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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Nebenraum näherten sich Schritte, Holzbohlen knarrten.
    Mach schon, Kresse!, dachte Jago zähneknirschend.
    Ein lauter, quäkender Dreiklang ertönte. Die Stimmen in der Hütte erstarben.
    „ Tröööt-trööt! “, legte Kresse nach.
    „Kotzky! Wer ist das?“, rief die Gräfin alarmiert.
    „I-i-ich w-weiß ni-nicht“, kam es stammelnd zurück.
    Da dachte sich Jago: Jetzt oder nie!
    Er stieß das Fenster weit auf, hievte sich auf den Sims und sprang auf der anderen Seite hinunter. Kurz spitzte er die Ohren, aber die Gräfin und der Butler im Nebenzimmer hatten ihn wohl nicht gehört.
    „Lassen Sie uns draußen nachsehen“, schlug der Butler vor. Eine Tür öffnete sich – es musste die Eingangstür sein.

    Jago tappte zu den Käfigen in der Ecke. Sie waren mit Eisenstiften verriegelt, die Jago mühelos herausziehen konnte.
    Kaum hatte er die erste Käfigtür geöffnet, schoss die Gefangene an ihm vorbei. Sie rannte zum Fenster und sprang geschickt nach draußen.
    Wusch! Wusch! Wusch!

    Eine Katze nach der anderen brachte sich in Sicherheit.
    „Ja! Lauft, lauft!“, feuerte Jago sie flüsternd an.
    Dann hörte er die tiefe, durchdringende Stimme des Butlers: „He! Dahinten ist jemand!“
    Das Tröten setzte aus. Hatten sie Kresse entdeckt?
    Die Gräfin rief: „Da im Gebüsch! Es ist diese Rotzgöre mit ihrem zappelnden Handschuh! Aber das kann doch nur heißen …“
    Die Gräfin schien blitzschnell eins und eins zusammenzuzählen. Schon hörte Jago sie heranstöckeln.
    Jetzt bloß keine Panik! Jago blickte auf die Käfige. Er hatte alle Türen geöffnet, aber was war das?
    Ganz unten, im letzten Käfig, duckte sich eine verängstigte Katze in die hinterste Ecke.
    „Na komm, Kleine!“, flüsterte er. „Raus mit dir!“
    Die Katze blieb wie in Schockstarre sitzen.
    „ Ksch, ksch! Sonst bist du geliefert!“
    Die Schritte der Gräfin kamen näher – was nun? Kurz entschlossen griff Jago in den Käfig und zog die Katze am Nacken heraus. Sie wehrte sich nicht einmal.
    Da stürzte die Gräfin schon ins Zimmer, mit hocherhobenen Händen und aufgebauschtem schwarzem Mantel. Mit ihrem blassen Gesicht sah sie aus wie eine Vampirin.
    „Hab ich’s mir doch gedacht!“, stieß sie triumphierend hervor, als ihr Blick auf Jago fiel. Doch als sie die leeren Käfige hinter ihm bemerkte, sackten ihre Arme herunter.
    „Aber … meine … nein …“, stammelte sie entsetzt.
    Jago nutzte den Moment: Er schubste ihr den Käfigturm vor die Füße.
    Erschrocken wich die Gräfin zurück. Jago wuchtete sich die regungslose Wildkatze über die Schulter und türmte durchs Fenster.
    Hinter einem Busch tauchte Phils blonder Schopf auf.
    „Los, hau ab!“, rief Jago. „Versteck dich irgendwo!“
    Da durchschnitt die Stimme der Gräfin die Waldluft: „Du miese Ratte! Bleib stehen!“
    Jago dachte nicht daran. Bloß weg von dieser Verrückten!
    Die Katze war schwer wie ein nasser Sandsack. Jago keuchte unter ihrem Gewicht – trotzdem hielt er ihre Pfoten fest umklammert. Im Weiterlaufen versuchte er, sie wach zu rütteln, doch sie reagierte nicht.
    Jago rannte in den Wald hinein. Die Baumstämme flogen nur so an ihm vorbei. Es ging aufwärts und er hatte längst die Orientierung verloren. War die Gräfin immer noch hinter ihm?
    Jago hielt an und sah schwer atmend zurück. Die Hütte war zwischen Bäumen und Büschen verschwunden. War er entkommen?
    Dann: ein brummender Motor. Ganz nah.
    Jago drehte den Kopf nach rechts und da sah er sie: Zwischen den Fichtenstämmen bewegte sich die schwarze Karosse. Dort musste ein Weg sein.
    „Jetzt hab ich dich!“, rief die Gräfin durch das offene Fenster. Sie war ihm mit dem Wagen gefolgt.
    Verdammt! Ehe Jago sich’s versah, stoppte das Auto und die Gräfin fegte wie ein schwarzer Dämon durch die Bäume. Dabei schwang sie einen gefährlichen langen Schürhaken durch die Luft.
    „Gib mir die Katze! Sie reicht immer noch für ein Kopfkissen!“, krakeelte sie.
    Jago raste weiter, doch die Gräfin holte Meter für Meter auf. Es wurde immer steiler. Das Tier lastete schwer auf seiner Schulter, ihm brannte die Lunge. Gleich hatte sie ihn.
    Plötzlich erhaschte er einen Blick auf die Hornklippe. Sie blitzte durch eine Baumlücke zu seiner Linken, höchstens hundert Meter entfernt. Dann versperrten die Bäume ihm wieder die Sicht.
    Eine Idee zuckte durch Jagos Kopf. Das könnte meine Rettung sein!, dachte er. Es war zwar riskant, aber nicht unmöglich. Dafür brauchte er nur

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