Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
ist gerade etwas eingefallen. Wenn wir es getan und unsere Namen mit Bindestrich geschrieben hätten, dann würden wir jetzt Wilde-Chase heißen. Wilde Jagd. Klingt irgendwie treffend.«
    »Und das ist dir eben erst eingefallen?«, sagte Nina, die nun ebenfalls lachen musste. »Daran hab ich schon vor anderthalb Jahren gedacht!«
    Chase hob eine Augenbraue. »Du hast schon daran gedacht, kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten?«
    »Na ja, das ging mir halt so durch den Sinn!« Beide lachten.
    Und dann wurde die Tür geöffnet.
    Als Komosa mit der Waffe in der Hand eintrat, sprangen Chase und Nina auf die Beine. »Mit Gelächter habe ich nun gerade nicht gerechnet«, sagte der Nigerianer mit spöttischer Missbilligung. »Aber das lässt sich ja gleich ändern.«
    »Sie sind immer noch hier?«, sagte Chase und sah Komosa in die Augen. »Sophia hat Sie schon fallengelassen, hab ich recht?«
    »Tatsächlich hat sie mich gebeten, Sie von Ihrem Elend zu erlösen.« Komosa nahm zwischen Chase und Nina Aufstellung. »Ich fliege in einer Minute zusammen mit ihr los. Sie hat sich eine gute Stelle auf Staten Island ausgesucht.«
    »Ja, von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf die planierten Müllkippen«, erwiderte Nina sarkastisch.
    »Dann hat Sophia also entschieden, uns töten zu lassen«, sagte Chase.
    »Nein«, entgegnete Komosa und zielte auf Chase, »nur Sie. Dr. Wilde soll in den letzten Minuten ihres Lebens trauern.«
    Ninas Trotz wurden von kaltem Entsetzen hinweggeschwemmt, doch ehe sie reagieren konnte, fuhr Komosa bereits fort: »Aber ich habe eine noch bessere Idee. Ich möchte, dass Sie beide leiden – vor allem Sie, Chase. Deshalb werde ich Ihnen eine Kugel in den Bauch verpassen. In den letzten Minuten Ihres Lebens werden Sie unerträgliche Schmerzen haben – und Sie« – er blickte sich zu Nina um – »müssen ohnmächtig zusehen.« Er senkte den Lauf der Waffe auf Chases Bauch.
    »Darf ich wenigstens die berühmten letzten Worte sprechen?«, knurrte Chase.
    Komosa grinste. »Ein Stöhnen reicht mir.« Mit dem Daumen spannte er den verchromten Hammer. Es klickte …
    … da warf Chase sich auf ihn und trat heftig aus. Die Kette der Handschellen schrammte mit einem unschönen Geräusch am Rohr entlang. Komosa wich unwillkürlich zurück, obwohl er sich außerhalb der Reichweite von Chases Beinen befand.
    Es dauerte jedoch nur einen Moment, dann fasste er sich wieder, zielte erneut und lächelte – allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde. Nina sprang ihn von hinten an und rammte ihm beide Füße in den Rücken.
    Sie prallte hart auf dem Boden auf, die gefesselten Arme nach oben gestreckt. Komosa taumelte nach vorn …
    Krack!
    Chase schnellte hoch und versetzte dem Nigerianer einen brutalen Kopfstoß, der den Unterkiefer des Hünen zwischen den Schneidezähnen spaltete. Ein scharfer Knochensplitter bohrte sich durch dessen Gaumen und die Lippe.
    Komosa brüllte, und aus seinem Mund strömte Blut, als Chase auf dem Boden landete. Sein Kopf befand sich nun auf einer Höhe mit Komosas Brust.
    Chase schloss die Zähne um den silbernen Ring in Komosas linker Brustwarze, riss den Kopf mit aller Kraft nach hinten und zerrte seinen Gegner auf das Rohr zu, dann löste sich der Ring und riss einen blutigen Fleischklumpen aus Komosas Brust.
    Chase, der aus einer tiefen Stirnwunde blutete, spuckte das blutige Schmuckstück aus, schwenkte zum Rohr herum, packte Komosas Waffe mit beiden Händen und versuchte sie ihm zu entwinden.
    Trotz seiner Schmerzen hatte Komosa sich mittlerweile wieder gefangen. Obwohl ihm die Kinnlade herunterhing und eine abstoßende Mischung aus Blut und Speichel durch die schartige Zahnpartie troff, hob er den Arm …
    Und hob ihn immer weiter.
    Chase umklammerte die Waffe mit beiden Händen, konnte aber nicht verhindern, dass er in die Luft gehoben wurde und mit der Brust gegen das Rohr stieß, da er keinen Halt mehr auf dem Boden fand. Die Sehnen in Komosas Arm strafften sich wie Stahlseile, die Adern traten hervor. Der Hüne knurrte gurgelnd.
    Mit dem anderen Arm holte er zum Schlag aus …
    Chase wurde klar, dass es ihm niemals gelingen würde, Komosa die Waffe zu entreißen – dessen Hand war einfach zu kräftig, sein Griff so unerbittlich wie ein Schraubstock. Deshalb ließ Chase die Waffe los und stieß seinen linken Daumen über Komosas Zeigefinger in den Abzugbügel. Da seine Hände dicht beieinander waren, hatte die Handschellenkette Spiel – mit dem

Weitere Kostenlose Bücher