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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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war allerdings hauptsächlich zu zeremoniellen Zwecken gewesen. Dann hatte Caleb ihn einer Frau mittleren Alters mit Namen Lara vorgestellt. Sie war eine ausgezeichnete Schwertkämpferin mit erstaunlich schnellen Händen. Er hatte nie ihren wichtigsten Ratschlag vergessen.
    „Verlass dich auf deinen Instinkt. Denk nicht daran, was du tun solltest, tue es einfach!“
    Als das Herz des Drachen ihn attackierte, dachte John nicht.
    Er handelte einfach.
    Jeder Schwertstreich kam näher. Jede Parade von John kam später.
    Die Stöße waren übermenschlich stark und variierten nie. John dagegen war nur ein Mensch und ermüdete während des Kampfes.
    Er brauchte einen neuen Plan, da das Schwert offensichtlich nichts ausrichtete.
    Dann verblassten auf einmal die Flammen, die den Geist umgaben.
    John sah, dass Chao etwas murmelte.
    Plötzlich verschwand der Geist. Der Boden unter ihm war nicht verkohlt.
    Einige Menschen rannten immer noch herum und John sah, dass der Mann mit den hochgekämmten Haaren und Chao versuchten, sich den Weg durch das chaotische Treiben zu ihm zu bahnen.
    Weil er keine Lust hatte, Fragen zu beantworten, folgte John dem Oberkellner nach draußen. Glücklicherweise war auf der Pacific Avenue mehr los als in dem Restaurant. Touristen aller Nationen drängten sich auf dem Bürgersteig und mischten sich unter die Einheimischen. Er konnte schnell in der Menge verschwinden und versuchte, sein Schwert unter der Bomberjacke zu verbergen.
    Er arbeitete sich zu einer Bushaltestelle vor und bewegte sich vorsichtig, um sich nicht selbst zu erstechen. Das Erste, was er im Hotel machen wollte, war Bobby anzurufen und ihm zu erzählen, dass das Schwert eine Niete war.
    Albert konnte es nicht glauben. Er konnte es einfach nicht.
    Alles lief so gut und schon wieder kam so ein Gaijin und machte alles kaputt – genau wie diese Leute vor zwanzig Jahren. Der hier hatte sogar ein besonderes Schwert.
    Schnell schickte Albert den Geist zurück. Hier gab es zu viele Zeugen und Lin war schon weggelaufen.
    Dummerweise war das Unglück bereits passiert. Tommy war vorne rausgerannt, zusammen mit zwei Kellnern, um den Gaijin zu verfolgen.
    Albert war zurückgeblieben und konnte den Schaden betrachten, den er angerichtet hatte. Er verfluchte sich, weil er so ein Narr gewesen war. Seine Abneigung gegen Lin hatte ihn seine Vernunft vergessen lassen. Es war wichtig, das Herz des Drachen subtil einzusetzen, um die auszumerzen, die ihm im Weg standen.
    Lin stand Albert nicht im Weg, er war nur ein Idiot.
    Albert würde niemals erfolgreich sein, wenn er weiter solche dummen Fehler machte.
    Mit einem Seufzen ging er zurück durch das Restaurant. Glas und Porzellan knirschten unter seinen Füßen. Die Gäste begannen sich zu beruhigen. Einige untersuchten sich auf Verletzungen und alle flüsterten leise miteinander.
    Nach ein paar Augenblicken fiel Albert auf, dass alle dasselbe sagten: Das Herz des Drachen war nach zwanzig Jahren zurückgekehrt.
    Zuerst wollte er sie niederbrüllen, dass sie sich alle dem Aberglauben und Irrsinn hingaben. Dann ging ihm auf, dass das ein Fehler wäre. Immerhin konnte er nicht bestreiten, was sie mit ihren eigenen Augen gesehen hatten.
    Außerdem, da er jetzt schon die Büchse der Pandora geöffnet hatte, konnte er die Situation zu seinem Vorteil nutzen.
    Tommy stampfte zurück ins Restaurant und bellte wütend: „Was zur Hölle war das?“
    „Es sieht so aus“, sagte Albert, „als wäre es das Herz des Drachen. Es hat versucht, Lin zu töten.“
    „Das ist nicht, was ich gesehen habe“, sagte Tommy. „Es hat versucht, diesen Touristen mit dem Schwert umzubringen.“ Dann lächelte er. „Aus irgendeinem Grund will das Herz des Drachen uns beschützen.“
    Dann verflog das Lächeln.
    „Al, ich möchte, dass du alles über dieses Ding herausfindest, was du nur kannst – wo es herkam, was es will und warum es uns hilft. Und wen zur Hölle es töten wollte.“
    Einer der Kellner, Albert konnte sich nicht an seinen Namen erinnern, erhob das Wort.
    „Boss, ist das nicht das Ding, das Johnny und …“
    „Hmm, daran hatte ich nicht gedacht.“ Tommy rieb sich das Kinn. „Wenn dem so war, hatte er vielleicht einen guten Grund. Wir brauchen mehr Informationen. Komm, Albert, du hast immer ganz gute Ideen – also, was ist dieses Ding und was will es von mir?
    „Kannst du mir Antworten besorgen?“
    Albert verbeugte sich respektvoll.
    „Allerdings, Tommy.“

 
    Sechzehn
    Bobby wollte gerade das

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