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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Hand bei der Ausführung. Deshalb, Ender, hoffe ich, daß du mich während deiner Ausbildung nicht mit Klagen langweilst, daß es dir keinen Spaß macht. Vergnüge dich in den Arbeitspausen soviel du kannst, aber die Arbeit kommt zuerst, das Lernen kommt zuerst. Gewinnen ist alles, weil es ohne es nichts gibt. Wenn du mir meine tote Frau zurückgeben kannst, Ender, dann kannst du dich bei mir darüber beklagen, was dich diese Ausbildung kostet.«
    »Ich habe nicht versucht, mir etwas zu ersparen.«
    »Aber das wirst du, Ender. Weil ich dich zu Staub zermalmen werde, wenn ich kann. Ich werde dich mit allem schlagen, was ich mir nur vorstellen kann, und ich werde keine Gnade zeigen. Denn wenn du den Krabblern gegenüberstehst, werden sie sich Dinge ausdenken, die ich mir nicht vorstellen kann, und sie kennen kein Mitleid für menschliche Wesen.«
    »Sie können mich nicht zermalmen, Mazer.«
    »Ach ja?«
    »Weil ich stärker bin als Sie.«
    Mazer lächelte. »Das werden wir noch sehen, Ender.«
    Mazer weckte ihn vor dem Morgengrauen; die Uhr zeigte 0340, und Ender fühlte sich benommen, als er hinter Mazer her den Korridor entlangtappte. »Morgens früh auf und abends früh nieder«, intonierte Mazer, »macht blöde den Mann und bleischwer die Lider.«
    Er hatte geträumt, daß Krabbler ihn vivisezierten. Aber statt seinen Körper aufzuschneiden, zerschnitten sie seine Erinnerungen, führten sie wie Hologramme vor und versuchten, einen Sinn darin zu erkennen. Es war ein sehr merkwürdiger Traum, und Ender konnte ihn nicht so leicht abschütteln, selbst als er durch die Tunnel zum Simulatorraum ging. Die Krabbler peinigten ihn im Schlaf, und Mazer wollte ihn nicht in Ruhe lassen, wenn er wach war. Zwischen diesen beiden fand er keine Rast. Mühsam zwang Ender sich zum Wachbleiben. Offensichtlich meinte es Mazer ernst, wenn er sagte, er wollte Ender zerbrechen - und ihn zum Spielen zu zwingen, wenn er müde und schläfrig war, war genau die Art von billigem und einfachem Trick, den Ender hätte erwarten müssen. Nun, heute würde er nicht funktionieren.
    Er erreichte den Simulator und stellte fest, daß seine Geschwaderführer bereits in der Leitung waren und auf ihn warteten. Es gab noch keinen Feind, also teilte er sie in zwei Armeen und begann ein Scheingefecht, bei dem er beide Seiten befehligte, so daß er die Tests kontrollieren konnte, die jeder seiner Führer mitmachte. Sie begannen langsam, waren aber bald aktiv und aufmerksam.
    Dann wurde das Simulatorfeld leer, die Schiffe verschwanden, und alles veränderte sich. Am nähergelegenen Rand des Simulatorfeldes konnten sie die in holografischem Licht gezeichneten Formen dreier Sternenschiffe aus der menschlichen Flotte sehen. Jedes würde zwölf Jäger haben. Der Feind, offensichtlich über die menschliche Anwesenheit im Bilde, hatte eine Hohlkugel mit einem einzelnen Schiff im Zentrum gebildet. Ender ließ sich nicht narren - es würde kein Königinnenschiff sein. Die Krabbler waren Enders Jägerstreitmacht zwei zu eins überlegen, aber sie waren auch viel dichter gruppiert, als sie es hätten sein sollen - der Chirurg würde imstande sein, erheblich mehr Schaden anzurichten, als der Feind erwartete.
    Ender wählte ein Sternenschiff aus, ließ es im Simulatorfeld blinken und sprach in das Mikrophon. »Alai, das ist deines; teile Petra und Vlad nach deinem Ermessen den Jägern zu.«
    Er teilte die anderen beiden Sternenschiffe mit ihren Jägerverbänden zu, bis auf einen Jäger von jedem Sternenschiff, die er für Bohne reservierte. »Gleite an der Wand entlang und komm unter sie, Bohne, es sei denn, sie fangen an, dich zu jagen - dann bring dich in Sicherheit. Begib dich dann in eine Position, wo ich dich abrufen kann, wenn ich rasch handeln muß Alai, du formierst deine Streitmacht zu einem Kompaktangriff auf einen Punkt in ihrer Kugel. Feuere nicht, bevor ich es dir sage. Dies ist nur ein Manöver.«
    »Das hier ist leicht, Ender«, sagte Alai.
    »Es ist leicht, also warum nicht vorsichtig sein? Ich würde dies gerne ohne den Verlust eines einzigen Schiffes schaffen.«
    Ender gruppierte seine Reserven zu zwei Verbänden, die Alai in sicherem Abstand folgten; Bohne war schon vom Simulator herunter, obwohl Ender hin und wieder kurz auf seinen Blickpunkt hinüberschaltete, um stets zu wissen, wo er war.
    Es war jedoch Alai, der das heikle Spiel mit dem Feind spielte. Er hatte eine geschoßförmige Formation eingenommen und sondierte den feindlichen Globus. Wo

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