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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Calvin Pride sah in den Spiegel und betrachtete sein Gesicht, während sich seine Hände automatisch unter dem Wasserstrahl des Beckens wuschen. Für fünfundfünfzig Jahre sah Pride noch verhältnismäßig jugendlich aus. Ein selbstgefälliges Lächeln spielte um seine Lippen. Plötzlich erstarb es. Pride starrte wie hypnotisiert in den Spiegel. Ein eiskalter Schauer kroch seinen Rücken hoch. Er spürte, wie sich die Kopfhaut über seinem Schädel zusammenzog. Pride wollte schlucken und schreien. Aber ein faustdicker Kloß in seinem Hals hinderte ihn daran.
    In der offenen Stahltür hinter ihm standen zwei Männer. Sie hielten Pistolen in den Fäusten und hatten sich abgeschnittene Nylonstrümpfe über den Kopf gezogen. Einer dieser Männer war zwei Zoll größer als Calvin, der andere einen Kopf kleiner.
    »Stop, Pride, keine falsche Bewegung«, zischte der Längere, »nimm die Hände in die Höhe, geh zum Tresor und schließ ihn auf, ohne dich umzudrehen.«
    »Wenn du Dummheiten machst, bist du geliefert«, fügte der Kleine mit tiefer Stimme hinzu. Er trug einen Arztkoffer in der linken Hand. »Los, beeil dich schon.«
    Prides Füße schienen mit Blei gefüllt zu sein. Er war nicht fähig, sich von der Stelle zu bewegen und sah im Spiegel den Langen näherkommen. Dann spürte er den Stoß der Pistole im Rücken.
    »Ich werde dich schon auf Trab bringen«, knurrte der Gangster, »glaub nicht, wir ließen mit uns spaßen, weil wir dich nicht gleich durchlöchert haben.« Er packte Pride und stieß ihn gegen den Panzerschrank.
    Calvin Pride griff zögernd in die Tasche und horchte nach oben. Näherte sich das Stimmengewirr .immer noch nicht?
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Direktor der Bank den unterirdischen. Tresorraum vorführte. Würde es ihm gelingen, die Burschen so lange festzuhalten?
    Der Gangster preßte ihm die Pistolenmündung zwischen die Rippen und knurrte: »Aufschließen!«
    »Aber ich besitze nur einen Schlüssel. Den zweiten hat der Hauptkassierer«, wehrte sich Pride schwach.
    »Beeil dich!« zischte der Gangster und klappte den Sicherungsflügel seiner Pistole herum. Resignierend stieß Pride den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn. Mit einem Knacks sprang die Panzertür auf.
    Der Gangster stieß Pride zur Seite und winkte seinem Kollegen, der lauschend in der Tür stand.
    »Los, sack das Geld ein.«
    Der Kleine rollte wie ein Ball heran, öffnete den Arztkoffer und begann, die gebündelten Noten in die Tasche zu packen. Er schaffte es in genau fünfundzwanzig Sekunden.
    »Fertig«, meldete der Kleine.
    »Okay, packen wir jetzt den Burschen«, sagte der andere, »damit er nicht gestohlen wird.« Während er sprach, hob er die Pistole und ließ sie krachend auf Prides Schädel sausen. Der Bankangestellte sackte lautlos zusammen. Der Lange fing ihn mit dem hochgerissenen Knie auf, schleifte ihn zum Panzerschrank und preßte den Bewußtlosen hinein.
    »Vorsicht, keine Prints«, knurrte der Lange, als der andere die Tür zuschlug, abschloß und den Schlüssel ebenfalls im Arztkoffer verschwinden ließ.
    Die beiden rissen sich die Strümpfe vom Gesicht, steckten sie in ihre Jackentasche und traten vor den Spiegel. Sie kämmten sich, massierten die Streifen weg, die das Strumpfgewebe verursacht hatte und verließen den Raum.
    Unbeobachtet stiegen sie die Eisentreppe hinauf, die zum Erdgeschoß führte, und mischten sich unter die Besucher, die die Schalterhalle der Interstate-Bank bevölkerten. Langsam schlenderten sie zum Ausgang, wo einer ihrer Komplizen stand und nach draußen starrte.
    Als die beiden anderen neben ihm waren, murmelte er: »Die Polente beschnüffelt unseren Wagen.«
    Sie warfen einen Blick zur Glastür. Der Cop drehte ihnen den Rücken zu und schrieb etwas in sein Buch.
    »Mit dem werden wir fertig«, sagte der Lange, stieß die Glastür auf und trat auf den Bürgersteig. »Hal, du fährst, das andere überlaß mir.«
    Die Gangster waren keine drei Schritte vom sandgelben Buick entfernt, als der Cop sie hörte und sich umdrehte.
    »Ist das Ihr Wagen?« wollte er wissen. Der Lange lächelte breit, nickte und fragte mit öliger Stimme:
    »Irgendwas nicht in Ordnung, Lieutenant?«
    »Sie stehen in der Halteverbotszone«, erwiderte der Patrolman, »Ihre Papiere, bitte.«
    »Moment, Lieutenant, die liegen im Wagen«, erwiderte der Lange, riß die linke Vordertür auf und ließ sich ins Polster fallen.
    Die beiden anderen schlenderten um den Wagen herum, öffneten die Türen

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