Das Grosse Spiel
immer er nahe herankam, zogen sich die Krabblerschiffe zurück, wie um ihn auf das Schiff im Zentrum zuzulocken. Alai wich aus; die Krabblerschiffe folgten seiner Strategie, zogen sich zurück, wann immer er ihnen nahe kam, kehrten zur Kugelstruktur zurück, sobald er vorbei war.
Täuschen, zurückziehen, den Globus auf einer anderen Bahn passieren, wieder zurückziehen, wieder täuschen; und dann sagte Ender: »Jetzt geh rein, Alai.«
Seine Gewehrkugel machte sich auf den Weg hinein, während er zu Ender sagte: »Du weißt, sie werden mich einfach durchlassen und einkreisen und mich lebendig auffressen.«
»Ignoriere einfach das Schiff in der Mitte.«
»Wie du willst, Boß.«
Tatsächlich zog sich der Globus zusammen. Ender brachte die Reserven heran; die Feindschiffe konzentrierten sich im Globus den Reserven gegenüber. »Greif sie dort an, wo sie am dichtesten stehen«, sagte Ender.
»Damit ignorierst du viertausend Jahre Militärgeschichte«, sagte Alai, ließ seine Jäger aber vorrücken. »Wir sollten eigentlich dort angreifen, wo wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind.«
»In dieser Simulation wissen sie offensichtlich nicht, was unsere Waffen können. Es wird nur einmal funktionieren, aber es soll wenigstens spektakulär sein. Feuere nach Belieben.«
Das tat Alai. Die Simulation reagierte wunderbar; zuerst explodierten ein oder zwei, dann ein Dutzend, dann die meisten der Feindschiffe in blendendem Licht, als das Feld in der engmaschigen Formation von Schiff zu Schiff sprang.
»Bleibt aus dem Weg«, sagte Ender.
Die Schiffe auf der gegenüberliegenden Seite der Globusformation wurden von der Kettenreaktion nicht betroffen, aber es war einfach, sie zur Strecke zu bringen und zu zerstören. Bohne kümmerte sich um Versprengte, die in Richtung seines Raumvektors zu entkommen, versuchten. Die Schlacht war vorüber. Sie war leichter gewesen als die meisten ihrer vorherigen Übungen.
Mazer zuckte die Achseln, als Ender ihm das sagte. »Dies war die Simulation einer wirklichen Invasion. Es mußte eine Schlacht geben, in der sie nicht wußten, wozu wir imstande sind. Jetzt fängt deine Arbeit an. Versuche, angesichts des Sieges nicht überheblich zu sein. Ich werde dir bald richtige Herausforderungen geben.«
Ender trainierte zehn Stunden pro Tag mit seinen Geschwaderführern, aber nicht an einem Stück; er ließ ihnen nachmittags ein paar Stunden zum Ausruhen. Simulierte Schlachten unter Mazers Oberaufsicht kamen alle zwei oder drei Tage, und wie Mazer versprochen hatte, waren sie nie wieder so leicht. Der Feind gab seinen Versuch, Ender einzukreisen, rasch auf und gruppierte seine Verbände nie wieder engmaschig genug für eine Kettenreaktion. Jedesmal gab es etwas Neues, etwas Schwierigeres. Manchmal hatte Ender nur ein einziges Sternenschiff und acht Jäger; einmal tauchte der Feind durch einen Asteroidengürtel weg; manchmal ließ der Feind stationäre Fallen zurück, große Anlagen, die explodierten, wenn Ender eines seiner Geschwader zu dicht heranbrachte, und mehrmals einige von Enders Schiffen aktionsunfähig machten oder zerstörten. »Du kannst Verluste nicht absorbieren!« brüllte ihn Mazer nach einer Schlacht an. »Wenn du in eine richtige Schlacht gehst, hast du nicht den Luxus eines unerschöpflichen Vorrats an computererzeugten Jägern. Du hast nur das, was du mitgebracht hast, und sonst nichts. Jetzt gewöhne dich daran, ohne unnötige Verluste zu kämpfen.«
»Es waren keine unnötigen Verluste«, sagte Ender. »Ich kann keine Schlachten gewinnen, wenn ich so panische Angst vor dem Verlust eines Schiffes habe, daß ich keine Risiken eingehe.«
Mazer lächelte. »Hervorragend, Ender. Du fängst an zu lernen. Aber bei einer richtigen Schlacht hättest du vorgesetzte Offiziere und, was das allerschlimmste ist, Zivilisten, die dir diese Dinge ins Ohr brüllten. Nun denn, wenn der Feind auch nur ein bißchen schlau gewesen wäre, hätte er dich hier gepackt und Toms Staffel genommen.« Gemeinsam gingen sie die Schlacht durch; bei der nächsten Übung würde Ender seinen Führern zeigen, was Mazer ihm gezeigt hatte, und beim nächsten Mal würden sie lernen, damit fertigzuwerden, wenn sie es sahen.
Sie hatten geglaubt, sie wären schon früher fähig gewesen, reibungslos als Team zusammenzuarbeiten. Nun aber, nachdem sie gemeinsam gegen echte Herausforderungen gekämpft hatten, begannen sie, einander mehr denn je zu vertrauen, und die Schlachten wurden anregend, amüsant. Sie teilten
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