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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden. Eher ein Mischling, denn die Haut sah aus, als hätte sie jemand mit einer milchkaffeebraunen Farbe sehr sacht bestrichen.
    Sie war nicht sehr groß, dafür schlank und trotzdem mit einer guten Figur versehen. Ein prächtiges Kleid lag eng am Körper. Der Stoff leuchtete in einem dunklen Grün, durch das auch rotfarbene Farbstreifen liefen und das Material sehr wertvoll aussehen ließen. So kostbar wie die Ketten, Ringe und Reifen, die die Königin schmückten.
    Es war einfach unfaßbar, daß eine Person, die vor fast 3000 Jahren gelebt hatte, noch so aussah.
    Von ihr strahlte etwas Erhabenes ab, etwas Majestätisches, das auch Morgana beeindruckte. Sie wußte nicht, ob sie sich davor fürchten sollte. Aber sie vertraute auf ihre Stärke und auch den Dunklen Gral vor ihren Füßen.
    Die Platte hatte sie bewegt, die Königin lag noch starr mit auf der Brust gekreuzten Händen.
    Das änderte sich in dem Moment, als sie ihre langen Augenwimpern bewegte.
    Leben kehrte in den Körper zurück!
    Nicht nur die Augenbrauen zitterten, auch ihre Hände hob sie an und legte die Arme so, daß sie sich aufstützen und aufsetzen konnte. Sie war dabei, das Grab zu verlassen. Und sie tat es in einer völlig natürlichen Art und Weise. Nicht zombiehaft steif. Die Königin erinnerte an eine Person, die nur etwas länger geschlafen hatte.
    Selbst Morgana Layton, die große Rivalin, konnte sich diesem Zauber nicht entziehen. Sie hatte sich sehr viel vorgenommen, doch all die Vorsätze waren in diesem Augenblick vergessen.
    Staunend beobachtete sie das Erwachen dieser Frau in der Tiefe des Grabes.
    Mit einer grazilen Bewegung zog die Königin ihre Beine an, stemmte sich mit den Hacken der flachen Sandaletten ab und stellte sich dann auf die Altarplatte.
    Sie hatte den Kopf leicht angehoben, damit sie Morgana Layton anschauen konnte.
    Für eine Weile stand nur das tiefe Schweigen zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen.
    Dann sprach die Königin, und Morgana konnte die Worte wiederum verstehen.
    »Du hast mich lange gesucht und endlich gefunden. Ich wußte, daß du kommen würdest, ich habe dich erwartet.« Ein feines Lächeln umschwang ihre Lippen, als sie einen philosophisch anmutenden Satz sprach. »Ich verstehe die Menschheit nicht. Es sind so viele Jahre vergangen, aber sie haben sich nicht gebessert. Sie alle wollen die Macht, wollen wissen, was früher geschah. Auch du, Morgana, bildest da keine Ausnahme. Du hast nicht davor zurückgeschreckt, mit den Mächten der Finsternis einen Pakt zu schließen. Du siehst aus wie ein Mensch, aber in dir wohnt die Seele eines grausamen Tieres. Ja, du bist grausam, und ich werde mich hüten, einer grausamen Person das zu überlassen, was ich weiß.«
    Morgana nickte der Tiefe entgegen. »Damit hatte ich gerechnet, Königin. Doch ich bin fest entschlossen, meinen Plan durchzuführen. Verstehst du das?«
    »Ich wußte es.«
    »Und ich bin nicht mit leeren Händen gekommen, denn ich habe den Dunklen Gral an mich genommen. In ihm sind die Geheimnisse der Welt vereint. Man muß sie nur herausfinden können. Wie heißt es noch? Wird der Gral zerstört, stirbt auch die Königin. Noch lebst du, aber wenn du dich meinen Plänen entgegenstellst, wird dieses Leben bald vorbei sein.« Nach diesen Worten hob sie den rechten Fuß und ließ die Hacke über der Kugel schweben.
    »Ich kann ihn mit einem Tritt zertreten, Königin. Es kommt auf dich an, ob ich es tue oder nicht…«
    Die Königin von Saba schwieg.
    Oben am Himmel, wo der Mond als Kreis stand, erschien ein Schatten und schob sich vor ihn. Es war die Schnauze des Götterwolfs!
    ***
    Ich mußte Jenna Jensen festhalten, sonst wäre sie noch hinab in die viereckige Arena gestürzt, um sich auf die Mensch-Wölfin zu werfen. Was wir mitbekommen hatten, war unfaßbar gewesen. Auch Suko und ich waren mehr als erstaunt.
    Als ich merkte, daß Jenna schreien oder rufen wollte, hielt ich ihr den Mund zu und brachte meine Lippen dicht an ihr Ohr. »Nicht, Jenna, um Himmels willen, nein! Keinen Ton jetzt!«
    Sie nickte, ich vertraute ihr und löste meine Hand von ihren Lippen. Tief holte sie Luft. Auf ihrem Gesicht lag eine Gänsehaut. »Damit… damit hätte ich nicht gerechnet. Sie lebt, sie ist da, schaut…« Ihre Worte klangen flüsternd und hektisch zugleich.
    Wir standen günstig. Die Säulen, Mauern und deren Schatten deckten uns. Das Grab unten lag offen. Wir hatten alles beobachten können und auch das geisterhafte Licht gesehen, das aus

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