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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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ausstiegen, sagte Hans Dumm: „nun soll ein Schloss dort stehen!“ Da stand ein prächtiges Schloss und Diener in Goldkleidern kamen und führten die Prinzessin und das Kind hinein, und als sie mitten in dem Saal waren, sagte Hans Dumm: „nun wünsch ich, dass ich ein junger und kluger Prinz werde!“ Da verlor sich sein Buckel, und er war schön und gerad und freundlich, und er gefiel der Prinzessin gut und ward ihr Gemahl.
    So lebten sie lange Zeit vergnügt; da ritt einmal der alte König aus, verirrte sich, und kam zu dem Schloss. Er verwunderte sich darüber, weil er es noch nie gesehen und kehrte ein. Die Prinzessin erkannte gleich ihren Vater, er aber erkannte sie nicht, er dachte auch, sie sei schon längst im Meer ertrunken. Sie bewirtete ihn prächtig, und als er wieder nach Haus wollte, steckte sie ihm heimlich einen goldenen Becher in die Tasche. Nachdem er aber fortgeritten war, schickte sie ein paar Reuter nach, die mussten ihn anhalten und untersuchen, ob er den goldenen Becher nicht gestohlen, und wie sie ihn in seiner Tasche fanden, brachten sie ihn mit zurück. Er schwur der Prinzessin, er habe ihn nicht gestohlen, und wisse nicht, wie er in seine Tasche gekommen sei, „darum, sagte sie, muss man sich hüten, jemand gleich für schuldig zu halten“, und gab sich als seine Tochter zu erkennen. Da freute sich der König und sie lebten vergnügt zusammen, und nach seinem Tod ward Hans Dumm König.

Der Ranzen, das Hütlein und das Hörnlein
    Es waren einmal drei Brüder, die waren immer tiefer in Armut geraten, und eines Tages war die Not so groß, dass sie Hunger leiden mussten und nichts mehr zu beißen und zu brechen hatten. Da sprachen sie „es kann so nicht bleiben: es ist besser, wir gehen in die Welt und suchen unser Glück.“ Sie machten sich also auf, und waren schon weite Wege und über viele Grashälmerchen gegangen, aber das Glück war ihnen noch nicht begegnet. Da gelangten sie eines Tags in einen großen Wald, und mitten darin war ein Berg, und als sie näher kamen, so sahen sie, dass der Berg ganz von Silber war. Da sprach der älteste „nun habe ich das gewünschte Glück gefunden und verlange kein größeres.“ Er nahm von dem Silber so viel er nur tragen konnte, kehrte dann um und ging wieder nach Haus. Die beiden andern aber sprachen „wir verlangen vom Glück noch etwas mehr als bloßes Silber“, rührten es nicht an und gingen weiter. Nachdem sie abermals ein paar Tage gegangen waren, so kamen sie zu einem Berg, der ganz von Gold war. Der zweite Bruder stand, besann sich und war ungewiss. „Was soll ich tun?“, sprach er, „soll ich mir von dem Golde so viel nehmen, dass ich mein Lebtag genug habe, oder soll ich weiter gehen?“ Endlich fasste er einen Entschluss, füllte in seine Taschen, was hinein wollte, sagte seinem Bruder Lebewohl und ging heim. Der dritte aber sprach „Silber und Gold das rührt mich nicht: ich will meinem Glück nicht absagen, vielleicht ist mir etwas Besseres beschert.“ Er zog weiter, und als er drei Tage gegangen war, so kam er in einen Wald, der noch größer war als die vorigen und gar kein Ende nehmen wollte; und da er nichts zu essen und zu trinken fand, so war er nahe daran zu verschmachten. Da stieg er auf einen hohen Baum, ob er da oben Waldes Ende sehen möchte, aber so weit sein Auge reichte sah er nichts als die Gipfel der Bäume. Da begab er sich von dem Baume wieder herunter zu steigen, aber der Hunger quälte ihn, und er dachte „wenn ich nur noch einmal meinen Leib ersättigen könnte.“ Als er herab kam, sah er mit Erstaunen unter dem Baum einen Tisch, der mit Speisen reichlich besetzt war, die ihm entgegen dampften. „Diesmal“, sprach er, „ist mein Wunsch zu rechter Zeit erfüllt worden“ und ohne zu fragen wer das Essen gebracht und wer es gekocht hätte, nahte er sich dem Tisch und aß mit Lust, bis er seinen Hunger gestillt hatte. 
    Als er fertig war, dachte er „es wäre doch schade, wenn das feine Tischtüchlein hier in dem Walde verderben sollte“, legte es säuberlich zusammen und steckte es ein. Darauf ging er weiter, und abends, als der Hunger sich wieder regte, wollte er sein Tüchlein auf die Probe stellen, breitete es aus und sagte „so wünsche ich, dass du abermals mit guten Speisen besetzt wärest“, und kaum war der Wunsch über seine Lippen gekommen, so standen so viel Schüsseln mit dem schönsten Essen darauf, als nur Platz hatten. „Jetzt merke ich“, sagte er, „in welcher Küche für

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