Das Großelternbuch
an und haben damit die Voraussetzungen geschaffen, dass Sie mit den Enkeln schöne – wenn auch anstrengende – Stunden oder Tage verbringen können.
Notizen machen, eine Übernachtungstasche packen
Packen Sie eine Übernachtungstasche für Ihre eigenen Bedürfnisse, und stellen Sie sich genau vor, was Sie brauchen werden, um es sich in der fremden Wohnung gemütlich zu machen. Machen Sie sich Notizen über die Routine der Kinder:
• Wann wird gegessen und was?
• Wo wird eingekauft und was? Gibt es etwas, was die Kinder nicht vertragen (Lebensmittelallergien)?
• Was dürfen die Kinder? Wie weit dürfen sie sich vom Haus entfernen, wie lange abwesend sein? Wann, was und wie viel dürfen sie fernsehen?
• Welche Verpflichtungen haben die Kinder, wie kommen sie dorthin?
• Wann beginnt das Insbettgehen? Wann wird geschlafen? Wann wird aufgestanden?
• Wo sind die Ersatzschnuller und die andern zum Schlafen unentbehrlichen Dinge?
• Wo liegt die frische Wäsche der Kinder, auch die frische Bettwäsche? Wo sind die Windeln?
• Muss eins der Kinder regelmäßig Medikamente einnehmen?
Wichtige Telefonnummern bereitlegen
Schreiben Sie auf, wann und wo die Eltern zu erreichen sind, mit Adressen und Telefonnummern. Notieren Sie auch die Namen und Telefonnummern von hilfsbereiten Nachbarn und von guten Freunden der Familie, die
Ihnen eventuell behilflich sein können. Wo finden Sie die Telefonnummern von Polizei, Krankenwagen, Notarzt, Giftrufzentrale und die Nummer des Kinderarztes der Familie? Wo steht der Verbandskasten, wo ist die Hausapotheke?
Das Zubettgehen und seine Probleme
Die Zeit zwischen sieben und neun am Abend ist für uns einhütende Großeltern sicher die schwierigste. Einerseits vermissen die Kinder ihre Eltern dann am meisten, andererseits kennen wir die gewohnten Familienrituale nicht genug und auch nicht die Tricks, mit denen man die kleine Bande ins Bad und ins Bett scheucht.
Die Kinder wollen nicht ins Bett
Ob müde oder nicht, die Kinder wollen nicht ins Bett, sie finden es nach dem Abendessen im Wohnzimmer oder in der Küche am gemütlichsten und sehen nicht ein, warum sie sich plötzlich mit dem lästigen Ausziehen, Waschen und Zähneputzen beschäftigen sollen. Sie haben wohl auch Angst, etwas Tolles zu verpassen, das sich in ihrer Abwesenheit im Wohnzimmer ereignen könnte, und so tun sie erst einmal so, als wüssten sie nicht, was Insbettgehen heißt. Damit sie sich wieder darin erinnern, kann man einen »Preis« bieten: noch ein kurzes gemeinsames Spiel oder eine Viertelstunde Fernsehen, noch ein wenig Obst, und dann ab ins Badezimmer.
Den Tag ruhig beenden
Hier ein paar Tipps, wie man diese schwierigen zwei Stunden leichter bewältigt:
• Lassen Sie den Tag ruhig ausklingen! Manche Kinder drehen abends noch einmal so richtig auf, rennen hin und her, ärgern die Geschwister, liefern sich Wasser- und Kissenschlachten. Auch wenn Sie fürchten, als
unsportlich oder humorlos zu gelten – machen Sie nichts mit! Nehmen Sie ein Buch und das ruhigste Kind auf den Schoß, und lesen Sie vor. Beobachten Sie das Toben der andern aus den Augenwinkeln, fragen Sie gelegentlich, welches Buch sie vorgelesen haben möchten, oder legen Sie eine Hörspiel- oder Märchenkassette ein. Tun Sie jedenfalls alles, damit die Geister sich abkühlen und zur Ruhe kommen.
• Wenn Sie nur an diesem Abend da sind oder nur für ein paar Tage babysitten, dann machen Sie sich um die Sauberkeit Ihrer Enkel nicht zu viele Sorgen. Vielleicht sind die Kinder an ein abendliches Bad gewöhnt, vielleicht waschen sie sich selbst – ganz gleich wie: Halten Sie die so erreichte Sauberkeit für ausreichend, doch bestehen Sie auf dem Zähneputzen. Kleinere Kinder lassen sich dabei meist gern helfen.
• Wenn die Schlacht im Badezimmer eine Weile gedauert hat, holen Sie sich wiederum das ruhigste der Kinder, bringen Sie es ins Bett, und beginnen Sie mit dem Vorlesen. Auf Dauer wird den andern die Toberei zu viel, und sie werden auch bald eintrudeln.
• Und wer räumt auf im Kinderzimmer? Vielleicht schaffen Sie es, dass alle dabei mitmachen, doch nehmen Sie’s nicht so genau. Sie können sich freuen, dass Sie dieses heikle Erziehungskapitel nicht zu bearbeiten haben.
Auch mal großzügig sein
• Seien Sie großzügig mit den Schlafarrangements, die die Kinder vorschlagen. Da will eins beim andern im Bett
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