Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen
Gretel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel schenkt dem Hans eine junge Ziege. „Adieu, Gretel.“ „Adieu, Hans.“
Hans nimmt die Ziege, bindet ihr die Beine und steckt sie in die Tasche. Wie er nach Haus kommt, ist sie erstickt. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans. Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht, gegeben hat.“ „Was hat dir Gretel gegeben?“ „Ziege gegeben.“ „Wo hast du Ziege, Hans?“ „In die Tasche gesteckt.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest die Ziege an ein Seil binden.“ „Tut nichts, besser machen.“
„Wohin, Hans?“ „Zur Gretel, Mutter.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag, Gretel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel schenkt dem Hans ein Stück Speck. „Adieu, Grethel.“ „Adieu, Hans.“
Hans nimmt den Speck, bindet ihn an ein Seil und schleifts hinter sich her. Die Hunde kommen und fressen den Speck ab. Wie er nach Haus kommt, hat er das Seil an der Hand, und ist nichts mehr daran. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans. Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht, gegeben hat.“ „Was hat dir Grethel gegeben?“ „Stück Speck gegeben.“ „Wo hast du den Speck, Hans?“ „Ans Seil gebunden, heim geführt, Hunde weggeholt.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest den Speck auf dem Kopf tragen.“ „Tut nichts, besser machen.“
„Wohin, Hans?“ „Zur Gretel, Mutter.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag, Gretel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel schenkt dem Hans ein Kalb. „Adieu, Gretel.“ „Adieu, Hans.“
Hans nimmt das Kalb, setzt es auf den Kopf, und das Kalb zertritt ihm das Gesicht. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans.“ „Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht, gegeben hat.“ „Was hat dir Gretel gegeben?“ „Kalb gegeben.“ „Wo hast du das Kalb, Hans?“ „Auf den Kopf gesetzt, Gesicht zertreten.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest das Kalb leiten, und an die Raufe stellen.“ „Tut nichts, besser machen.“
„Wohin, Hans?“ „Zur Gretel, Mutter.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag, Grethel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel sagt zum Hans „ich will mit dir gehn.“
Hans nimmt die Grethel, bindet sie an ein Seil, leitet sie, führt sie vor die Raufe und knüpft sie fest. Darauf geht Hans zu seiner Mutter. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans. Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht.“ „Was hat dir Gretel gegeben?“ „Nichts gegeben, mitgegangen.“ „Wo hast du die Grethel gelassen?“ „Am Seil geleitet, vor die Raufe gebunden, Gras vorgeworfen.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest ihr freundliche Augen zuwerfen.“ „Tut nichts, besser machen.“
Hans geht in den Stall, sticht allen Kälbern und Schafen die Augen aus und wirft sie der Gretel ins Gesicht. Da wird Gretel böse, reisst sich los und lauft fort, und ist Hansens Braut gewesen.
Die drei Sprachen
In der Schweiz lebte einmal ein alter Graf, der hatte nur einen einzigen Sohn, aber er war dumm und konnte nichts lernen. Da sprach der Vater „höre, mein Sohn, ich bringe nichts in deinen Kopf, ich mag es anfangen wie ich will. Du musst fort von hier, ich will dich einem berühmten Meister übergeben, der soll es mit dir versuchen.“ Der Junge ward in eine fremde Stadt geschickt, und blieb bei dem Meister ein ganzes Jahr. Nach Verlauf dieser Zeit kam er wieder heim, und der Vater fragte „nun, mein Sohn, was hast du gelernt?“ „Vater, ich habe gelernt, was die Hunde bellen“, antwortete er. „Dass Gott erbarm“, rief der Vater aus, „ist das alles, was du gelernt hast? Ich will dich in eine andere Stadt zu einem andern Meister tun.“
Der Junge ward hingebracht, und blieb bei diesem Meister auch ein Jahr. Als er zurückkam, fragte der Vater wiederum „mein
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