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Das Halsband der Koenigin 1

Das Halsband der Koenigin 1

Titel: Das Halsband der Koenigin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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antwortete die Aeltere; »wir werden schlafen, wo es der gnädigen Frau beliebt.«
    »Die Schlüssel zu den Zimmern?«
    »Hier sind sie, gnädige Frau.«
    »Gut, für diese Nacht werden Sie außer dem Hause schlafen.«
    Die Frauen schauten ihre Gebieterin mit Erstaunen an.
    »Sie haben ein Lager auswärts?«
    »Allerdings, Madame, doch es ist ein wenig spät; will indessen die gnädige Frau allein sein ...«
    »Diese Herren werden Sie begleiten,« fügte die Gräfin bei, indem sie die Bedienten entließ, welche noch zufriedener waren, als die Kammerfrauen.
    »Und wann sollen wir zurückkommen?« fragte schüchtern Einer von ihnen.
    »Morgen um die Mittagsstunde.«
    Die sechs Bedienten und die zwei Frauen schauten sich einen Moment an; doch durch das gebieterische Auge Jeanne's im Schach gehalten, wandten sie sich insgesammt nach der Thüre.
    Jeanne führte sie zurück, ließ sie hinaus und fragte, ehe sie die Thüre wieder schloß:
    »Ist noch Jemand im Hause?«
    »Mein Gott! nein, gnädige Frau, es wird Niemand mehr hier sein. Doch die gnädige Frau kann unmöglich so verlassen bleiben. Es muß doch wenigstens eine Kammerjungfer in der Gesindewohnung oder sonst wo im Hause wachen,«

    »Ich brauche Niemand.«
    »Es kann Feuer auskommen, die gnädige Frau kam sich unwohl befinden.«
    »Gute Nacht, geht Alle,« sprach die Gräfin.
    Und sie zog ihre Börse.
    »Hier etwas zum Eintritt in meinen Dienst.«
    Ein freudiges Gemurmel, ein Dank von Bedienten aus guter Gesellschaft war die einzige Erwiderung, das letzte Wort der Diener. Alle verschwanden, indem sie sich bis zur Erde verbeugten.
    Jeanne hörte sie von jenseits der Thüre; sie wiederholten einander, das Schicksal habe ihnen eine phantastische Gebieterin gegeben.
    Als sich das Geräusch der Stimmen und die Tritte in der Ferne gedämpft hatten, schob Jeanne die Riegel vor und rief mit einer triumphirenden Miene:
    »Allein! ich bin allein in meinem Hause!«
    Sie ergriff einen dreiarmigen Leuchter, zündete die Lichter an den Kerzen an, die in der Hausflur brannten, und schloß gleichmäßig die Riegel der massiven Thüre dieses Vorzimmers.
    Dann begann eine stumme und seltsame Scene, die einen der nächtlichen Zuschauer, welche die Fiktionen des Dichters über den Städten und Palästen haben schweben lassen, auf's Lebhafteste interessirt haben würde.
    Jeanne untersuchte ihre Staaten; sie bewunderte Stück für Stück dieses ganze Haus, dessen kleinste Einzelheit in ihren Augen einen ungeheuren Werth erlangte, seitdem die Selbstsucht an die Stelle der Neugierde des Vorübergehenden getreten war.
    Ganz getäfelt und verkleidet, enthielt das Erdgeschoß den Badesaal, die Küchenstuben, die Speisezimmer, drei Salons und zwei Empfangscabinette.
    Das Mobiliar dieser großen Zimmer war nicht reich wie das der Guimard, oder cokett wie das der Freunde des Herrn von Soubise, aber es hatte das Ansehen des Luxus eines vornehmen Mannes; es war nicht neu. Das Haus hätte Jeanne weniger gefallen, wäre es am Tage vorher ausdrücklich für sie möblirt worden.
    Alle diese alterthümlichen, von den Modedamen verachteten Reichthümer, diese wunderbaren Möbel von geschnitztem Ebenholz, diese Kronleuchter mit cristallenen Girandolen, deren vergoldete Aeste aus dem Schooße rosenfarbiger Kerzen glänzende Lilien warfen, diese gothischen Uhren, Meisterwerke in Ciselur und Email; diese ungeheuren japanesischen Töpfe, voll von den seltensten Blumen; diese Thürgemälde, Grau in Grau oder in Farben von Watteau oder Boucher, versetzten die neue Eigenthümerin in unsägliche Extasen.
    Hier trugen auf einem Kamin zwei vergoldete Tritone Garben von Korallen, in deren Zweigen als Früchte alle Phantasien und Juwelierkünste jener Zeit hingen. Dort, auf einer Console von vergoldetem Holz, worauf eine weiße Marmorplatte, diente ein ungeheurer Elephant von Celadon, mit Saphir-Berlocken in den Ohren, einem mit Parfümerien und Flacons gefüllten Thurm als Stütze.
    Frauenbücher glänzten vergoldet und ausgemalt auf Etageren von Rosenholz, die Ecken mit goldenen Arabesken.
    Ein ganzes Möbel von feinen Gobelinstapeten, ein Meisterwerk der Geduld, das die Manufactur selbst hunderttausend Livres gekostet hatte, füllte einen kleinen grau und goldenen Salon, in dem jedes Feld eine von Vernet oder Greuze gemalte Füllung war. Das Arbeitscabinet war voll der besten Porträts von Chardin, der feinsten Erzeugnisse von gebrannter Erde von Clodion.
    Alles zeugte, nicht von dem Eifer, den ein reicher

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