dir vorüberzieht.“
    Ich war mir nicht sicher, ob ich das Leben als Sterbliche jemals wieder würde genießen können, wenn ich doch wusste, was im Herbst auf mich wartete. Doch gehorsam nickte ich.
    „Ich hab dich lieb“, presste ich hervor, weil ich plötzlich mit den Tränen kämpfte. Tief blickte meine Mutter mir in die Augen,und für einen Moment fühlte es sich an, als wären wir die einzigen Lebewesen auf dem Planeten. Doch so schnell, wie es gekommen war, verschwand dieses Empfinden wieder, und dann war Henry an der Reihe.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schlang ich einfach die Arme um ihn, und er hielt mich fest. Jetzt weinte ich wirklich – und verschmierte dabei mit Sicherheit das bisschen Make-up, zu dem Ava mich am Morgen überredet hatte. Doch das war mir egal.
    „Pass auf Pogo auf, ja?“, bat ich ihn schniefend und löste mich von ihm, um mir die Augen zu wischen.
    „Cerberus und ich versprechen es beide.“ Unverwandt sah er mir in die Augen. „Kate … was auch immer draußen vor dem Tor auf dich wartet: Denk daran, dass der Sommer dir allein gehört. Du kannst tun und lassen, was dir gefällt.“ Seine Stimme war angespannt, doch er schien sich große Mühe zu geben, das zu überspielen. „Es geht mich nichts an, was du entscheidest, mit dieser Zeit anzufangen.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich. „Und ich weiß auch, dass meine Gefühle für dich sich nicht ändern werden, bloß weil es die Jahreszeiten tun. Wenn’s dir also nicht zu viel ausmacht, werd ich mich an das Gelübde halten, das ich abgelegt hab.“ Ich schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln – zumindest hoffte ich, dass es das war. „So einfach wirst du mich nicht los.“
    Und tatsächlich schaffte er es, mein Lächeln zu erwidern. „Ich kann dir nicht sagen, wie erleichtert ich bin, das zu hören, aber das ändert trotzdem nichts …“
    „Henry“, unterbrach ich ihn streng. „Es reicht jetzt. Du hast mich am Hals, ob’s dir gefällt oder nicht, also gewöhn dich lieber gleich an den Gedanken.“
    Er zögerte, doch schließlich gab er sich geschlagen. „Wann immer du mich brauchst, werde ich sofort an deiner Seite sein. Darauf hast du mein Wort.“
    Ich nickte, und sanft drückte er die Lippen auf meine Stirn. Es war ein derart züchtiger Kuss, dass ich mich ernsthaft fragte, ob er sich noch anständig von mir verabschieden würde oder nicht.Wahrscheinlich nicht, wurde mir klar. Nicht wenn meine Mutter daneben stand und zusah.
    „Ich werde hier auf dich warten, wenn du zurückkommst“, versprach er. „Und ich liebe dich.“
    Dieses Mal hatte ich es mir nicht eingebildet oder nur geträumt: Er hatte es wirklich gesagt, und das nicht bloß wegen irgendeiner Prüfung oder Wette oder einer anderen Verpflichtung. Sondern weil er es so meinte. Mein Herz schien überzuquellen vor Freude und Glück.
    „Ich liebe dich auch.“
    Bei diesen Worten ignorierte er großzügig den katastrophalen Anblick, den mein Gesicht mittlerweile sicherlich bot, und küsste mich tief und innig. Ich versuchte, den Kuss in die Länge zu ziehen, doch er löste sich von mir, und ich wusste, es war Zeit zu gehen.
    Widerwillig machte ich mich auf den Weg die gewundene Auffahrt hinunter. Alle paar Meter blickte ich über die Schulter zurück und ließ mir alle Zeit der Welt. Doch auch wenn mich Henrys Gegenwart in meinem Rücken wie magnetisch zurück-zuziehen schien, trieb mich das Wissen, dass ich erst gehen musste,

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