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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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abwesend in die
Flammen gestarrt hatte. Mai überging Alessios Zweifel.
    „ Was bleibt
uns denn für eine Wahl? Sollen wir uns im Schnee wälzen?
Ich halte den Gestank nicht mehr lange aus, außerdem sehen wir
alle furchtbar mitgenommen aus.“, stellte sie fest und wedelte
mit ihren vom Schneematsch bespritzen Armen. Kate starrte auf ihre
eigenen Hände. Noch immer klebten Überreste von Claires
Blut zwischen ihren Fingern und sie spürte deutlich den
dreckigen Schnee an ihren Füßen, durch den sie in dem Tal
der Finsterfürsten hatten laufen müssen. Außerdem
hatte sie das unangenehme Gefühl, das Unglück, des
vergangenen Tages, wäre ihr an Haut und Haar haften geblieben.
    Alessio wirkte noch
immer nicht begeistert, von der Idee. Anders als seine Schwester.
    „ Wir hatten ja
wohl genug ernsthafte Bedrohung für heute. Haben wir es nicht
verdient ein wenig schwimmen zu gehen?“, sprach Mai scheinbar
vergeblich auf ihn ein.
    „ Schwimmen? Oh
ja, das wäre fantastisch. Wir gehen schwimmen.“, stimmte
Claire zu, die erst jetzt mitbekommen hatte, worum es bei der
Diskussion ging.
    „ Wie es
aussieht bin ich schon überstimmt.“, gab Alessio sich
geschlagen. „Hey Ed, du solltest meine Schwester mal erziehen,
sonst tanzt sie uns irgendwann auf dem Kopf herum.“, meinte er.
Eddy grinste und warf Mai eine Wasserflasche zu.
    „ Du bist
derjenige, der bei der Erziehung versagt hat, weshalb muss ich jetzt
deine Fehler ausbügeln?“
    „ Na, weil ich
hier das Sagen habe.“, grinste Alessio zurück und setzte
sich auf den Stamm neben dem Feuer.
    „ Deswegen,
lässt du auch deine Schwester entscheiden, was wir als nächstes
tun.“
    So ging es eine
ganze Weile hin und her, bis sie all ihre Sachen in den Zelten
verstaut hatten und sich in die Richtung aufmachten, die Mai ihnen
gezeigt hatte.
    Alle gingen mit, bis
auf die Drachen und Eddy. Er war zu müde und hatte sich
bereiterklärt im Lager zu bleiben.
    Aufgeregt lief Mai
voraus. Kate konnte diese Begeisterung weder ganz nachvollziehen noch
teilen, aber so wie es aussah, konnte Mai sich einfach für alles
begeistern lassen. Selbst dann, wenn es so etwas Unbedeutendes war,
wie ein See mit warmem Wasser.
    Bis zu ihrem Ziel
waren es wirklich nur ein paar Minuten. Die Quelle war gut versteckt
und ohne Mai hätten sie diese sicher nicht gefunden.
    Die Sonnenstrahlen
die durch das Blätterdach fielen, spiegelten sich auf der
Wasseroberfläche. Am Ufer wuchs Moos, direkt auf dem Schnee, so
als sei es das Natürlichste auf der Welt. Es war so grün,
dass Kate mit den Zehen darüber strich, nur um zu testen, ob es
wirklich echt war.
    Sie blieb am Rand
stehen und sah in das klare, blaue Wasser. Unter ihren Füßen
wuchs das Moos, bis in den See hinein. Dahinter bestand der Grund aus
großen Steinen.
    Mai rannte an ihr
vorbei und warf sich rücklings ins Wasser. Eine leichte Welle
schwappte über Kates Füße in den Schnee, der leicht
schmolz.
    „ Musste das
sein? Hättest du nicht wenigstens die Jacke ausziehen können?“,
rief Alessio ihr nach. Mai rollte mit den Augen.
    „ Wie du
willst.“, meinte sie, stellte sich hin und zog den
Reißverschluss auf.
    „ Jetzt ist es
eh zu spät.“, seufzte er und nahm ihr die tropfenden
Sachen ab. Da sie keine Schwimmsachen hatten, mussten sie in
Unterwäsche baden gehen. Kate kam sich dabei ein wenig
merkwürdig vor, zumindest so lange bis sie im Wasser war.
    Mai war bereits zur
anderen Seite hinüber geschwommen, noch bevor Kate selbst ganz
im Wasser war. Die angenehme Wärme vertrieb das ungute Gefühl,
welches sie seit dem erneuten Angriff von Jeremie belastet hatte und
auch die Gedanken an dieses Dorf der Finsterfürsten, trug das
Wasser davon.
    Sie stieß sich
vom Boden ab und schwamm ein Stück. Dann tauchte sie mit dem
Kopf unter. Die Geräusche verstummten sofort.
    Sie öffnete die
Augen unter Wasser und tauchte tiefer. Weiter unten wuchsen Pflanzen
direkt aus den Steinen. Verschwommen sah sie auch ein paar kleine
bunte Fische.
    Das saubere Wasser
strömte durch ihre Finger, an ihrem Körper vorbei und
wirbelte ihre Haare auf. Es wusch den Schmutz von ihrer Haut. Sie
fühlte sich leicht und frei, obwohl das Wasser sie einschloss.
Es drückte leicht auf ihre Ohren. Es war still. Das Einzige was
sie hörte, waren die aufsteigenden Luftblasen, wenn sie
ausatmete. Mit den Füßen berührte sie den Boden. An
dieser Stelle war der See höchstens zwei Meter tief. Sie stieß
sich ab und kam wieder an die Oberfläche.
    Als sie

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