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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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drei Schwägern Reinalds, und weil sie einem gottlosen Zauberer ihre Liebe versagt, hatte er sie in den Todesschlaf gesenkt, und ihre Brüder in Tiere verwandelt, und das sollte so lang währen, als die schwarze Tafel unversehrt blieb. Reinald führte die Jungfrau heraus und wie er vor das Tor kam, da ritten von drei Seiten seine Schwäger heran und waren nun erlöst, und mit ihnen ihre Frauen und Kinder, und die Adlerbraut hatte das Ei ausgebrütet und ein schönes Fräulein auf dem Arm; da zogen sie alle zu dem alten König und der alten Königin, und das Wunderkind brachte seine drei Schwestern mit nach Haus, und bald vermählte es sich mit der schönen Jungfrau; da war Freude und Lust in allen Ecken; und die Katz läuft nach Haus, mein Mährchen ist aus.

Hans heiratet
    Es war einmal ein junger Bauer, der hieß Hans, dem wollte sein Vetter gern eine reiche Frau werben. Da setzte er den Hans hinter den Ofen und ließ gut einheizen. Dann holte er einen Topf Milch und eine gute Menge Weißbrot, gab ihm einen neugemünzten glänzenden Heller in die Hand und sprach „Hans, den Heller da halt fest und das Weißbrot, das brocke in die Milch, und bleib da sitzen, und geh mir nicht von der Stelle, bis ich wiederkomme.“ „Ja“, sprach der Hans, „das will ich alles ausrichten.“ 
    Nun zog der Werber ein paar alte verplackte Hosen an, ging ins andere Dorf zu einer reichen Bauerntochter und sprach „wollt ihr nicht meinen Vetter Hans heiraten? Ihr kriegt einen wackern und gescheidten Mann, der euch gefallen wird.“ Fragte der geizige Vater „wie siehts aus mit seinem Vermögen? Hat er auch was einzubrocken?“ „Lieber Freund“, antwortete der Werber, „mein junger Vetter sitzt warm, hat einen guten schönen Pfennig in der Hand, und hat wohl einzubrocken. Er sollte auch nicht weniger Placken (wie man die Güter nannte) zählen, wie ich“, und schlug sich dabei auf seine geplackte Hose. „Wollt ihr euch die Mühe nehmen, mit mir hinzugehen, soll euch zur Stunde gezeigt werden, dass alles so ist, wie ich sage.“ Da wollte der Geizhals die gute Gelegenheit nicht fahren lassen und sprach „wenn dem so ist, so habe ich weiter nichts gegen die Heirat.“
    Nun ward die Hochzeit an dem bestimmten Tag gefeiert, und als die junge Frau ins Feld gehen und die Güter des Bräutigams sehen wollte, zog Hans erst sein sonntägliches Kleid aus und seinen verplackten Kittel an und sprach „ich könnte mir das gute Kleid verunehren.“ Da gingen sie zusammen ins Feld, und wo sich auf dem Weg der Weinstock abzeichnete, oder Äcker und Wiesen abgeteilt waren, deutete Hans mit dem Finger und schlug dann an einen großen oder kleinen Placken seines Kittels, und sprach „der Placken ist mein und jener auch, mein Schatz, schauet nur danach“ und wollte damit sagen, die Frau sollte nicht in das weite Feld gaffen, sondern auf sein Kleid schauen, das wäre sein eigen.
    „Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?“ „Ja wohl bin ich darauf gewesen, und in vollem Staat. Mein Kopfputz war von Schnee, da kam die Sonne, und er ist mir abgeschmolzen; mein Kleid war von Spinneweb, da kam ich durch Dornen, die rissen mir es ab; meine Pantoffel waren von Glas, da stieß ich an einen Stein, da sagten sie klink! und sprangen entzwei.“
     

Der Fuchs und die Gänse
    Der Fuchs kam einmal auf eine Wiese, wo eine Herde schöner fetter Gänse saß, da lachte er und sprach „ich komme ja wie gerufen, ihr sitzt hübsch beisammen, so kann ich eine nach der andern auffressen.“ Die Gänse gackerten vor Schrecken, sprangen auf, fingen an zu jammern und kläglich um ihr Leben zu bitten. 
    Der Fuchs aber wollte auf nichts hören und sprach „da ist keine Gnade, ihr müsst sterben.“ Endlich nahm sich eine das Herz und sagte „sollen wir armen Gänse doch einmal unser jung frisch Leben lassen, so erzeige uns die einzige Gnade und erlaub uns noch ein Gebet, damit wir nicht in unsern Sünden sterben: hernach wollen wir uns auch in eine Reihe stellen, damit du dir immer die fetteste aussuchen kannst.“ „Ja“, sagte der Fuchs, „das ist billig, und ist eine fromme Bitte: betet, ich will so lange warten.“ 
    Also fing die erste ein recht langes Gebet an, immer „ga! ga!“, und weil sie gar nicht aufhören wollte, wartete die zweite nicht, bis die Reihe an sie kam, sondern fing auch an „ga! ga!“ Die dritte und vierte folgte ihr, und bald gackerten sie alle zusammen. (Und wenn sie ausgebetet haben, soll das Märchen weiter erzählt werden,

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