Das Haus in Georgetown
damit zugebracht, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie war stolz auf alles, was sie erreicht hatte – und auf alles, was sie hinter sich gelassen hatte. Es gab einiges in ihrem alten Leben, auf das sie gut verzichten konnte.
Der Mann vor ihr gehörte nicht dazu.
Sie streckte ihre Hand aus, und er ergriff sie. „Wolltest du beweisen, wie geduldig du sein kannst?“ erkundigte sie sich. „Manchmal warst du so rücksichtsvoll und zurückhaltend, dass ich mich schon gefragt habe, ob du der vielen lieben Menschen in deinem Leben vielleicht schon überdrüssig bist. Zu viel des Guten.“
„Ja, ich bin ein Großmeister der Zurückhaltung, nicht? Ich sollte einen Orden bekommen. Und einen für Vertrauenswürdigkeit.“
„Ich weiß, dass wir uns trauen können, Pavel.“
„Komisch, dass du es so ausdrückst. Eines Tages könnte ich dich genau darum bitten.“
Sie lachte ihn an. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihr heute schon genug Glück zuteil geworden war, aber Pavels Liebe bedeutete ihr mehr als alles andere. Sie war das Maß ihres Glücks.
Das wusste sie nun ganz sicher.
„Du willst mich, mit all meinen Schwächen und Fehlern?“ „Im Moment würde es mir vollauf genügen, dich mit zu mir zu nehmen, bis die Kinder zurück sind. Kommst du mit?“
Sie drückte seine Hand so fest, dass es wehtat. „Ich wollte dir ein Abendessen anbieten, eine echte, selbst gemachte Mahlzeit. Nur für uns beide. Ich muss doch endlich das Versprechen einlösen, das ich dir gegeben habe, als du mein Klavier gerettet hast.“
„Du kannst bei mir kochen.“
„Wir essen spät?“
Er zog sie an sich und küsste sie. Das war die Antwort, die sie ersehnt hatte.
– ENDE –
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