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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Drachen Sorgen.“
    Deanna seufzte nur und Mary rollte mit den Augen.
    Sie waren nicht vollkommen unbewaffnet, natürlich nicht, aber sie hatten die Feuerwaffen im Motel gelassen. Es war in diesen Tagen mit ihren Bürgerunruhen nicht gerade klug, wenn Zivilisten bewaffnet durch die Großstädte stolzierten. Die lokalen Gesetzeshüter hielten ein Auge auf Bewaffnete und das Letzte, was die Campbells wollten, war, die Aufmerksamkeit des San Francisco Police Departements zu erregen.
    Während sie auf das Restaurant zugingen, versuchte ein langhaariger, barfüßiger Mensch dreimal, Samuel eine Blume zu schenken. Seine Miene wurde darauf so finster, dass Deanna fürchtete, sein Gesicht würde in sich zusammenfallen.
    Bartow kam zu spät zum Essen und ließ die drei vor dem Restaurant warten. Die Reservierung lief auf seinen Namen und Samuel weigerte sich, mit einem minderjährigen Mädchen an der Bar zu warten, obwohl das im Restaurant niemandem etwas auszumachen schien.
    Endlich humpelte Bartow den Hügel an der Columbus Avenue herauf, nachdem er aus dem City Lights Bookstore gekommen war. Seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatten, hatte er seine schlichte Holzkrücke gegen einen kunstvoll verzierten Gehstock mit einem Drachenkopf ausgetauscht.
    Samuels Augen wanderten sofort zu Bartows linkem Fuß – oder zu dem, was von ihm übrig war. Er hatte die Verletzung schon gehabt, als sie ihn vor mehr als einem Jahr kennengelernt hatten, damals war er gerade siebzehn geworden. Er hatte behauptet, es wäre ein Unfall mit einer schlecht gewarteten Handfeuerwaffe gewesen.
    „Es tut mir leid, dass ich zu spät komme“, sagte Bartow. „Ferlinghetti hatte eine Lesung und hat überzogen.“
    „Wow, das hört sich ja toll an“, sagte Mary lächelnd, während Samuel nur verwirrt dreinblickte.
    Deanna kam ihm zur Hilfe.
    „Lawrence Ferlinghetti. Er ist ein Dichter und der Besitzer des Buchladens die Straße runter.“
    Samuels Antwort war nur ein Grunzen, und weil nichts mehr zu sagen blieb, gingen alle ins Restaurant.
    Als die vier saßen und Getränke bestellt hatten, begann Bartow Mary über die Schule auszufragen. Seine braunen Haare waren mit Pomade zu einem Entenbürzel gekämmt und er hatte jetzt einen bleistiftdünnen Schnurrbart, der fast schwarz war. Er war genau die Art Junge, für die Deanna geschwärmt hatte, als sie fünfzehn war.
    Es dauerte nicht lange, da wandte sich die Konversation dem Privatleben des Mädchen zu und das gab den Ausschlag. Sobald es an persönliche Fragen ging, verschlechterte sich Samuels Laune, wenn das überhaupt noch möglich war – und er fing an, Bartow offen böse anzustarren. Er wollte sie gerade unterbrechen, als Deanna ihm eins versetzte.
    Samuel zuckte leicht und blickte seine Frau an.
    Sie runzelte die Stirn und ihr Gesichtsausdruck sagte, Lass die jungen Leute reden. Sie wusste, wie diese Dinge abliefen und wollte nicht aus diesem netten Restaurant herausgeworfen werden.
    Er seufzte und hielt seinen Mund, solange er konnte. Irgendwann war Mary dabei angelangt, Bartow zu erzählen, was für ein Freak ihr Mathelehrer war. Samuel blickte zu Deanna und sie nickte.
    „So, Jack“, sagte er scharf, „was kannst du uns über diesen sogenannten Drachen erzählen?“
    Bartow lächelte.
    „Ich bin nicht der Einzige, der ihn so nennt, Sam“, sagte er.
    Samuels Gesicht zuckte und Deanna stöhnte. Er hasste jegliche Abkürzung seines Namens. Das würde ein unerfreuliches Gespräch nur noch unerfreulicher machen.
    Wo sind nur unsere Getränke, dachte sie und blickte sich nach dem Kellner um.
    „Ich heiße Samuel“, sagte ihr Mann ruhig. Man musste ihm lassen, dass er Jack nicht anschnauzte. „Oder lieber, ‚Mr. Campbell‘.“
    „Dad …“, begann Mary, aber Bartow legte ihr eine Hand auf den Arm.
    „Nein, es ist schon in Ordnung, Mary“, sagte Bartow in plötzlich unterwürfigem Ton. Dann entgegnete er: „Ich entschuldige mich für diese Respektlosigkeit, Sir.“
    Samuel war überrascht und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Deanna lächelte in ihre Serviette.
    „Entschuldigung angenommen“, murmelte er.
    Bartow nickte voller Selbstvertrauen, griff in seine Hemdtasche und nahm ein Päckchen Zigaretten heraus.
    „Wie ich schon sagte, die Leute nennen das, was immer diese vier Menschen umgebracht hat, ‚Herz des Drachen‘.“
    „Vier?“, fragte Deanna.
    „Ich dachte, es wären drei?“
    Bartow steckte sich eine Zigarette in den Mund und zündete sie mit einem

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