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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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weißen Mann und weiße Kinder und ein weißes Haus in der weißen Stadt Swakopmund?«
    »Dohoch!«, schluchzte Corinne. »Aber es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Willem ist immer unterwegs, die Kinder im Internat. Ich habe zu viel Zeit zum Nachdenken, fürchte ich. Und was ich denke, gefällt mir nicht.«
    Ruth sah erstaunt, wie sich Corinnes Augen erneut mit Tränen füllten. »Ich dachte, es wäre immer dein Wunsch gewesen, den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als die Blumen für den Esszimmertisch zu arrangieren«, sagte sie behutsam.
    »Ja«, hauchte Corinne. »Das war es auch. Aber es macht einfach keinen Spaß, wenn niemand da ist, der diese Arrangements bewundert.«
    »Hast du keine Freundinnen? Frauen, deren Männer geschäftlich ebenfalls dauernd unterwegs sind, Frauen, die Cocktailpartys ausrichten und untereinander Klatsch und Zeitschriften tauschen?«
    Jetzt rollten Tränen über Corinnes Wangen. Sie hatte die Hände ineinandergeschlungen und knetete ihre Finger. Ruth sah, wie sich Corinnes Busen in aufgewühlten Stößen hob und senkte. Schon brach es aus ihrer Schwester heraus: »Sieh mich doch an! Meine Schuhe, meine Haare, meine Kleider! Sie knittern schon, wenn ich sie nur ansehe. Ich habe kein Geld, um mit meinen Freundinnen zum Lunch zu gehen oder Cocktailpartys auszurichten. Und keins, das ich in Kapstadt beim Shoppen ausgeben kann.« Corinne lachte bitter. »Ich habe ja noch nicht einmal Geld für die Blumen auf dem Esszimmertisch.«
    »Oh«, stammelte Ruth. »Oh, ich wusste nicht, dass es so schlecht um euch steht. Ich dachte, ihr schwelgt im Luxus. Deine Briefe, weißt du, sie klangen immer so überschwänglich.«
    Corinne nickte traurig. »Ja, ich weiß, ich habe euch belogen. Ein bisschen jedenfalls. Willems Geschäfte kommen irgendwie nicht richtig in Gang. Woran das liegt, weiß ich nicht, er redet nicht mit mir darüber. Und im Grunde interessiert es mich auch nicht.« Sie schluckte, wischte sich die Tränen ab und richtete sich auf. »Jetzt weißt du es also. Deine große, erfolgreiche Schwester ist in Wirklichkeit eine Niete, die in Swakopmund irgendwann an ihrer Einsamkeit zugrunde geht.«
    Ruth nickte. Sie hätte gerne gefragt, warum Corinne sich keine Arbeit suchte oder wenigstens weniger anspruchsvolle Freundinnen. Aber sie war einfühlsam genug, um zu erkennen, dass solche Fragen im Augenblick nicht besonders hilfreich waren. Zudem ahnte sie, dass es hier um Dinge ging, die sie im Gegensatz zu ihrer Mutter wirklich nicht verstand. »Und was willst du nun tun?«, fragte sie daher stattdessen.
    Corinne zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Ich dachte, wenn ich noch eine Weile auf der Farm bleiben würde, wüsste ich, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Und womöglich erholen sich Willems Geschäfte ja auch wieder. Er machte neulich so eine Andeutung. Alles, was ihm fehlt, ist wohl jemand, der ihn am Anfang ein bisschen unterstützt.« Unvermittelt lachte sie auf und breitete die Arme aus. »Wir sind doch jetzt reich! Sag, Ruth, was hast du mit dem ganzen Geld vor? Was wirst du dir kaufen?«
    »Nichts, ich habe alles«, erwiderte Ruth, ein wenig erleichtert, dass Corinne zurück zu ihrem alten Ich gefunden hatte.
    »Was ist mit Kleidern, Schuhen, Schmuck?«
    »Ich leite eine Farm. Die Kühe geben nicht mehr Milch, wenn ich sie im Kleid melke.«
    »Was ist mit Parfüm?«
    Ruth hob den Arm, roch an ihrer Achsel. »Nein. Brauche ich nicht.«
    »Was willst du dann mit all dem Geld?«
    »Zuerst einmal werde ich Mama Elo und Mama Isa fragen, was sie sich wünschen. Außerdem tuckert der Motor des alten Traktors schon eine ganze Weile, und die Käserei braucht auch noch dies und jenes. Aber du, Corinne, du hast doch jetzt eigentlich das Geld für Cocktailpartys und neue Kleider, für Schmuck und all die anderen Dinge, die dir Spaß machen.«
    Corinne sah erstaunt auf. »Ja, aber das ist doch mein Geld.«
    »Ja, und?« Ruth verstand nicht.
    »Meinst du denn, ich gebe mein eigenes Geld für Dinge wie Schmuck und Partys aus?«
    »Wieso nicht? Wessen Geld denn sonst?«
    Corinne verdrehte die Augen. »Schätzchen«, sagte sie mit leiser Herablassung. »Müsste ich mein eigenes Geld ausgeben, hätte ich wohl kaum heiraten brauchen.«
    Ruth klappte den Unterkiefer herab. »Du ... du ...«, stotterte sie, »du hast Willem nur geheiratet, damit er für dich sorgt?«
    »Für mich und die Kinder.«
    »Warum sollte ein Mann das tun? Was tust du dafür?«
    Jetzt

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