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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Gute Jäger. Haben graues Fell mit schwarzen Streifen.“ Kresse spuckte die Informationen wie ein Lexikon aus, ohne jede Betonung. Offensichtlich stand sie völlig unter Schock.
    „Sind Wildkatzen nicht auch richtig selten?“, fragte Phil.
    „Selten? Sie sind vom Aussterben bedroht!“ In Kresses Gesicht kehrte etwas Farbe zurück. „Noch vor ein paar Jahren gab es in unseren Wäldern überhaupt keine Wildkatzen mehr, sie waren komplett verschwunden. Jetzt haben sich wieder ein paar Exemplare hier angesiedelt. Ganz, ganz wenige nur. Und sie stehen natürlich unter Artenschutz.“
    „Verstehe“, sagte Jago. „Und gerade weil die Katzen so selten sind, ist die Gräfin so scharf auf ihr Fell. Dann hat sie etwas, was sonst niemand hat.“
    Phil schnaubte empört. „Ich fasse es nicht! Eine Bettdecke aus Wildkatzen. Die Frau ist wahnsinnig!“
    „Das dürfen wir nicht zulassen!“, rief Kresse kämpferisch. „Wir müssen die Katzen retten! Aus den Käfigen befreien!“
    „Auf jeden Fall!“, stimmte Jago ihr zu. „Und wir wollten ja sowieso in den Keller. Wenn mich nicht alles täuscht, muss hier irgendwo eine Geheimtür sein, durch die wir reinkommen.“
    Sie ließen die Lore stehen und gingen zu Fuß weiter. Dabei wandten sie den Blick keine Sekunde von der rechten Tunnelwand ab. Doch nichts deutete auf eine Geheimtür hin.
    Dafür machte der Tunnel einen scharfen Knick nach rechts.
    „Was soll das?“, fragte Kresse ungeduldig. „Wo bleibt die Tür?“
    „Ich glaube, wir laufen um den Keller herum“, sagte Phil.
    „Na super …“ Kresse seufzte.
    Vom Fauchen und Knurren der Wildkatzen war nichts mehr zu hören. Wieder ging es um die Ecke.
    Dann endlich blitzte im Licht der Taschenlampe etwas auf: eine viereckige, eiserne Luke, die in die Tunnelwand eingelassen war. Sie befand sich etwa auf Hüfthöhe und war so groß wie eine Ofenklappe.
    Jago beugte sich zu ihr hinab. „Ah, das ist bestimmt der Einstieg in den Keller.“
    Ein faustgroßer Löwenkopf mit einem Ring im Maul diente als Griff.
    Jago zog daran. Ein hässliches Knirschen – dann hielt er den Ring in der Hand. „Ups. Jetzt war’s mal ein Griff.“

    Phil ging neben Jago in die Hocke und leuchtete die Luke mit der Taschenlampe ab. „Puh, ist das verrostet! Der Löwenkopf ist ja halb zerfressen …“
    Jago versuchte, seine Finger zwischen die Ränder der Luke und das Mauerwerk zu zwängen. Zwecklos. Also boxte er mit der Faust auf die Klappe. Wieder und wieder, mit jedem Schlag härter.
    Schließlich gab er auf. „Das Ding sitzt bombenfest.“
    Kresse schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, es muss einen Weg geben. Vielleicht … ah! Phil, wir nehmen deinen Kompass zu Hilfe!“
    „Hm?“, machte Phil. „Wie das?“
    „Wenn wir die Nadel ausbauen, können wir sie als Feile benutzen.“
    Jago war beeindruckt. „Nicht schlecht, Frau Specht!“ Phil zögerte kurz, doch dann gab er Kresse die Lampe und zog seinen Kompass aus der Hosentasche. Es dauerte zwei, drei Minuten, bis er die Nadel aus dem Kompass herausgefummelt hatte. Als Nächstes schob er die Spitze zwischen Eisenluke und Mauerwerk und begann, sie auf und ab zu bewegen.
    Jahrhundertealter Mörtel rieselte herab. Es knirschte und knackste. Phil feilte und feilte.
    „Ich glaube, das wird auch …“ Nichts wollte Jago sagen, doch dann ließ ihn ein ächzendes Geräusch aufhorchen.
    Die Eisenluke fiel aus der Wand. Genau auf Phils Fuß. Phil heulte auf wie ein Schlosshund.
    „Ein Schacht!“, staunte Kresse.
    Jago ging vor dem frei gelegten Loch in die Knie. „Kresse, gib mir mal die Taschenlampe!“
    Als Jago in den Schacht leuchtete, sah er, dass dieser nach ein paar Metern endete – oder machte er bloß einen Knick?
    Ohne groß nachzudenken, zwängte sich Jago durch die Luke. Das war gar nicht so einfach, denn der Schacht war kaum breiter als Jago selbst. Und er war so niedrig, dass Jago nur auf dem Bauch liegend vorwärtsrobben konnte. Die Luft war zum Schneiden und roch schlimmer als ein vergammeltes Pausenbrot.
    Hinter ihm warnte Phil: „Jago, sei bloß vorsichtig!“
    Auf der rechten Seite war nichts als Wand. Aber als Jago das Licht der Taschenlampe in die andere Richtung lenkte, entdeckte er ein düsteres Loch.
    „Kommt, Leute!“, rief er über seine Schulter hinweg. „Links geht’s weiter!“
    „Und wohin?“, fragte Kresse.
    „Keine Ahnung. So weit reicht das Licht nicht.“
    Kresse zögerte kurz, aber dann kroch sie Jago hinterher. Der Gedanke an

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