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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Sie ihm nicht mehr weh als Sie müssen.«
    Alai saß Ender beim Essen gegenüber. »Ich habe endlich herausgefunden, wie du diese Botschaft geschickt hast. Die unter Bernards Namen.«
    »Was, ich?« fragte Ender.
    »Nun komm schon, wer denn sonst? Bernard war es bestimmt nicht. Und Shen ist nicht allzu toll am Computer. Und ich weiß, daß ich es nicht war. Wer bleibt dann noch? Ist auch egal. Ich habe herausgefunden, wie man einen neuen Schülereintrag fälscht. Du hast ganz einfach einen Schüler namens Bernard-Leerstelle erfunden. B-E-R-N-A-R-D-Leeranschlag, deswegen hat der Computer ihn nicht als Wiederholung eines anderen Schülers rausgeworfen.«
    »Klingt, als könnte es funktionieren«, sagte Ender.
    »Okay, okay. Es funktioniert tatsächlich. Aber du hast das praktisch am ersten Tag geschafft.«
    »Oder jemand anderes. Vielleicht hat es ja Dap getan, um Bernard daran zu hindern, zu viel Einfluß zu erlangen.«
    »Ich habe noch etwas herausgefunden. Wenn ich es mit deinem Namen versuche, klappt es nicht.«
    »Ach?«
    »Alles mit Ender darin fliegt sofort wieder raus. Ich kann auch absolut nicht in deine Speicher gelangen. Du hast dir dein eigenes Sicherungssystem gemacht.«
    »Vielleicht.«
    Alai grinste. »Ich bin gerade reingegangen und habe die Speicher von jemandem mit Datenmüll überflutet. Er ist mir beim Knacken des Systems direkt auf den Fersen. Ich brauche Schutz, Ender. Ich brauche dein System.«
    »Wenn ich dir mein System gebe, weißt du, wie ich es mache, und gehst hin und überflutest mich mit Datenmüll.«
    »Du redest von mir?« fragte Alai. »Ich bin der herzallerliebste Freund, den du hast!«
    Ender lachte. »Ich werde ein System für dich aufstellen.«
    »Jetzt?«
    »Kann ich erst zu Ende essen?«
    »Du ißt nie zu Ende.«
    Das stimmte. Auf Enders Tablett war nach einer Mahlzeit immer noch Essen übrig. Ender blickte auf den Teller und kam zu dem Schluß, daß er fertig sei. »Dann laß uns gehen.«
    Als sie die Unterkünfte erreichten, hockte Ender sich neben sein Bett und sagte: »Hol dein Pult und bring es hier herüber, ich zeige dir, wie's geht.« Aber als Alai sein Pult zu Enders Bett brachte, saß Ender bloß einfach da, und sein Spind war immer noch verschlossen.
    »Was'n los?« fragte Alai.
    Als Antwort legte Ender seine Handflächen auf den Spind. »Unbefugter Zugriffsversuch«, verkündete der. Er öffnete sich nicht.
    »Da ist dir aber jemand auf der Nase herumgetanzt, Mama«, sagte Alai. »Jetzt bist du ganz schön angeschissen.«
    »Bist du sicher, daß du mein Sicherungssystem noch willst?«
    Ender stand auf und entfernte sich von seinem Bett.
    »Ender«, sagte Alai.
    Ender wandte sich um. Alai hielt einen kleinen Zettel in der Hand.
    »Was ist das?«
    Alai schaute zu ihm auf. »Weißt du's nicht? Das hier lag auf deinem Bett. Du mußt draufgesessen haben.«
    Ender nahm es ihm ab.
    ENDER WIGGIN
    ZUGETEILT SALAMANDER-TRUPP
    KOMMANDANT BONZO MADRID
    GÜLTIG AB SOFORT
    KODE GRÜN GRÜN BRAUN
    KEINE BESITZTÜMER ÜBERSTELLT
    »Du bist clever, Ender, aber im Kampfraum bist du auch nicht besser als ich.«
    Ender schüttelte den Kopf. Ihn jetzt zu befördern war das dümmste, was er sich denken konnte. Niemand wurde befördert, bevor er acht Jahre alt war. Ender war noch nicht einmal sieben. Und Startgruppen traten gewöhnlich gemeinsam in die Trupps ein, so daß die meisten Trupps gleichzeitig einen neuen Jungen bekamen. Aber auf den anderen Betten lagen keine Gestellungsbefehle.
    Ausgerechnet, als die Dinge sich langsam einrenkten. Ausgerechnet, als Bernard mit jedem auskam, sogar mit Ender. Ausgerechnet als Ender anfing, mit Alai echte Freundschaft zu schließen. Ausgerechnet, als sein Leben endlich lebenswert wurde.
    Ender langte hinunter, um Alai vom Bett hochzuziehen.
    »Der Salamandertrupp ist jedenfalls im Wettbewerb«, sagte Alai.
    Ender war so wütend angesichts der Ungerechtigkeit der Versetzung, daß ihm Tränen in die Augen traten. Darf nicht weinen, befahl er sich.
    Alai sah die Tränen, besaß aber das Feingefühl, nicht davon zu sprechen. »Das sind Furzköpfe, Ender, die wollen dich nicht einmal etwas Eigenes mitnehmen lassen!«
    Ender grinste und weinte schließlich doch nicht. »Denken die, ich würde mich ausziehen und nackt hingehen?«
    Alai lachte ebenfalls.
    Impulsiv umarmte Ender ihn und drückte ihn fest an sich, fast als wäre er Valentine. Er dachte in diesem Augenblick sogar an Valentine und wollte nach Hause. »Ich will nicht weg«, sagte er.
    Alai

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