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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Straßen.“ Er grinste seine Söhne an. „Natürlich musste man so was in Kansas nicht machen – steht nicht viel im Weg, schon gar keine Hügel.“
    Dean kauerte sich nur mit finsterer Miene in seinen Sitz und nannte sie beide Klugscheißer.
    Wie viele Kindheitsobsessionen, hatte auch diese schnell ein Ende. Aber Sam hatte seit dem eine besondere Fähigkeit zum Kartenlesen und es dauerte nicht lange, bis er die gesamte Navigation für die Familienjagden der Winchesters übernahm.
    Seit es Google Maps und Mapquest gab, brauchten sie den Atlas nicht mehr. Trotzdem vertraute Sam nicht voll und ganz auf die Technik. Zu oft hatte sie die Brüder falsch herum in eine Einbahnstraße geleitet oder über Brücken, die nicht mehr existierten – sollten sie es je getan haben. Also holte Sam vor jeder Reise eine Landkarte, um sich abzusichern.
    Ausnahmslos gelang es ihm dabei, eine effizientere Route als die vom Computer vorgeschlagene zu finden.
    Dean und Sam kannten die besten Strecken vom Singer Schrottplatz in South Dakota zu fast jedem großen Highway. Die Interstate 80, auf der sie gerade fuhren, erstreckte sich von New York nach San Francisco und war wahrscheinlich der Highway, auf dem der Impala die meiste Zeit verbracht hatte. Er führte in gerader Linie nach Westen von Omaha über Nebraska zur Bay Bridge.
    Sobald sie in Bobbys Bücherei alles über Doragon Kokoro nachgelesen hatten, fuhren sie los. Es war Mittag und Sam fuhr den ersten Teil der Strecke, während Dean – der die ganze Nacht gepokert hatte – auf dem Beifahrersitz schlief. Als der Abend dämmerte, übernahm Dean das Steuer.
    Das hatte zwei Dinge zur Folge.
    Erstens, die Musik aus dem Kassettenrekorder wurde lauter gestellt, angefangen mit …And Justice for All von Metallica.
    Zweitens konnte Sam das Tagebuch noch einmal lesen. Bobbys Bücher und Papiere hatten nicht viel zutage gefördert, das Internet auch nicht. Es war allerdings ein Anfang und jetzt wollte er noch einmal sehen, was John geschrieben hatte.
    Die Aufzeichnungen ihres Vaters ergaben im Lichte von Bobbys Material einige interessante Ungereimtheiten.
    „Hm“, murmelte er.
    Dean drehte die Musik leiser, als gerade The Shortest Straw anfing.
    „Was?“
    Sam blinzelte. Er hatte das nicht laut sagen wollen.
    „Ich habe gerade Dads Notizen noch einmal gelesen“, erklärte er. „Er hatte interessante Ansichten über Albert Chao, den Typen, der den Geist die letzten beiden Male heraufbeschworen hat. Dad sah in ihm den typischen Beschwörer-Typus. Du weißt schon, so ein wieseliger kleiner Typ, der in der Welt nichts erreicht hat – oder zumindest nicht das, was er erreichen wollte. Also macht er auf okkult, um seine Unzulänglichkeiten wettzumachen.“
    „Der sollte es mal mit ’ner kleinen blauen Pille probieren“, sagte Dean sarkastisch. „Egal, das muss nichts heißen. Von dem bisschen, was ich gelesen habe, glaubte Dad, dass Chao die gleiche Chance hatte, am Leben zu bleiben, wie ein Schneeball in der Hölle, nachdem der Geist gebannt war.“
    Sam schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß nicht, Dean. Alles, was ich gelesen habe, deutet darauf hin, dass Chao derjenige sein muss, der den Geist beschwört. Er ist derjenige, dessen Vorfahr der Ronin ist, und nach den Texten zu urteilen, bleibt der Geist an den gebunden, der ihn heraufbeschworen hat. Er macht ihn unverwundbar.“
    „Also, wir können den Kerl nicht erschießen?“
    Sam zuckte mit den Schultern.
    „Na ja, wir können, aber es bringt nichts. Das Beste wäre zu machen, was Dad gemacht hat – den Zauberspruch auf dem Schwert sprechen. Leider bannt er den Krieger lediglich für zwanzig Jahre.“
    Deans Miene verfinsterte sich.
    „Du glaubst also, die Welt ist in zwanzig Jahren noch da . Scheiße, ich würde nicht mal darauf wetten, dass ich die nächsten zwanzig Tage noch erlebe.“
    Das entlockte Sam einen Seufzer.
    „Ja, da hast du recht. Aber Cass glaubt anscheinend, dass dieses Herz des Drachen wichtig ist, also müssen wir tun, was wir können.“
    Keiner der Brüder hatte dem viel hinzuzufügen, also drehte Dean Metallica wieder auf. Das Tape war inzwischen bei Harvester of Sorrow angelangt und Sam wandte sich wieder der Entzifferung der Sauklaue seines Vaters zu.
    Irgendwann driftete er in den Schlaf ab. Als er aufwachte, ging bereits die Sonne auf und der Impala flitzte aus Sacramento heraus.
    „Also, haben wir einen Plan?“
    Sam rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    „Kaffee?“
    Dean schmunzelte.
    „An

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