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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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eilends auf, so schnell er konnte, und ging in die Küche. Wie er aber zum Kessel kam und hinein sah, so erblickte er mit Schrecken nichts als einen Klumpen Werg. Da schwieg der arme Mann mäuschenstill, dachte er hätts versehen und wäre Schuld daran und sprach in Zukunft gar nicht mehr von Garn und Spinnen. Aber das musst du selbst sagen, es war eine garstige Frau.
     
     
     

Der Löwe und der Frosch
    Es war ein König und eine Königin, die hatten einen Sohn und eine Tochter, die hatten sich herzlich lieb. Der Prinz ging oft auf die Jagd und blieb manchmal lange Zeit draußen im Wald, einmal aber kam er gar nicht wieder. Darüber weinte sich seine Schwester fast blind, endlich, wie sie’s nicht länger aushalten konnte, ging sie fort in den Wald und wollte ihren Bruder suchen. Als sie nun lange Wege gegangen war, konnte sie vor Müdigkeit nicht weiter und wie sie sich umsah, da stand ein Löwe neben ihr, der tat ganz freundlich und sah so gut aus. Da setzte sie sich auf seinen Rücken und der Löwe trug sie fort und streichelte sie immer mit seinem Schwanze und kühlte ihr die Backen. Als er nun ein gut Stück fortgelaufen war, kamen sie vor eine Höhle, da trug sie der Löwe hinein und sie fürchtete sich nicht und wollte auch nicht herabspringen, weil der Löwe so freundlich war. Also ging’s durch die Höhle, die immer dunkler war und endlich ganz stockfinster, und als das ein Weilchen gedauert hatte, kamen sie wieder an das Tagslicht in einen wunderschönen Garten. Da war alles so frisch und glänzte in der Sonne, und mittendrin stand ein prächtiger Pallast. Wie sie an’s Tor kamen, hielt der Löwe und die Prinzessin stieg von seinem Rücken herunter. Da fing der Löwe an zu sprechen und sagte: „in dem schönen Haus sollst du wohnen und mir dienen, und wenn du alles erfüllst was ich fordere, so wirst du deinen Bruder wiedersehen.“
    Da diente die Prinzessin dem Löwen und gehorchte ihm in allen Stücken. Einmal ging sie in dem Garten spazieren, darin war es so schön und doch war sie traurig, weil sie so allein und von aller Welt verlassen war. Wie sie so auf und ab ging, ward sie einen Teich gewahr und auf der Mitte des Teichs war eine kleine Insel mit einem Zelt. Da sah sie, dass unter dem Zelt ein grasgrüner Laubfrosch saß und hatte ein Rosenblatt auf dem Kopf statt einer Haube. Der Frosch guckte sie an und sprach: „warum bist du so traurig?“ „Ach, sagte sie, warum sollte ich nicht traurig sein?“ und klagte ihm da recht ihre Not. Da sprach der Frosch ganz freundlich: „wenn du was brauchst, so komm nur zu mir, so will ich dir mit Rat und tat zur Hand gehen.“ „Wie soll ich dir das aber vergelten?“ „Du brauchst mir nichts zu vergelten, sprach der Quackfrosch, bring mir nur alle Tage ein frisches Rosenblatt zur Haube.“ Da ging nun die Prinzessin wieder zurück und war ein bisschen getröstet und so oft der Löwe etwas verlangte, lief sie zum Teich, da sprang der Frosch herüber und hinüber und hatte ihr bald herbeigeschafft, was sie brauchte. Auf eine Zeit sagte der Löwe: „heut Abend äß ich gern eine Mückenpastete, sie muss aber gut zubereitet sein.“ 
    Da dachte die Prinzessin, wie soll ich die herbei schaffen, das ist mir ganz unmöglich, lief hinaus und klagte es ihrem Frosch. Der Frosch aber sprach: „mach dir keine Sorgen, eine Mückenpastete will ich schon herbeischaffen.“ Darauf setzte er sich hin, sperrte rechts und links das Maul auf, schnappte zu und fing Mücken, so viel er brauchte. Darauf hüpfte er hin und her, trug Holzspäne zusammen und blies ein Feuer an. Wie’s brannte, knetete er die Pastete und setzte sie über Kohlen, und es währte keine zwei Stunden, so war sie fertig und so gut als einer nur wünschen konnte. Da sprach er zu dem Mädchen: „die Pastete kriegst du aber nicht eher, als bis du mir versprichst, dem Löwen, sobald er eingeschlafen ist, den Kopf abzuschlagen mit einem Schwert, das hinter seinem Lager verborgen ist.“ „Nein, sagte sie, das tue ich nicht, der Löwe ist doch immer gut gegen mich gewesen.“ Da sprach der Frosch: „wenn du das nicht tust, wirst du nimmermehr deinen Bruder wiedersehen, und dem Löwen selber tust du auch kein Leid damit an.“ Da fasste sie Mut, nahm die Pastete und brachte sie dem Löwen. „Die sieht ja recht gut aus,“ sagte der Löwe, schnupperte daran und fing gleich an einzubeißen, aß sie auch ganz auf. Wie er nun fertig war, fühlte er eine Müdigkeit und wollte ein wenig schlafen; also

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