Gestickt, gestopft, gemeuchelt: Kommissar Seifferheld ermittelt (Knaur TB) (German Edition)
Das Who is Who im Seifferheld-Universum
Die Familie
Der Held Siegfried »Siggi« Seifferheld, Kommissar im Unruhestand, Sticker, Kocher, Schnüffler, Stammtischbruder
Sein Hund Aeonis »Onis« vom Entenfall, Hovawart-Rüde mit Knickrute und einer Vorliebe für rosa Teddys und das hohe C
Seine Schwester Irmgard Seifferheld-Hölderlein (Spitzname »die Generalin«, Gattin von Pfarrer Helmerich Hölderlein)
Seine Tochter Susanne Seifferheld (Managerin in der Bausparkasse, Mutter von Ola-Sanne, Gefährtin von Pferdeschwanz-Physiotherapeut Olaf Schmüller)
Seine Nichte Karina Seifferheld (Aktivistin [weiß], Mutter von Fela junior [gelb], Partnerin von Haller Tagblatt -Fotograf Fela Nneka [schwarz], dem biologischen Vater ihres Kindes)
Die Schwäbisch Haller Mischpoke
Marianne Cramlowski Journalistin (Kürzel MaC); sie ist zwar die Herzensdame von Siggi Seifferheld, aber bei Facebook würde stehen: It’s complicated
Olga Pfleiderer kettenrauchende kasachische Nicht-Putzfrau
Mord-zwo- Stammtisch: Rogier Van der Weyden (aus dem Geburtsland der Pommes), Wurster (der Bärenmarkenbär), Dombrowski (von der Sitte), Bauer zwo (Trottel in lila Lederkluft)
Die VHS- Männerköche: Bocuse (Franzose), Kläuschen (liiert mit Gummipuppe Mimi), Arndt (Klempner), Gotthelf (dominant verheiratet), Eduard (Buchhändler), Günther (Pfarrer), Horst (Mathelehrer), Schmälzle (Wanderführerautor)
Gesine Bauer Polizeichefin von Schwäbisch Hall
Erwin Euler Vorsitzender des Gemeinderats
Peggy Euler Bettenhausbesitzerin
Ursula Söback SWR-Redakteurin mit einem Faible für Sticker
Kilian von Krottwitz Fernsehschaffender
Die Theaterleute und ihre Entourage
Salina Tressler Schauspielerin, Sängerin
Stefano Tressler Bruder, Lebemann
Biggi Wanetzki Zweitbesetzung
Roger Reitz Frauenheld, nicht nur auf der Bühne
Manni Schulz Manfred »es gibt keine kleinen Rollen, nur uncharismatische Interpretationen derselben« Schulz, genannt Manni
Sunil Gupta Tenor
Denis Lützel Lichttechniker
Vince Miller Halbschotte, Regisseur
Agnes Vilenti Schauspielerin, Giftspritze
Yannik Möck Stalker
Unter ferner liefen
Namenloser Ordner der Freilichtspiele Schwäbisch Hall, zahlreiche Touristen und Busreisende sowie Streifenbeamte
Prolog
(In einer baden-württembergischen Kleinstadt, Abend)
Verzweiflung hatte eine Farbe: dunkelbraun! Und sie war aus Holz. Aus dunkelbraunem Holz mit hineingeschnitzten Blumengirlanden.
Verzweiflung war eine Tür, hinter der das Paradies lag, aber sie wollte sich einfach nicht öffnen lassen.
Aeonis vom Entenfall, kurz Onis, Hovawart-Rassehund, bedauerlicherweise mit Knickrute und daher zur Zucht untauglich, saß vor der kunstvoll geschnitzten Haustür des Seifferheld-Hauses und widerlegte die allgemein anerkannte These, dass Hunde die Lebenshaltung des grundlosen Optimismus verinnerlicht hätten.
Mitnichten.
Er … war … deprimiert.
Mit der rechten Pfote fügte er den Schnitzereien in der Tür noch ein paar eigene, kunstvolle Kratzer hinzu. Das hatte er bereits bei allen Türen im Haus gemacht. Er hielt es für Kunst. Quasi für den Schrei von Edvard Munch, in der Hundeversion.
Der Grund seiner Qual? Sein Alpha-Rüde war verschwunden! Überhaupt waren all seine Menschen weg, und die Liebe zu seinem rosa Teddy war in letzter Zeit spürbar abgekühlt und taugte somit nicht mehr, allein seligmachend zu sein.
Hmpf. Bestimmt amüsierte sich sein menschliches Rudel hinter genau dieser Holztür, hatte Spaß ohne Ende, womöglich gab es sogar Wurstzipfel!
Nur er saß hier im Hausflur.
Allein.
Wurstzipfellos.
Und am schlimmsten war, dass die Kühlschranktür, die er mit den Pfoten zu öffnen vermochte, seit neuestem mit einer Kette gesichert wurde.
Bei dem Gedanken an den Kühlschrank schlängelte sich ein Sabberfaden aus seinem Maul und landete auf dem rosa Teddy, der zu seinen Pfoten lag.
Onis starrte die dunkelbraune Haustür aus tellergroßen Augen an. Aber nichts passierte. Sie öffnete sich nicht wie durch Zauberhand, sondern blieb einfach zu, die blöde Tür.
Und da geschah es.
Ganz tief aus seinem Innern, aus dem Kern seines Hundewesens, löste sich – über Jahrmillionen von Canide zu Canide weitergegeben – ein Ton, der so anrührend war, so ergreifend, so zu Herzen gehend, dass er jeden, der diesen Ton vernahm, den Tränen nahebrachte: Menschen, Tiere und sogar den Mond.
Also, das fand zumindest Onis.
Ja, Onis heulte seine Qual hinaus. Sein Klang-Körper vibrierte, seine Barthaare zitterten. Er heulte und
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