Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Weber
Vom Netzwerk:
sonnigen Frühlingstag, es war wohl irgendwann Mitte März 2004, hatte ich mit meinem Sohn einen Augenarzttermin. Irgendwie war mir an diesem Tag schon nicht so gut. Ich legte mich während des Mittagsschlafs meiner Tochter mit hin. Danach würde es bestimmt wieder gehen, wie meistens, so dachte ich. Am Nachmittag machten wir uns also zu dritt auf den Weg zum Bus. An der Bushaltestelle merkte ich, wie ein wackeliges Gefühl in mir hochkroch. Dieses Gefühl kannte ich, es war während meiner Schwangerschaften vorgekommen, bevor ich ohnmächtig wurde, es war das gleiche Gefühl. Da stand der Bus auch schon vor uns. Ohne zu überlegen schnappte ich mir die Kinder und stieg ein. Ich stand mit dem Buggy, in dem meine Tochter saß, im hinteren Bereich des Busses, während mein Sohn sich weiter vorn auf einen freien Platz setzte. In Gedanken kämpfte ich ausschließlich mit der Angst, ohnmächtig zu werden. Tatsächlich wurde es immer schlimmer. Irgendwie stehen bleiben, die Kinder, wir müssen gleich aussteigen, ich darf nicht umfallen – meine Gedanken rasten, ich war voller Angst und Panik. Dann wurde alles schwarz.
    Der Blutdruck war im Keller
    Es kann nicht lange gedauert haben, denn als ich wieder etwas sah, saß ich halb auf einem Sitz, meine Kinder hatten nichts mitbekommen und die Haltestelle lag noch vor uns, dafür zitterte ich am ganzen Körper. Den restlichen Weg zum Augenarzt sind wir gejoggt. Kreislauf wieder in Schwung bringen war meine Devise. In der Praxis angekommen, bot mir die Arzthelferin Kreislauftropfen an. Bevor ich diese nehmen konnte, war mir schon wieder schwarz geworden. Diesmal lag ich im Wartezimmer auf einer Bank; auch jetzt konnte es nicht lange gedauert haben. Ich bekam die Kreislauftropfen, worauf es nicht wirklich besser ging, zu groß war die Angst um die Kinder. Ich erklärte ihnen, sie sollten auf alle Fälle im Wartezimmer bleiben, egal was passiert, und rief meinen Mann an, der zum Glück auch gleich kommen konnte, um uns abzuholen.
    Keine Hilfe vom Arzt
    Nachdem ich nicht mehr aufhören konnte zu zittern, mir übel war und ich richtig Angst hatte, bekam es auch mein Mann mit der Angst zu tun und schaffte mich zum Internisten. Mein Blutdruck war mit 70/50 sehr, sehr niedrig. Dieser Wert sollte sich die nächsten Wochen nicht erhöhen, zusätzlich begleitete mich ein Gefühl der permanenten Übelkeit. Selbst während ich beim Arzt war, hatte ich dieses Druckgefühl im Hals. Allerdings schloss ich mich seiner Meinung an und machte den niedrigen Blutdruck dafür verantwortlich. Da der Arzt nichts weiter feststellen konnte, fuhren wir mit einem Kreislaufmittel in der Tasche wieder heim.
    Die restliche Woche nahm die Nachbarin meinen Sohn mit in den Kindergarten und brachte ihn nach Hause. Ich traute mir, zum ersten Mal in meinem Leben, einen halbstündigen Spaziergang nicht zu. Als es mir die Woche darauf nach wie vor nicht wirklich gut ging und zusätzlich noch Verdauungsprobleme aufgetreten waren, konsultierte ich erneut den Internisten. Er konnte es sich nicht erklären. Der Blutdruck würde schon wieder steigen, ich solle mich einfach mehr bewegen. Konnte ich aber nicht.
Die Angst als ständiger Begleiter
    So langsam wuchs meine Angst. Jeden Infekt hatte ich bisher innerhalb von höchstens zwei Wochen überstanden, mein Kreislauf machte allerdings überhaupt keine Anstalten, sich zu erholen. In der folgenden Woche raffte ich mich also auf, der Arzt hatte gesagt, ich solle mich bewegen. Ich spazierte wieder mit den Kindern in Richtung Kindergarten. Meine ständigen Begleiter: Kreislauftropfen, eine Flasche Cola, andauernde Übelkeit, Schwindel sowie die Angst, umzufallen. Tatsächlich rutschte mir in unregelmäßigen Abständen der Kreislauf zwar weg, doch dank des Kreislaufmittels, an das ich mich klammerte, wenn ich unterwegs war, wurde ich nicht mehr ohnmächtig. Das Angstgefühl wurde jedoch immer schlimmer.
    Nur noch ein winziger Aktionsradius
    Durch die Beschwerden wurde ich derart eingeschränkt, dass es mir schier unmöglich war, allein mit meinen Kindern etwas zu unternehmen. So kaufte ich mir auf Anraten meines Arztes ein Messgerät, um den Blutdruck täglich zu kontrollieren. Ich wollte etwas Sicherheit. Über einen Wert von 90/65 kam ich nicht hinaus. Da mir ständig übel war, konnte ich nicht sehr viel essen und verlor einiges an Gewicht. Durch das unvorhersehbare »Wegrutschen« meines Kreislaufs wuchs meine Angst, ohnmächtig zu werden, so stark an, dass ich mir

Weitere Kostenlose Bücher