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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Spiralkabel. Sie drehte eine Wählscheibe, bis auf dem LED-Display Kanal 16 angezeigt wurde, und hielt sich das Gerät an den Mund. »Mayday, Mayday, Mayday! Hier ist die Ocean Emperor . Das Schiff befindet sich vor Lower Manhattan und hat eine Atombombe an Bord. Mayday, wir haben eine Atombombe an Bord, die in vier Minuten hochgehen wird!«
    Sie wartete auf eine Antwort. Sekundenlang war nur ein leises Rauschen zu hören. Sie wollte den Notruf gerade wiederholen, als eine erboste Männerstimme aus dem Lautsprecher tönte. » Ocean Emperor , hier spricht die Küstenwache. Ich muss Sie darüber informieren, dass ein fahrlässiger Notruf ein ernstes Vergehen darstellt, das mit bis zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von zweihundertfünfzigtausend Dollar geahndet wird.«
    »Ja, ja, meinetwegen!«, stammelte Nina. »Schaffen Sie jemanden her und nehmen Sie mich fest – aber beeilen Sie sich, denn ich kann das Boot nicht anhalten!«
    Eine weitere Pause.
    »Habe ich Sie eben richtig verstanden – Sie haben von einer Atombombe gesprochen?«
    »Ja! Eine Atombombe! B-O-M-B-E! Wir haben Hiroshima an Bord und wissen nicht, wie wir die Zündung verhindern sollen! Alarmieren Sie den Heimatschutz, den Präsidenten oder wen auch immer, aber tun Sie das in den nächsten vier Minuten!«
    Im Hintergrund sagte jemand etwas, dann brach die Verbindung ab. Nina trat unruhig von einem Bein aufs andere. »Macht schon, unternehmt endlich was …«
    Endlich meldete sich der Sprecher wieder. » Ocean Emperor , wir lösen Großalarm aus«, sagte der Mann.
    »Gott sei Dank!«
    »Aber wenn Sie tatsächlich die Wahrheit gesagt haben … in vier Minuten können wir nicht viel ausrichten. Die Zündung müssen Sie verhindern.«
    Nina starrte das Funkgerät entgeistert an. »Also, das ist nun wirklich hilfreich! Vielen Dank!« Sie schleuderte das Funkgerät auf die Konsole und rannte zur Treppe. »Eddie! Wir haben ein Problem!«
    Chase hatte sie gehört. »Nichts Neues …«, brummte er.
    Er hatte die wenigen Gegenstände zusammengelegt, die er im Frachtraum gefunden hatte – Komosas Pistole, den Bolzenschneider –, und versuchte nun, sie zwischen den vertikalen Gleitschienen zu verkeilen, um den Uranzünder zu blockieren. Doch das reichte nicht. Damit konnte er zwar verhindern, dass der Zünder die Kappe traf und eine kritische Masse bildete – doch es würde trotzdem zu einer massiven Freisetzung radioaktiver Strahlung kommen, die ihn und Nina töten und die ganze Yacht verstrahlen würde. Dann würde ein tödlicher nuklearer Abfallhaufen vor einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt treiben und wahrscheinlich auch deren Bewohner töten.
    Er benötigte mehr Material. Dringend. Doch sonst gab es nichts in dem Raum. Nur ihn und die Bombe.
    Und Komosas Leichnam …
    Er sah auf den Timer. Noch drei Minuten.
    Weniger als drei Minuten.
    Chase richtete sich auf und schwankte, da ein sengender Schmerz durch seinen Kopf schoss. Unsicher tappte er durch den Frachtraum. Der Boden fühlte sich gummiweich als, als liefe er über ein schlecht gespanntes Trampolin. Vermutlich hatte er eine Gehirnerschütterung, doch er konnte es sich jetzt nicht leisten, sich darüber Gedanken zu machen. Stattdessen hob er die Hände, packte Komosa bei den Schultern und versuchte, ihn von dem Bolzen abzuziehen, der ihn an die Wand genagelt hatte.
    Dunkles, klebriges Blut sicherte aus dem Loch in Komosas Brust, doch der Leichnam ließ sich kaum bewegen. Der Bolzen hatte sich im Brustkorb verklemmt.
    Nina kam herein. »Eddie!«, japste sie, als sie ihn mit dem Leichnam hantieren sah. »Was machst du da?«
    »Hilf mir, ihn von der Wand wegzuziehen«, sagte Chase.
    »Wozu?«, fragte Nina, doch als sie die Waffe und das Bolzenschussgerät sah, die zwischen den Streben der Bombe steckten, begriff sie, was er vorhatte. »Moment, du willst damit das Ding da blockieren? Was soll das werden, vielleicht Immer Ärger mit Bernie ?«
    »Das ist unsere letzte Möglichkeit! Komm schon, hilf mir. Wie viel Zeit haben wir noch?«
    Nina sah auf den Timer. »Noch zwei Minuten?«
    Sie rannte zu Eddie hinüber, unterdrückte ihren Ekel und ergriff Komosas Arm. Chase packte den anderen. »Okay«, sagte er, »Achtung, fertig, los !«
    Sie stemmten die Füße gegen die Wand, lehnten sich zurück und zogen mit aller Kraft. Ein grauenhafter glucksender Laut kam aus der Brust des Toten, doch er löste sich nicht von der Wand.
    »Der Typ geht mir sogar tot noch auf den Sack!«,

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