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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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von der Kreuzhacke totgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre, und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls „ach, was haben wir für eine kluge Else!“ setzte sich hin und weinte mit. 
    Der Mann oben wartete noch ein Weilchen, als aber seine Frau nicht wieder kam, und sein Durst immer stärker ward, sprach er „ich muss nur selber in den Keller gehn und sehen, wo die Else bleibt.“ Als er aber in den Keller kam, und alle da bei einander saßen und weinten, und er die Ursache hörte, dass das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal zur Welt brächte, und von der Kreuzhacke könnte totgeschlagen werden, wenn es gerade zur Zeit, wo sie herab fiele, darunter säße, Bier zu zapfen: da rief er „was für eine kluge Else!“ setzte sich und weinte auch mit. 
    Der Bräutigam blieb lange oben allein, da niemand wiederkommen wollte, dachte er „sie werden unten auf dich warten, du musst auch hingehen und sehen, was sie vorhaben.“ Als er hinab kam, saßen da fünfe und schrien und jammerten ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. „Was für ein Unglück ist denn geschehen?“, fragte er. „Ach, lieber Hans“, sprach die Else, „wann wir einander heiraten und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, dass es liegen bleibt; sollen wir da nicht weinen?“ „Nun“, sprach Hans, „mehr Verstand ist für meinen Haushalt nicht nötig; weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben“, packte sie bei der Hand und nahm sie mit hinauf und hielt Hochzeit mit ihr.
    Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er „Frau, ich will ausgehen arbeiten und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, dass wir Brot haben.“ „Ja, mein lieber Hans, das will ich tun.“ 
    Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst „was mache ich? Schneid ich zuerst, oder ess ich erst? Ich will erst essen.“ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder „was mach ich? Schneid ich erst, oder schlaf ich erst? Ich will erst schlafen.“ 
    Da legte sie sich ins Korn und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er „was hab ich für eine kluge Else, die ist so fleißig, dass sie nicht einmal nach Haus kommt und isst.“ Als sie aber noch immer ausblieb und es Abend ward, ging der Hans hinaus, und wollte sehen, was sie geschnitten hätte: aber es war nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn und schlief. Da eilte Hans geschwind heim, und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen und hängte es um sie herum; und sie schlief noch immer fort. Dann lief er heim, Schloss die Haustüre zu und setzte sich auf seinen Stuhl und arbeitete. 
    Endlich, als es schon ganz dunkel war, erwachte die kluge Else, und als sie aufstand, rappelte es um sie herum, und die Schellen klingelten bei jedem Schritte, den sie tat. Da erschrack sie, ward irre, ob sie auch wirklich die kluge Else wäre und sprach „Bin ichs, oder bin ichs nicht?“ Sie wusste aber nicht, was sie darauf antworten sollte und stand eine Zeitlang zweifelhaft: endlich dachte sie „ich will nach Haus gehen und fragen, ob ich es bin oder ob ich es nicht bin, die werdens ja wissen.“ Sie lief vor ihre Haustüre, aber die war verschlossen: da klopfte sie an das Fenster und rief „Hans, ist die Else drinnen?“ „Ja“, antwortete der Hans, „sie ist drinnen.“ Da erschrack sie, und sprach „ach Gott, dann bin ichs nicht,“ und ging vor eine andere Tür; als aber die Leute das Klingeln der Schellen hörten, wollten sie nicht aufmachen, und sie konnte nirgend unterkommen. Da lief sie fort zum Dorfe hinaus, und niemand hat sie wieder gesehen.

Der Sperling und seine vier Kinder
    Ein Sperling hatte vier Junge in einem Schwalbennest. Wie sie nun flück sind, stoßen böse Buben das Nest ein, sie kommen aber alle glücklich in Windbraus davon. Nun ist dem Alten leid, weil seine Söhne in die Welt kommen, dass er sie nicht vor allerlei Gefahr erst verwarnet, und ihnen gute Lehren fürgesagt habe.
    Aufn Herbst kommen in einem Weizenacker viel Sperlinge zusammen, allda trifft der Alte seine vier Jungen an, die führt er voll Freuden mit sich heim. „Ach, meine

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