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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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heimlich die drei silbernen Löffel hinein. Da kommen auf einmal der König und die Prinzen von Geblüt auf den Gedanken, sie wollen einmal mit der Aufwäscherin tanzen. Die wird hereingeführt unter großer Angst, dass die drei silbernen Löffel in ihrer Tasche auch werden zu tanzen und zu klingen anfangen. So tanzt zuerst der alte König von Engeland mit ihr einen langsamen Walzer, da klingelt es nicht. Da kommen die ältern Prinzen und das Tanzen mit ihnen geht zur eigenen Verwunderung der Prinzessin noch so gnädig ab.
    Da kommt der jüngste Prinz, der sich mit ihr versprochen hat, und bestellt einen geschwinden Hopser. Sie will durchaus den Hopser nicht tanzen, muss aber doch, und da tanzt der Prinz gar zu gefährlich mit ihr. Da klingelt es und die Löffel fallen ihr aus der Tasche; sie aber sinkt ohnmächtig auf dem Saale nieder. Nun wird sie ins Nebenzimmer getragen, und dort wird ihr der Hofstaat angelegt. Als sie zu sich selbst kommt, wird sie wieder hereingebracht in den Saal, und der jüngste Prinz von Engeland gibt sich ihr als ihr Bräutigam zu erkennen, fragt aber: ob er jetzt noch ein Pfund zu leicht und ein Pfund zu jung wäre. Nein, sagt sie, und fällt ihm um den Hals, und da wurde auch sogleich die Hochzeit angestellt und war große Freude in Engeland.

Springendes Wasser, sprechender Vogel, singender Baum
    Es waren einmal drei Hirtentöchter, davon waren zwei klug und die dritte war einfältig. Die erste von ihnen sagte einmal, als sie ihre Herde auf die Weide trieben und unter dem Königsschlosse vorbeikamen: Wenn mich der König zur Frau nähme, ich wollte allen Soldaten neue Hemden geben. Die zweite sprach: Wenn er mich nähme, ich wollte ihnen Jacken und Hosen geben. Die dritte aber sprach: Wenn er mich nähme, ich brächte ihm drei Kinder zur Welt mit goldenen Kreuzen auf der Stirn. Der König hörte das von seinem Schlosse Alles mit an, ließ die drei Hirtentöchter ins Schloss holen und heiratete die dritte, welche gesagt hatte, dass sie ihm drei Kinder mit goldenen Kreuzen zur Welt bringen würde. - Nicht lange nach seiner VerHeiratung musste der König in den Krieg ziehen; unterdessen gebar seine Gemahlin auf einmal zwei Knaben und ein Mädchen mit goldenen Kreuzen auf der Stirn. Die taten die Schwestern der Königin in drei Schachteln, und setzten sie aufs Wasser, dass sie sterben sollten. Dem Könige aber schrieben sie, seine Gemahlin hätte zwei junge Hunde und eine junge Katze geboren. Er schrieb erzürnt zurück, dass sie eingemauert, aber mit Speise und Trank versehen werden sollte.
    Nach Jahren kam der König erst wieder aus dem Kriege zurück. Einstmals ging er auf die Jagd, da kam er in einen wunderschönen Garten, den er noch nie gesehen hatte, und in dem Garten war ein wunderschönes Schloss, das er auch nicht kannte, und um das Schloss her war ein tiefer Graben, in den mündete das Wasser, auf das die falschen Schwägerinnen des Königs die drei Schachteln gesetzt hatten. In dem Wassergraben aber ritten drei Kinder auf Pferden, zwei Knaben und ein Mädchen, die hatten die Stirn mit Tüchern verbunden. Der König rief sie an, allein sie kamen nicht, und er kehrte betrübt zurück. Als er aber den falschen Schwägerinnen erzählte, was er gesehen hatte, merkten die, dass die drei Königskinder noch am Leben waren, und die älteste von ihnen, die eine Zauberin war, ging an dem Wasser entlang und kam zu den drei Kindern, die in dem verzauberten Garten auf dem tiefen Wassergraben ritten. Da trat sie an den Graben, und da der älteste Knabe an ihr vorbeiritt, sprach sie: „Es ist kein schönerer Garten auf der Welt als der, darinnen ihr seid. Und wenn ihr noch dreierlei in dem Garten hättet, der um euer Haus herum ist, so hättet ihr Alles, was das Herz sich wünschen kann.“ „Was ist denn das?“ fragte der Knabe. Da antwortete die falsche Schwägerin des Königs: „Springendes Wasser, sprechender Vogel und singender Baum!“ Sie dachte aber, er würde sterben, wenn er auszöge, die drei Dinge zu holen.
    Da lenkt der älteste Knabe sein Pferd aus dem Wassergraben, nimmt das Tuch von der Stirn, hängt es an das Schloss und sagt: „Wenn das Tuch blutig wird, so ist mir Unglück widerfahren.“ Damit zieht er fort und der König sieht am folgenden Tage nur noch zwei Kinder auf dem Wasser reiten. Als der älteste Knabe eine Strecke weit geritten ist, sieht er einen großen Baum und ein kleines Häuschen daneben. Unter dem Baume aber sitzt ein alter Mann mit langem Haar und ganz

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